
Handwerk am Abgrund: Deutschlands Mittelstand kämpft gegen politisches Versagen
Die deutsche Handwerksbranche steht vor dem Kollaps. Was Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), in diplomatischen Worten als "angespannte wirtschaftliche Lage" beschreibt, ist in Wahrheit ein Alarmsignal für den kompletten Mittelstand. Die Betriebe würden noch immer auf das Ende der "konjunkturellen Tristesse" warten, so Schwannecke gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Dies ist keine normale Konjunkturdelle, sondern das Ergebnis jahrelanger politischer Fehlentscheidungen.
Auftragseinbruch und Kostenlawine erdrücken Betriebe
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sinkende Auftragsbestände, schwache Umsätze und eine anhaltend niedrige Investitionsneigung prägen das Bild im deutschen Handwerk. Gleichzeitig explodieren die Kosten für Material, Energie und Löhne. Diese toxische Mischung würgt die Lebensader des deutschen Mittelstands ab. Besonders bitter: Der für viele Handwerkszweige überlebenswichtige Wohnungsbau komme nicht wieder in Gang, wie Schwannecke betont.
Was der ZDH-Chef hier beschreibt, ist nichts anderes als das systematische Versagen einer Politik, die den Mittelstand seit Jahren mit immer neuen Belastungen überzieht. Die überbordende Bürokratie, endlose Genehmigungsverfahren und eine der höchsten Steuer- und Abgabenlasten weltweit haben aus dem einst stolzen deutschen Handwerk einen Patienten auf der Intensivstation gemacht.
Die große Enttäuschung nach dem Regierungswechsel
Besonders aufschlussreich ist Schwanneckes Eingeständnis, dass "die Zuversicht, die in weiten Teilen des Handwerks mit dem Regierungswechsel verbunden war, weitgehend aufgebraucht" sei. Die Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, Deutschland wieder auf Kurs zu bringen. Doch statt der erhofften Wende erleben die Handwerksbetriebe eine weitere Verschlechterung der Standortbedingungen.
Das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, das die neue Bundesregierung aufgelegt hat, entpuppt sich als Mogelpackung. Während Merz noch im Wahlkampf versprach, keine neuen Schulden zu machen, bürdet er nun künftigen Generationen eine gigantische Zinslast auf. Die Folge: Die Inflation wird weiter steigen, und die Betriebe werden über noch höhere Steuern und Abgaben zur Kasse gebeten.
Energiewende als Kostentreiber
Die hohen Energiepreise, die Schwannecke beklagt, sind kein Naturgesetz, sondern das direkte Ergebnis einer ideologiegetriebenen Energiepolitik. Die im Grundgesetz verankerte Klimaneutralität bis 2045 mag auf dem Papier gut klingen, in der Realität bedeutet sie für Handwerksbetriebe explodierende Stromkosten und Wettbewerbsnachteile gegenüber ausländischen Konkurrenten.
Mittelstand braucht Befreiungsschlag statt Belastungsmoratorium
Schwanneckes Forderung nach einem "Belastungsmoratorium" greift zu kurz. Was das deutsche Handwerk braucht, ist kein Moratorium, sondern ein radikaler Befreiungsschlag. Die Dokumentations- und Berichtspflichten müssen nicht nur vereinfacht, sondern massiv abgebaut werden. Die Genehmigungsverfahren für Bau- und Infrastrukturprojekte gehören nicht beschleunigt, sondern grundlegend reformiert.
Doch solange die Politik den Mittelstand als Melkkuh betrachtet und nicht als das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, wird sich nichts ändern. Die Prognose eines "Mini-Wachstums" für das laufende Jahr ist nichts anderes als Schönfärberei. In Wahrheit steuert Deutschland auf eine tiefe Rezession zu, wenn nicht endlich umgesteuert wird.
"Weder der Export noch der private Konsum geben derzeit Impulse", konstatiert Schwannecke nüchtern.
Diese Aussage müsste eigentlich alle Alarmglocken schrillen lassen. Wenn weder die traditionelle Exportstärke noch der Binnenkonsum funktionieren, steht die gesamte Wirtschaftsarchitektur auf dem Spiel. Doch statt gegenzusteuern, verharrt die Politik in ihrer Lethargie.
Zeit für echte Reformen statt leerer Versprechen
Das deutsche Handwerk verdient mehr als warme Worte und halbherzige Reförmchen. Es braucht eine Politik, die wieder an die Kraft des Mittelstands glaubt und ihm die Freiheit gibt, zu wirtschaften. Dazu gehören niedrigere Steuern, weniger Bürokratie und eine Energiepolitik, die sich an der Realität und nicht an grünen Träumereien orientiert.
Die Alternative ist düster: Ohne radikale Kurskorrektur werden immer mehr Handwerksbetriebe aufgeben müssen. Die Folgen wären katastrophal - nicht nur für die Wirtschaft, sondern für die gesamte Gesellschaft. Denn ohne funktionierendes Handwerk gibt es keine funktionierende Infrastruktur, keine Energiewende und keinen gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Es ist höchste Zeit, dass die Politik aufwacht und handelt. Die Geduld des Mittelstands ist erschöpft.
- Themen:
- #Steuern
- #Energie
- #Immobilien
- #CDU-CSU

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik











