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26.08.2025
08:12 Uhr

Frankreichs Schuldendrama: Wenn selbst Griechenland besser dasteht

Die Grande Nation taumelt erneut am Abgrund einer politischen Krise entlang, und die Finanzmärkte zeigen schonungslos, was sie von diesem Schauspiel halten. Während in Paris die politischen Eliten ihre Machtspielchen treiben, explodieren die Anleiherenditen – ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Vertrauen in die französische Staatsfinanzierung rapide schwindet.

Der nächste Premierminister auf dem Schleudersitz

Francois Bayrou, seines Zeichens aktueller Premierminister der französischen Republik, hat für den 8. September eine Vertrauensabstimmung angesetzt. Ein mutiger Schritt? Oder doch eher ein Akt der Verzweiflung? Die Opposition jedenfalls reibt sich bereits die Hände: Sowohl Marine Le Pens Rassemblement National als auch die linksgerichtete France Insoumise und die Grünen haben angekündigt, gegen Bayrou zu stimmen. Selbst die Sozialisten verweigern ihre Unterstützung.

Was hatte Bayrou verbrochen? Er wagte es tatsächlich, von Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Höhe von 44 Milliarden Euro zu sprechen. Noch schlimmer: Er schlug vor, zwei französische Feiertage zu streichen. In einem Land, in dem die 35-Stunden-Woche als heilige Kuh gilt, kommt das einem Sakrileg gleich.

Die Märkte sprechen eine deutliche Sprache

Die Reaktion der Finanzmärkte ließ nicht lange auf sich warten. Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen kletterte von 3,41 Prozent auf 3,50 Prozent – und das innerhalb weniger Tage. Der Risikoaufschlag gegenüber deutschen Bundesanleihen weitete sich auf 75 Basispunkte aus, den höchsten Stand seit April.

Hier kommt der eigentliche Hammer: Frankreichs Anleiherenditen notieren mittlerweile drei Punkte oberhalb von Griechenland. Ja, Sie haben richtig gelesen. Das Land, das einst als Synonym für die europäische Schuldenkrise galt, steht heute besser da als die stolze Grande Nation. Auch Portugal, einst ebenfalls Sorgenkind der Eurozone, kann sich über niedrigere Renditen freuen als Frankreich.

Macrons politischer Bankrott

Emmanuel Macron, der einstige Hoffnungsträger der europäischen Politik, steht vor den Trümmern seiner Präsidentschaft. Seine Partei hat 2024 jede Spur einer Parlamentsmehrheit verloren. Stattdessen wurde ausgerechnet Marine Le Pens Rassemblement National zur stärksten Fraktion im Unterhaus. Die Ironie der Geschichte könnte kaum bitterer sein.

Sollte Bayrou scheitern – und danach sieht es aus –, wäre er bereits der zweite Premierminister innerhalb kürzester Zeit, der das Handtuch werfen müsste. Sein Vorgänger Michel Barnier hielt sich gerade einmal 90 Tage im Amt. Ein Rekord der Instabilität, der selbst für französische Verhältnisse bemerkenswert ist.

Die düstere Warnung des Finanzministers

Finanzminister Eric Lombard malte ein apokalyptisches Szenario an die Wand: Sollte die Regierung stürzen, würden die Kreditkosten Frankreichs "innerhalb von 15 Tagen" über die Italiens steigen. Frankreich wäre dann, so Lombard wörtlich, "wirklich das letzte der 27 Länder in Europa".

"Ja, das ist ein Risiko, aber das höchste Risiko besteht darin, nichts zu tun. Aus dieser Lage kommen wir nicht heraus, wenn wir nicht mutig sind."

So versuchte Bayrou seine riskante Strategie zu rechtfertigen. Doch was er als Mut verkauft, könnte sich als politischer Selbstmord erweisen.

Europa am Scheideweg

Vincent Juvyns, Chef-Anlagestratege bei ING in Brüssel, brachte es auf den Punkt: Europa sei mittlerweile zweigeteilt. Auf der einen Seite stünden Länder wie Deutschland, die sich Ausgaben für Wachstum leisten könnten. Auf der anderen Seite Staaten wie Frankreich, die keine andere Wahl hätten, als ihre öffentlichen Finanzen zu konsolidieren.

Allerdings sollte man bei Deutschland vorsichtig sein mit allzu viel Optimismus. Auch die neue Regierung Merz hat bereits massive Neuverschuldungen angekündigt – trotz aller Versprechen, keine neuen Schulden zu machen. Das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für Infrastruktur wird die Inflation weiter anheizen und künftige Generationen mit Zinslasten belasten.

Die EZB als letzter Rettungsanker?

Sollte Frankreich tatsächlich in eine ausgewachsene Schuldenkrise schlittern, könnte die Europäische Zentralbank gezwungen sein, mit massiven Anleihekäufen zu intervenieren. Ein Déjà-vu der Eurokrise, das niemand erleben möchte. Doch die Alternative – ein Staatsbankrott im Herzen Europas – wäre noch verheerender.

Die schleichende Annäherung französischer Renditen an die von Krisenstaaten wie Italien und Griechenland zeigt, dass die Märkte bereits heute ein düsteres Szenario einpreisen. Der Vertrauensverlust ist real und messbar.

Was bedeutet das für Anleger?

In Zeiten wie diesen zeigt sich einmal mehr der Wert von physischen Edelmetallen als Stabilitätsanker im Portfolio. Während Staatsanleihen selbst ehemals solider Länder unter Druck geraten, bieten Gold und Silber einen bewährten Schutz vor politischen Turbulenzen und Währungsrisiken. Eine vernünftige Beimischung von Edelmetallen gehört heute mehr denn je zu einem ausgewogenen Anlageportfolio.

Die französische Krise ist ein Weckruf für ganz Europa. Sie zeigt, wie schnell politische Instabilität zu finanzieller Unsicherheit führen kann. Und sie mahnt uns, dass die vermeintliche Stabilität der Eurozone auf tönernen Füßen steht. Die Dominosteine beginnen zu fallen – Frankreich könnte nur der Anfang sein.

Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger muss seine Investitionsentscheidungen selbst treffen und trägt die volle Verantwortung für seine Anlageentscheidungen. Wir empfehlen, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionellen Rat einzuholen.

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