
Frankreichs Schuldenchaos: Neuer Premier kämpft gegen tickende Zeitbombe
Während Deutschland unter der neuen Großen Koalition zumindest den Anschein politischer Stabilität wahrt, versinkt unser Nachbarland Frankreich immer tiefer im Chaos. Die frisch vereidigte Regierung unter Premier Sébastien Lecornu steht vor einem schier unlösbaren Dilemma: Ein Sparhaushalt muss her, doch das zerstrittene Parlament blockiert sich gegenseitig. Die Opposition hat bereits die Messer gewetzt und Misstrauensanträge eingereicht – ein politisches Trauerspiel, das die wirtschaftliche Zukunft Frankreichs gefährdet.
Schuldenberg erdrückt die Grande Nation
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einer Schuldenquote von 114 Prozent der Wirtschaftsleistung rangiert Frankreich auf dem unrühmlichen dritten Platz in der EU – nur Griechenland und Italien stehen noch schlechter da. Das Haushaltsdefizit von 5,8 Prozent überschreitet die Maastricht-Kriterien bei weitem. Kein Wunder, dass Brüssel bereits im Juli 2024 ein Defizitverfahren eingeleitet hat. Doch statt endlich die notwendigen Reformen anzupacken, verliert sich die französische Politik in endlosen Grabenkämpfen.
Die Konsequenzen dieser Unfähigkeit spüren die Franzosen bereits im Portemonnaie: Investoren verlangen immer höhere Zinsen für französische Staatsanleihen. Die Risikoaufschläge steigen, das Vertrauen schwindet. Ein Teufelskreis, der das Land immer tiefer in die Schuldenspirale treibt. Während vernünftige Länder ihre Hausaufgaben machen, versagt die französische Politik auf ganzer Linie.
Vierte Regierung seit der Wahl – ein Armutszeugnis
Lecornus Kabinett ist bereits die vierte Regierung seit der vorgezogenen Parlamentswahl im Sommer 2024. Ein derartiges Regierungskarussell kennt man sonst nur aus Bananenrepubliken. Die Nationalversammlung gleicht einem Kindergarten, in dem verschiedene politische Blöcke sich gegenseitig die Spielzeuge wegnehmen, anstatt konstruktiv zusammenzuarbeiten. Koalitionen, wie sie in Deutschland trotz aller Schwierigkeiten funktionieren, sind in Frankreich offenbar ein Fremdwort.
Die tickende Zeitbombe
Besonders brisant: Sollte es der neuen Regierung nicht gelingen, rechtzeitig einen Haushalt zu verabschieden, könnte Frankreich am Jahresende ohne genehmigtes Budget dastehen. Die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend. Schon jetzt bremst die politische Unsicherheit Investitionen und lähmt die Wirtschaft. Ein Staatsbankrott ist zwar noch nicht unmittelbar zu befürchten, doch die Warnzeichen sind unübersehbar.
Premier Lecornu versucht sich in wohlklingenden Phrasen: Man müsse „das Ego beiseitelegen" und die „politische Krise überwinden". Doch schöne Worte allein werden die strukturellen Probleme nicht lösen. Frankreich braucht schmerzhafte Reformen, Ausgabenkürzungen und eine Verschlankung des aufgeblähten Staatsapparats. Doch dafür fehlt offenbar der politische Mut – oder schlicht die Fähigkeit zur Kompromissfindung.
Deutschland sollte gewarnt sein
Das französische Chaos sollte uns eine Warnung sein. Auch wenn die neue Große Koalition unter Friedrich Merz derzeit stabiler erscheint, dürfen wir nicht in Selbstgefälligkeit verfallen. Die angekündigten 500 Milliarden Euro Sondervermögen für Infrastruktur – trotz Merz' Versprechen, keine neuen Schulden zu machen – zeigen, dass auch bei uns die Versuchung groß ist, Probleme mit der Notenpresse zu lösen.
In Zeiten wie diesen wird deutlich, warum kluge Anleger auf bewährte Werte setzen. Während Papierwährungen durch unverantwortliche Politik entwertet werden können, behalten physische Edelmetalle ihren inneren Wert. Gold und Silber kennen keine Staatspleiten und keine politischen Krisen – sie sind seit Jahrtausenden ein Anker der Stabilität in stürmischen Zeiten.

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