
Grüner Stahl-Traum zerplatzt: Warum Deutschlands Energiepolitik die Industrie in die Flucht treibt
Die deutsche Stahlindustrie steht vor dem Kollaps – und die Ampel-Nachfolgeregierung schaut tatenlos zu. Während Milliarden an Steuergeldern für vermeintlich grüne Projekte verpulvert werden, packen die ersten Konzerne ihre Koffer. Der jüngste Schlag: ArcelorMittal, der zweitgrößte Stahlkonzern der Welt, kehrt Deutschland den Rücken und zieht mit seinen Zukunftsprojekten nach Frankreich. Ein Armutszeugnis für den Industriestandort Deutschland.
Die bittere Realität hinter den grünen Träumereien
Sieben Prozent der deutschen CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Stahlindustrie. Die Politik träumte von einer schnellen Transformation: Weg von der Kokskohle, hin zum grünen Wasserstoff. 55 Millionen Tonnen CO2 sollten eingespart werden – ein hehres Ziel, das an der Realität zerschellt wie eine Seifenblase an der Nadel.
ArcelorMittal hatte große Pläne für Bremen und Eisenhüttenstadt. 1,3 Milliarden Euro Subventionen hatte die Bundesregierung zugesagt – Steuergeld wohlgemerkt, das der hart arbeitende Mittelstand erwirtschaftet hat. Doch im Juni 2025 kam das böse Erwachen: Der Konzern stoppt alle Projekte in Deutschland. Die Begründung des CEO Geert Van Poelvoorde müsste jedem Politiker die Schamesröte ins Gesicht treiben: Die europäische Stahlindustrie stehe unter "noch nie dagewesenem Druck".
Wasserstoff-Märchen und Energiepreis-Desaster
Die Crux liegt im Detail: Grüner Wasserstoff ist nicht nur teurer als Kohle, er ist in Deutschland schlichtweg nicht verfügbar. Die Nationale Wasserstoffstrategie verspricht vollmundig zehn Gigawatt bis 2030. Die Realität? Mickrige 0,066 Gigawatt im Februar 2024. Das entspricht gerade einmal 0,66 Prozent des Ziels. Selbst Experten wie Martin Wietschel vom Fraunhofer-Institut sprechen Klartext: Das Ziel sei "kaum noch zu erreichen".
"Die aktuellen Strompreise in Deutschland sind sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern hoch"
Diese vernichtende Aussage von ArcelorMittal trifft den Nagel auf den Kopf. Während unsere Nachbarn mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen locken, würgt Deutschland seine Industrie mit ideologisch getriebener Energiepolitik ab. Die Folge: Das erste grüne Stahlwerk entsteht nicht in Deutschland, sondern im französischen Dünkirchen.
Import-Abhängigkeit als neue deutsche Tugend?
Die Bundesregierung plant, 50 bis 70 Prozent des Wasserstoffbedarfs zu importieren. Doch auch hier zeigt sich das typische deutsche Dilemma: Große Ankündigungen, wenig Substanz. Pipeline-Projekte werden reihenweise gecancelt. Equinor aus Norwegen winkt ab, die Dänen verschieben ihre Pläne um Jahre. Der Transport per Schiff? Technisch möglich, aber mit Energieverlusten von bis zu 50 Prozent verbunden. Professor Stefan Lechtenböhmer von der Universität Kassel bestätigt, dass die Transportkosten aus Übersee jeden Kostenvorteil zunichtemachen würden.
Die verbliebenen Hoffnungsträger unter Druck
Thyssenkrupp und die Salzgitter AG wollen trotz allem an ihren Ökostahl-Plänen festhalten. Doch ihre Forderungen sprechen Bände: Mehr Tempo beim Infrastrukturausbau und wettbewerbsfähige Energiepreise. Übersetzt heißt das: Ohne massive staatliche Eingriffe wird auch hier bald das Licht ausgehen. Im Gegensatz zu ArcelorMittal können diese Konzerne nicht einfach ins Ausland ausweichen – sie sind dem deutschen Standort auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Der Emissionshandel als letzter Sargnagel
Als wäre die Lage nicht schon dramatisch genug, droht ab 2030 das nächste Unheil. Laut Boston Consulting Group wird konventioneller Stahl in Europa dann nicht mehr wirtschaftlich sein. Der Grund: verschärfte Emissionshandelsregeln. Die deutsche Industrie wird zwischen dem Hammer der hohen Energiepreise und dem Amboss der CO2-Abgaben zermalmt.
Die große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, keine neuen Schulden zu machen. Stattdessen pumpt sie nun 500 Milliarden Euro in ein "Sondervermögen" für Infrastruktur. Die Klimaneutralität bis 2045 wurde sogar im Grundgesetz verankert – eine Hypothek für kommende Generationen, die über Steuern und Abgaben abgestottert werden muss.
Ein Blick in die Zukunft
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack. Deutschland, einst stolze Industrienation, manövriert sich mit ideologischer Verbohrtheit ins Abseits. Während China und andere Länder pragmatisch ihre Industrien stärken, jagen wir grünen Luftschlössern hinterher. Die Rechnung zahlen nicht die Politiker in ihren klimatisierten Büros, sondern die Arbeiter in den Stahlwerken, die um ihre Jobs bangen müssen.
Die Ironie der Geschichte: Selbst wenn grüner Stahl irgendwann Realität werden sollte, wird er nicht "Made in Germany" sein. Er wird aus Frankreich kommen, aus Skandinavien oder von sonst woher – nur nicht aus dem Land, das sich einst als Vorreiter der Energiewende inszenierte. Ein Trauerspiel, das symptomatisch für die deutsche Politik der letzten Jahre steht.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Bei Investitionsentscheidungen sollte jeder Anleger eigenständig recherchieren und gegebenenfalls professionellen Rat einholen. Wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die auf Basis dieses Artikels getroffen werden. Physische Edelmetalle können als krisensichere Ergänzung eines breit gestreuten Portfolios zur Vermögenssicherung beitragen.

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