
Frankreichs Schuldenkarussell dreht sich immer schneller – Moody's schlägt Alarm
Die Grande Nation taumelt weiter in die Schuldenfalle. Während die politische Elite in Paris sich in endlosen Grabenkämpfen verliert, sendet nun auch die Ratingagentur Moody's ein unmissverständliches Warnsignal: Der Ausblick für Frankreichs Kreditwürdigkeit wurde von „stabil" auf „negativ" herabgestuft. Ein Schritt, der die dramatische Lage unseres westlichen Nachbarn schonungslos offenlegt.
Politisches Chaos als Brandbeschleuniger
Was Moody's diplomatisch als „zunehmende Risiken einer Schwächung der Institutionen" umschreibt, ist in Wahrheit ein politisches Trauerspiel erster Güte. Die französische Nationalversammlung gleicht seit den vorgezogenen Neuwahlen im Sommer 2024 einem Haifischbecken, in dem sich drei unversöhnliche Blöcke gegenseitig zerfleischen. Keiner ist mehrheitsfähig, alle blockieren sich gegenseitig – und das Land zahlt die Zeche.
Die „anhaltende Fragmentierung der politischen Landschaft", wie es Moody's vornehm ausdrückt, ist nichts anderes als die Unfähigkeit der französischen Politik, über ideologische Gräben hinweg Verantwortung für das Land zu übernehmen. Während man sich in Paris mit Machtspielchen beschäftigt, explodieren die Schulden auf astronomische 3,4 Billionen Euro. Das entspricht satten 115 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – fast das Doppelte dessen, was die EU-Grenzwerte eigentlich erlauben würden.
Die sozialistische Sackgasse
Besonders pikant: Das Defizit lag im vergangenen Jahr bei erschreckenden 5,8 Prozent – ebenfalls weit jenseits aller vernünftigen Grenzen. Frankreich lebt seit Jahren über seine Verhältnisse, getrieben von einer Politik, die lieber Wohltaten verteilt, als schmerzhafte, aber notwendige Reformen anzupacken. Die Quittung folgt nun auf dem Fuße.
Während S&P und Fitch bereits in den vergangenen Wochen die Reißleine gezogen und Frankreichs Kreditwürdigkeit von AA- auf A+ herabgestuft haben, hält Moody's zwar noch am Rating Aa3 fest. Doch der negative Ausblick ist ein deutliches Signal: So kann es nicht weitergehen. Die Märkte werden nervös, und das zu Recht.
Höhere Zinsen als bittere Pille
Für die französischen Steuerzahler bedeutet diese Entwicklung nichts Gutes. Eine schlechtere Bewertung durch Ratingagenturen führt unweigerlich zu höheren Zinsen auf Staatsanleihen. Jeder Prozentpunkt mehr kostet bei der gigantischen Schuldenlast Milliarden – Geld, das für Investitionen in Infrastruktur, Bildung oder Sicherheit fehlen wird.
Die Parallelen zu Deutschland sind dabei unübersehbar. Auch hierzulande plant die neue Große Koalition unter Friedrich Merz ein gewaltiges 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur – trotz aller Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Die Zeche werden kommende Generationen zahlen müssen, während die Inflation weiter angeheizt wird.
Gold als sicherer Hafen in stürmischen Zeiten
In Zeiten, in denen Staaten ihre Haushalte nicht mehr im Griff haben und die Schuldenberge ins Unermessliche wachsen, gewinnen physische Werte wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Während Papiergeld durch die Notenpresse entwertet werden kann, behält das gelbe Metall seinen inneren Wert. Nicht umsonst setzen kluge Anleger seit Jahrtausenden auf Edelmetalle als Versicherung gegen politische Turbulenzen und fiskalische Abenteuer.
Die Entwicklung in Frankreich sollte uns eine Warnung sein. Wenn selbst eine der größten Volkswirtschaften Europas derart aus dem Ruder läuft, wird deutlich, wie fragil unser auf Schulden gebautes System geworden ist. Es wäre fahrlässig, in solchen Zeiten ausschließlich auf Papierwerte zu setzen. Eine vernünftige Beimischung physischer Edelmetalle in einem breit gestreuten Portfolio ist keine Panikmache, sondern schlichte Vernunft.

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