
Greenwashing-Skandal: Italien knöpft sich Billigmode-Giganten Shein vor
Die italienische Wettbewerbsbehörde hat dem chinesischen Fast-Fashion-Riesen Shein eine saftige Rechnung präsentiert. Eine Million Euro müsse das Unternehmen für irreführende Umweltversprechen berappen, so die Behörde AGCM. Der Vorwurf wiegt schwer: Shein habe seine Kunden systematisch über die tatsächlichen Umweltauswirkungen seiner Wegwerfmode getäuscht.
Ein Wiederholungstäter auf Abwegen
Besonders pikant: Es ist nicht das erste Mal, dass der Billigheimer mit fragwürdigen Geschäftspraktiken auffällt. Erst vor wenigen Wochen kassierte Shein in Frankreich eine noch deutlich höhere Strafe von 40 Millionen Euro. Auch dort lautete der Vorwurf: irreführende Rabatte und geschönte Umweltinformationen. Die Kollektion "evoluSHEIN by design" sei mit übertriebenen Umweltvorteilen beworben worden, monierte die italienische Behörde.
Diese Häufung von Verstößen wirft ein bezeichnendes Licht auf die Geschäftspraktiken des 2008 in China gegründeten Unternehmens. Nach einem Zwischenstopp in Guangzhou residiert die Konzernzentrale seit 2020 in Singapur - möglicherweise auch, um sich dem zunehmenden regulatorischen Druck in China zu entziehen.
Milliardenumsätze auf Kosten der Umwelt
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Jahresumsatz von knapp 34 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von über 4 Milliarden Euro im Jahr 2024 gehört Shein zu den Schwergewichten im globalen Modehandel. Rund 11.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für den Fast-Fashion-Giganten, der auch in Deutschland mit einer Niederlassung in Frankfurt und einem Pop-up-Store in Berlin präsent ist.
Doch der Erfolg basiert auf einem fragwürdigen Geschäftsmodell: Billigste Produktion, schnellste Lieferzeiten und Preise, die jeder ökonomischen Vernunft spotten. Dass dabei weder auf Umweltstandards noch auf faire Arbeitsbedingungen geachtet werde, liege auf der Hand. Immer wieder stehen Shein und seine chinesischen Konkurrenten Temu und AliExpress wegen gesundheitsschädlicher Stoffe in ihren Produkten am Pranger.
Börsengang trotz Imageschaden?
Trotz der sich häufenden Skandale plant Shein offenbar unbeirrt seinen Börsengang in Hongkong. Marktkenner schätzen den Unternehmenswert auf gut 20 Milliarden Euro. Doch Analysten warnen: Das ramponierte Image könnte das Vertrauen der Kunden nachhaltig erschüttern. Wer möchte schon bei einem Unternehmen kaufen, das nachweislich mit falschen Umweltversprechen hausieren geht?
Die Strafen in Italien und Frankreich könnten nur der Anfang sein. Immer mehr europäische Länder schauen genauer hin, wenn es um Greenwashing und irreführende Werbung geht. Die Zeiten, in denen Unternehmen ungestraft mit Öko-Märchen werben konnten, neigen sich dem Ende zu.
Ein Geschäftsmodell am Pranger
Der Fall Shein offenbart die dunkle Seite der globalisierten Modeindustrie. Während hierzulande über Klimaneutralität und Nachhaltigkeit diskutiert wird, floriert andernorts ein Geschäft, das auf maximalen Konsum zu Minimalpreisen setzt. Die wahren Kosten tragen andere: die Umwelt, die Arbeiter in den Produktionsländern und letztlich auch die getäuschten Verbraucher.
Es bleibt zu hoffen, dass die Millionenstrafen ihre Wirkung nicht verfehlen. Denn eines ist klar: Solange sich Greenwashing lohnt, werden Unternehmen wie Shein ihr fragwürdiges Spiel weitertreiben. Erst wenn die Strafen empfindlich genug sind, um die Geschäftsmodelle zu gefährden, wird ein Umdenken einsetzen. Italien und Frankreich haben einen Anfang gemacht - weitere Länder sollten folgen.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und fragwürdiger Geschäftspraktiken großer Konzerne gewinnt die Anlage in physische Edelmetalle wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Sie bieten nicht nur Schutz vor Inflation, sondern auch eine ethisch vertretbare Alternative zu Investments in Unternehmen mit zweifelhaften Praktiken.
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