
Hisbollah droht mit Bürgerkrieg: "Kein Leben mehr im Libanon" bei Entwaffnungsversuch
Der neue Hisbollah-Führer Naim Qassem hat der libanesischen Regierung mit verheerenden Konsequenzen gedroht, sollte sie versuchen, die vom Iran unterstützte Schiiten-Miliz zu entwaffnen. Seine Warnung könnte kaum drastischer ausfallen: Es werde "kein Leben im Libanon" mehr geben, sollten die Waffen der Hisbollah mit Gewalt konfisziert werden. Diese Drohung weckt düstere Erinnerungen an den zwei Jahrzehnte andauernden libanesischen Bürgerkrieg, der das Land Ende des 20. Jahrhunderts in Schutt und Asche legte.
Washingtons gefährliches Spiel mit dem Feuer
Die Vereinigten Staaten üben seit langem massiven Druck auf die Regierung von Präsident Joseph Aoun aus, der Hisbollah die Waffen zu entreißen. Nach dem jüngsten Israel-Libanon-Krieg, der nur durch einen fragilen Waffenstillstand beendet werden konnte, haben sich diese Forderungen noch verstärkt. Qassem wirft der libanesischen Regierung vor, sie führe lediglich einen "amerikanisch-israelischen Befehl" aus, um den Widerstand zu beenden - selbst wenn dies in einen Bürgerkrieg und innere Unruhen münden sollte.
"Der Widerstand wird seine Waffen nicht aufgeben, solange die Aggression andauert und die Besatzung fortbesteht", betonte der Hisbollah-Chef unmissverständlich. Er warnte die Regierung davor, das Land "einem unersättlichen israelischen Aggressor oder einem amerikanischen Tyrannen mit grenzenloser Gier" auszuliefern. Die Miliz sei bereit, "dieses amerikanisch-israelische Projekt zu bekämpfen, koste es, was es wolle".
Eine geschwächte, aber immer noch gefährliche Macht
Zweifellos hat die Hisbollah seit der Ermordung ihres langjährigen Führers Hassan Nasrallah im vergangenen Jahr erheblich an Stärke eingebüßt. Auch viele weitere hochrangige Kommandeure wurden eliminiert. Die Tatsache, dass sich die Organisation an den Waffenstillstand mit Israel hält, spiegelt diese Schwächung wider. Dennoch kam es im vergangenen Jahr zu sporadischen israelischen Luftangriffen auf den Südlibanon. Der Sturz Assads in Syrien im Dezember hat die Position der Hisbollah zusätzlich untergraben.
Die allgemeine Einschätzung regionaler Analysten lautet, dass die Hisbollah als Vertreter der "schiitischen Achse" letztendlich verloren hat. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass die israelische Armee mittlerweile große Teile Südsyriens besetzt hält - teilweise weniger als zwanzig Kilometer von den Außenbezirken von Damaskus entfernt.
Das Pulverfass Libanon
Trotz aller Schwächung bleibt die Hisbollah die mit Abstand am besten bewaffnete und militärisch stärkste Kraft im libanesischen Staat. Sie ist tatsächlich mächtiger als die reguläre libanesische Armee. Sollte es zu einem ernsthaften Versuch kommen, die Miliz zu entwaffnen, bestünde die reale Gefahr, dass der gesamte Staat auseinanderbricht. Dies käme zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Das Land befindet sich bereits in einer schweren Wirtschaftskrise und leidet unter den Zerstörungen durch die jüngsten israelischen Bombardierungen.
Die Drohungen Qassems mögen verzweifelt klingen, doch sie sind keineswegs leer. Die Geschichte des Libanon zeigt, dass konfessionelle Spannungen schnell in blutige Konflikte umschlagen können. Washington und seine Verbündeten spielen hier mit dem Feuer - und riskieren dabei, ein ohnehin fragiles Land vollends ins Chaos zu stürzen. Statt auf Konfrontation zu setzen, wäre eine Politik der Deeskalation und des Dialogs dringend geboten. Doch davon scheint man in den Machtzentren des Westens nichts wissen zu wollen.
Die Situation im Libanon verdeutlicht einmal mehr, wie destabilisierend die amerikanische Außenpolitik im Nahen Osten wirkt. Anstatt für Frieden und Stabilität zu sorgen, schürt Washington Konflikte und treibt ganze Regionen an den Rand des Abgrunds. Es bleibt zu hoffen, dass die libanesische Regierung klug genug ist, sich nicht zum Handlanger fremder Interessen machen zu lassen - andernfalls droht dem Land tatsächlich eine Katastrophe biblischen Ausmaßes.
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