
Handelskrieg 2.0: Kanada sucht Rettung bei China – während Trump die Daumenschrauben anzieht
Die Ironie könnte kaum größer sein: Ausgerechnet jetzt, wo Donald Trump seine Zollkeule schwingt und Kanada mit zehn Prozent Strafzöllen belegt, wendet sich Ottawa hilfesuchend an Peking. Was für ein Schauspiel der Verzweiflung! Der kanadische Premierminister Mark Carney traf sich beim Apec-Gipfel in Südkorea mit Chinas Staatschef Xi Jinping – und beide Seiten sprechen plötzlich von einem „Wendepunkt" in ihren zerrütteten Beziehungen.
Wenn die Not am größten ist, werden Feinde zu Freunden
Noch vor wenigen Monaten hätte niemand diese Annäherung für möglich gehalten. Die kanadisch-chinesischen Beziehungen lagen seit Jahren in Trümmern. Die Festnahme der Huawei-Managerin Meng Wanzhou in Vancouver 2018 und die darauffolgende Inhaftierung zweier Kanadier in China hatten das Verhältnis auf einen historischen Tiefpunkt gebracht. Dazu kamen gegenseitige Handelssanktionen: Kanada belegte chinesische Elektroautos mit satten 100 Prozent Strafzöllen, China revanchierte sich mit Restriktionen gegen kanadische Rapsimporte.
Doch jetzt, wo Trump seine „America First"-Politik mit brachialer Gewalt durchsetzt, scheint Kanada keine andere Wahl zu haben. Die angeblich „irreführende kanadische Werbekampagne gegen Zölle", die Trump als Begründung für seine Strafmaßnahmen anführt, zeigt einmal mehr, wie willkürlich die neue US-Handelspolitik geworden ist. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet diese Entwicklung Kanada in die Arme Chinas treiben würde?
Die neue Achse Ottawa-Peking: Ein Alptraum für Washington?
Was sich da anbahnt, dürfte in Washington für erhebliche Unruhe sorgen. Kanada und China wollen nicht nur ihre Handelsstreitigkeiten beilegen, sondern sprechen bereits über verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Produktion und – man höre und staune – Klimawandel. Ausgerechnet beim Klimathema, das die neue Große Koalition in Deutschland mit ihrem 500-Milliarden-Sondervermögen zur Staatsreligion erhoben hat, finden die ungleichen Partner zusammen.
Die Gespräche über Agrarprodukte und Elektrofahrzeuge zeigen, wo die wahren Interessen liegen: China braucht Nahrungsmittel, Kanada sucht Absatzmärkte. China will seine E-Auto-Überproduktion loswerden, Kanada braucht bezahlbare Fahrzeuge für seine Bevölkerung. Es ist die pure wirtschaftliche Not, die hier zwei Länder zusammenführt, die sich noch vor kurzem spinnefeind waren.
Die Lehren aus diesem geopolitischen Schachspiel
Was lehrt uns diese Entwicklung? Erstens: Trumps aggressive Zollpolitik treibt selbst engste Verbündete in die Arme seiner Gegner. Zweitens: Die Zeiten, in denen der Westen geschlossen gegen China stand, sind endgültig vorbei. Drittens: In der neuen multipolaren Weltordnung sucht sich jeder die Partner, die ihm den größten Nutzen versprechen – Ideologie hin oder her.
Für deutsche Anleger sollte diese Entwicklung ein weiteres Warnsignal sein. Die globalen Handelsströme verschieben sich dramatisch, alte Allianzen brechen auf, neue entstehen. In solchen Zeiten der Unsicherheit haben sich physische Werte wie Gold und Silber immer wieder als sichere Häfen erwiesen. Während Politiker ihre Spielchen spielen und Handelsbeziehungen wie Kartenhäuser zusammenbrechen, behält Edelmetall seinen Wert – unabhängig davon, wer gerade mit wem paktiert oder sich bekriegt.
Die Annäherung zwischen Kanada und China mag für manche überraschend kommen. Für aufmerksame Beobachter ist sie nur die logische Konsequenz einer Weltordnung im Umbruch. Wer in diesen turbulenten Zeiten sein Vermögen schützen will, sollte nicht auf die Versprechen von Politikern setzen, sondern auf bewährte Sachwerte. Denn eines ist sicher: Die nächste Überraschung kommt bestimmt.

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