
Führungschaos in der Autobranche: Wenn CEOs reihenweise das Handtuch werfen
Die Automobilindustrie erlebt derzeit ein beispielloses Führungsbeben. Von Stellantis über Volkswagen bis Mercedes – überall wackeln die Chefsessel oder sind bereits neu besetzt worden. Was wie eine normale Fluktuation aussehen könnte, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefgreifende Krise einer Branche, die sich zwischen grünen Träumereien und wirtschaftlicher Realität zerreibt.
Das große Stühlerücken hat begonnen
Antonio Filosa, der neue Mann an der Spitze von Stellantis, steht vor einem Scherbenhaufen. Sein Vorgänger Carlos Tavares musste nach nur wenigen Jahren gehen – ein Schicksal, das er mit vielen anderen Autobossen teilt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die von der Politik erzwungene Elektrowende entpuppt sich als Milliardengrab, während die Kunden weiterhin nach bezahlbaren und zuverlässigen Fahrzeugen verlangen.
Bei Audi sieht es nicht besser aus. Trotz eines Quartalsgewinns von 718 Millionen Euro musste der Ingolstädter Premiumhersteller erneut seine Prognose senken. Die Nexperia-Krise kommt zu den bereits bekannten Problemen hinzu – ein weiterer Sargnagel für eine Führungsriege, die zwischen politischen Vorgaben und wirtschaftlichen Zwängen aufgerieben wird.
Volkswagen: Der kranke Riese taumelt
Besonders dramatisch ist die Situation bei Volkswagen. Der Konzern, der eigentlich gut dastehen könnte, schreibt Verluste. Die Ursache? Eine verfehlte Strategie, die mehr auf grüne Ideologie als auf betriebswirtschaftliche Vernunft setzt. Während die Politik von Elektromobilität träumt, bleiben die Händlerhöfe voll mit unverkäuflichen E-Autos.
"Es ging um Entscheidungen, bei denen man auch hätte falsch abbiegen können", wird Mercedes-Vorständin Jungo Brüngger zitiert. Ein Understatement sondergleichen – denn viele sind bereits falsch abgebogen.
Die wahren Gründe des Führungsversagens
Was die Analyse der Automobilwoche nur andeutet, liegt klar auf der Hand: Die deutsche Automobilindustrie wird von einer Politik in den Abgrund getrieben, die mehr auf Ideologie als auf Realität setzt. Die von der ehemaligen Ampel-Koalition vorangetriebene Elektrowende erweist sich als Rohrkrepierer. Nun muss die neue Große Koalition unter Friedrich Merz die Scherben aufkehren – wobei fraglich ist, ob sie den Mut hat, den eingeschlagenen Irrweg zu korrigieren.
Die CEOs sind letztlich nur die Bauernopfer in einem perfiden Spiel. Sie sollen das Unmögliche möglich machen: Profitabel wirtschaften unter Bedingungen, die jeder betriebswirtschaftlichen Logik widersprechen. Wenn sie scheitern – und das tun sie reihenweise – müssen sie gehen. Die wahren Verantwortlichen in Berlin und Brüssel bleiben unbehelligt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Führungskrise in der Automobilindustrie ist nur die Spitze des Eisbergs. Solange die Politik weiterhin auf realitätsferne Klimaziele setzt und die Industrie mit immer neuen Regulierungen überzieht, wird sich daran nichts ändern. Die neuen CEOs werden die gleichen Probleme haben wie ihre Vorgänger – es sei denn, es findet endlich ein Umdenken statt.
Was die Branche jetzt braucht, sind keine neuen Gesichter an der Spitze, sondern eine Politik, die der Industrie wieder Luft zum Atmen lässt. Die 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur, die Merz trotz gegenteiliger Versprechen plant, werden die Inflation weiter anheizen und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autobauer weiter schwächen.
Die Automobilindustrie steht am Scheideweg. Entweder besinnt sich die Politik auf wirtschaftliche Vernunft, oder das große Sterben der deutschen Autoindustrie geht weiter – mit oder ohne neue CEOs.

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