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02.12.2025
07:53 Uhr

Griechenlands Wasserkrise: Wenn die Politik erst handelt, wenn es brennt

Die griechische Regierung hat für den Großraum Athen sowie die Ägäis-Inseln Patmos und Leros den Wasser-Notstand ausgerufen. Was sich zunächst dramatisch anhört, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als typisches Beispiel politischen Versagens: Jahrelang wurde die sich abzeichnende Katastrophe ignoriert, und nun sollen hastig Milliarden in die marode Infrastruktur gepumpt werden – während die Bürger weiterhin munter ihren Rasen sprengen dürfen.

400 Millionen Kubikmeter – ein gefährlich niedriger Pegel

Der griechische Umwelt- und Energieminister Stavros Papastavrou verkündete am Freitagabend, dass der Großraum Athen bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 250 Millionen Kubikmetern nur noch über Wasservorräte von 400 Millionen Kubikmetern verfüge. Das klingt nach einer komfortablen Reserve? Mitnichten. Diese Zahlen bedeuten, dass die griechische Hauptstadt ohne nennenswerte Niederschläge in weniger als zwei Jahren auf dem Trockenen säße.

Besonders pikant: Trotz der dramatischen Lage verzichtet die Regierung auf jegliche Verbrauchseinschränkungen. Man wolle stattdessen die Infrastruktur verbessern, heißt es aus dem Ministerium. Ein Schelm, wer dabei an die nahenden Wahlen denkt und vermutet, dass unpopuläre Maßnahmen wie Wassersparauflagen den Wählern nicht zugemutet werden sollen.

Tourismus vor Vernunft

Minister Papastavrou mahnte, dass „in Gebieten, in denen der Wasserverbrauch wegen des Tourismus deutlich zunimmt, mehr Aufmerksamkeit und Planung nötig" sei. Eine bemerkenswerte Erkenntnis, die allerdings etwa zwei Jahrzehnte zu spät kommt. Während auf wasserarmen Inseln wie Patmos und Leros jährlich Millionen von Touristen ihre Pools füllen und täglich duschen, als gäbe es kein Morgen, versickert das kostbare Nass durch marode Leitungen.

„Es ist nicht mehr möglich, schwierige Entscheidungen aufzuschieben", sagte Papastavrou dem Sender Skai TV.

Diese Aussage offenbart die ganze Misere: Schwierige Entscheidungen wurden offenbar jahrelang aufgeschoben, bis die Situation kritisch wurde. Nun soll es die Ausrufung des Notstands richten – ein bürokratischer Akt, der vor allem eines bewirkt: schnellere Genehmigungsverfahren für Bauprojekte.

2,5 Milliarden Euro als Pflaster auf die Wunde

Die griechische Regierung plant, im kommenden Jahrzehnt 2,5 Milliarden Euro in die Wasser-Infrastruktur zu investieren. Geplant seien unter anderem die Umleitung zweier Zuflüsse des Acheloos-Flusses bis 2029, neue Bohrungen und Entsalzungsanlagen. Auf mehr als 40 Inseln würden derzeit über 150 Wasser-Projekte mit einem Volumen von mehr als 320 Millionen Euro umgesetzt.

Diese Maßnahmen klingen beeindruckend, werfen aber die Frage auf: Warum erst jetzt? Die Klimaveränderungen und der steigende Wasserverbrauch durch den Tourismus-Boom sind keine neuen Phänomene. Seit 2022 sei die jährliche Niederschlagsmenge um etwa ein Viertel zurückgegangen, während die Verdunstung um 15 Prozent und der Wasserverbrauch um rund sechs Prozent zugenommen hätten, teilt der Athener Wasserversorger Eydap mit.

Parallelen zur deutschen Energiepolitik

Die griechische Wasserkrise erinnert fatal an die deutsche Energiepolitik der vergangenen Jahre. Auch hier wurde trotz aller Warnungen an veralteten Strukturen festgehalten, bis die Realität die Politik einholte. Während in Deutschland die Energiewende verschlafen wurde und nun hastig und teuer nachgebessert werden muss, hat Griechenland die Modernisierung seiner Wasserinfrastruktur sträflich vernachlässigt.

In beiden Fällen zeigt sich: Politiker neigen dazu, unbequeme Wahrheiten zu ignorieren und notwendige, aber unpopuläre Maßnahmen auf die lange Bank zu schieben. Die Zeche zahlen am Ende die Bürger – sei es durch explodierende Energiepreise in Deutschland oder durch drohende Wasserknappheit in Griechenland.

Ein Weckruf für Europa

Die griechische Wasserkrise sollte ein Weckruf für ganz Europa sein. Der Klimawandel macht vor keiner Grenze halt, und was heute Griechenland trifft, könnte morgen auch andere Länder ereilen. Statt jedoch aus den Fehlern zu lernen und vorausschauend zu handeln, verfallen viele europäische Regierungen in denselben Fehler: Sie reagieren erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist – oder in diesem Fall, wenn der Brunnen bereits ausgetrocknet ist.

Die Ausrufung des Wasser-Notstands in Griechenland ist mehr als nur eine administrative Maßnahme. Sie ist das Eingeständnis eines politischen Versagens, das symptomatisch für die kurzsichtige Politik vieler europäischer Länder steht. Während Milliarden für fragwürdige Klimaprojekte verpulvert werden, wird die grundlegende Infrastruktur vernachlässigt – bis es zu spät ist.

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