
Görtz-Drama weitet sich aus: Nach Deutschland nun auch Österreich-Pleite
Die Schuhhandelsbranche erlebt ihre nächste Erschütterung: Nach der Insolvenz in Deutschland zu Jahresbeginn muss der traditionsreiche Schuhhändler Görtz nun auch in der Alpenrepublik die weiße Fahne hissen. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bestätigte die Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung über das Vermögen der GAT Retail GmbH – so heißt die ehemalige Ludwig Görtz GmbH seit ihrer Umbenennung am 21. August.
Dominoeffekt der deutschen Muttergesellschaft
Was sich hier abspielt, ist ein klassisches Beispiel dafür, wie schnell sich wirtschaftliche Schieflagen über Ländergrenzen hinweg ausbreiten können. Die österreichische Tochtergesellschaft mit ihren sieben Filialen in Wien, Graz und Salzburg wurde vom Kollaps der deutschen Muttergesellschaft regelrecht mitgerissen. Als die Lieferungen aus Deutschland ausblieben, brachen die Umsätze ein – ein Teufelskreis, der sich nicht mehr aufhalten ließ.
Besonders bitter: IT-Probleme führten zu falschen Informationen über die tatsächlichen Warenbestände. In Zeiten, in denen funktionierende digitale Systeme über Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheiden können, offenbart sich hier eine erschreckende Verwundbarkeit. Man fragt sich unwillkürlich: Wie kann es sein, dass ein Traditionsunternehmen mit über 140 Jahren Geschichte an solchen Basics scheitert?
59 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft
Die menschliche Dimension dieser Insolvenz zeigt sich in den 59 betroffenen Beschäftigten, deren Gehälter nur bis Juli gezahlt wurden. 108 Gläubiger warten auf insgesamt 2,28 Millionen Euro – Geld, das vermutlich nur zu einem Bruchteil zurückfließen wird. Der vorgeschlagene Sanierungsplan sieht lediglich eine Quote von 20 Prozent vor, zahlbar binnen zwei Jahren.
Vom Flaggschiff zum Wrack
Die Entwicklung von Görtz gleicht einer Tragödie in mehreren Akten. Noch vor wenigen Jahren verfügte das Hamburger Traditionsunternehmen über rund 160 Filialen deutschlandweit. Im Frühjahr 2025 waren es nicht einmal mehr 40 – ein Schrumpfungsprozess, der seinesgleichen sucht. Selbst der prestigeträchtige Flagship-Store in Hamburg mit seinen beeindruckenden 5000 Quadratmetern musste die Pforten schließen.
Dabei schien 2023 noch alles auf eine Wende zum Besseren hinzudeuten. Der Einstieg des Investors Bolko Kissling ließ hoffen, dass das Unternehmen wieder auf die Beine kommt. Doch die Realität holte diese Hoffnungen schnell ein. Die Frage drängt sich auf: War die damalige Rettung nur ein Strohfeuer, das die strukturellen Probleme überdeckte?
Branche im freien Fall
Görtz ist bei weitem nicht das einzige Opfer in der gebeutelten Schuhhandelsbranche. Die Schuh Graf GmbH & Co. KG musste ebenfalls Insolvenz anmelden, genauso wie der Schuh- und Modehändler Onygo. Erst kürzlich traf es auch die Textilkette "Der Stoff". Ein Blick auf diese Häufung lässt nur einen Schluss zu: Hier stirbt gerade ein ganzer Wirtschaftszweig.
Sanierung als letzter Strohhalm
Die österreichische Insolvenzverwalterin Dr. Annemarie Kosesnik-Wehrle soll nun richten, was in Deutschland nicht gelang. Der Plan klingt ambitioniert: Umstellung des Waren- und Kassensystems, Schließung kostenintensiver Standorte und Wiedereröffnung eines Online-Shops. Doch kann das reichen in einer Zeit, in der Verbraucher ihre Schuhe längst bei Amazon oder Zalando bestellen?
Die harte Wahrheit ist: Der stationäre Einzelhandel kämpft einen Kampf, den er in seiner jetzigen Form kaum gewinnen kann. Hohe Mieten, explodierende Energiekosten und eine Politik, die den Mittelstand mit immer neuen Auflagen und Steuern belastet, schaffen ein toxisches Umfeld für traditionelle Händler. Während die Bundesregierung von Klimaneutralität träumt und 500 Milliarden Euro Sondervermögen für fragwürdige Projekte plant, sterben die Innenstädte.
Ein Lehrstück des Niedergangs
Was wir hier beobachten, ist mehr als nur eine weitere Unternehmenspleite. Es ist ein Symptom für den schleichenden Niedergang einer ganzen Handelskultur. Görtz war einst ein Begriff für Qualität und Tradition – heute ist es ein Mahnmal für verpasste Chancen und strukturelle Verkrustungen.
Die Politik täte gut daran, endlich die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel zu verbessern, statt ihn mit immer neuen Belastungen in den Ruin zu treiben. Doch von einer Regierung, die lieber Gendersternchen zählt als Arbeitsplätze zu sichern, ist wenig zu erwarten. So bleibt nur die bittere Erkenntnis: Wieder verschwindet ein Stück deutscher Handelsgeschichte – und mit ihm die Existenzen vieler hart arbeitender Menschen.
"Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird auf die Insolvenz der Görtz Gruppe in Deutschland zurückgeführt" – ein Satz, der die ganze Misere auf den Punkt bringt. Wenn selbst traditionsreiche Unternehmen wie Dominosteine umfallen, stimmt etwas Grundlegendes nicht im System.
In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr: Wer sein Vermögen sichern will, sollte nicht nur auf Papierwerte setzen. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich über Jahrhunderte als krisenfeste Anlage bewährt – ganz im Gegensatz zu Unternehmensanteilen, die über Nacht wertlos werden können.
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