
Europas digitale Hoffnung: Warum der Supercomputer "Jupiter" mehr Fragen aufwirft als beantwortet
In der rheinischen Provinz Jülich feiert man dieser Tage die Einweihung eines technischen Giganten. Der Supercomputer "Jupiter" soll nichts weniger als Europas digitale Zukunft retten. Doch während Politiker wie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst von einer "technologischen Revolution" schwärmen, offenbart ein genauerer Blick die erschreckende Realität: Europa hinkt im globalen KI-Wettrennen hoffnungslos hinterher.
Ein Rechengigant mit Achillesferse
Mit einer Rechenleistung von mehr als einer Trillion Operationen pro Sekunde mag "Jupiter" beeindrucken. Diese Leistung entspräche der von einer Million Smartphones - ein Vergleich, der technisch Unbedarfte staunen lassen soll. Doch was nützt der schnellste Supercomputer Europas, wenn der Kontinent nur noch mickrige fünf Prozent der weltweiten Supercomputer-Kapazitäten stellt? Die bittere Wahrheit: Während Europa sich mit einem 500-Millionen-Euro-Projekt selbst auf die Schulter klopft, haben amerikanische Tech-Giganten wie Amazon, Microsoft und Google längst Rechenzentren aufgebaut, deren Leistung sie wohlweislich nicht einmal mehr in öffentlichen Rankings preisgeben.
Besonders pikant: China reicht seit Jahren keine Daten mehr für die globalen Supercomputer-Rankings ein. Man dürfe vermuten, dass das Reich der Mitte längst über Kapazitäten verfügt, von denen europäische Politiker nur träumen können.
Die 60-Milliarden-Euro-Lücke
Janis Hecker vom Digitalverband Bitkom bringt es auf den Punkt: Europa brauche "massiv mehr Rechenkapazitäten als bisher geplant". Die Unternehmensberatung Deloitte beziffert die Investitionslücke bis 2030 auf schwindelerregende 60 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der gefeierte "Jupiter" kostete gerade einmal 500 Millionen Euro - ein Tropfen auf den heißen Stein.
"Wenn der US-Präsident Trump heißt und etwas nicht gefällt, was wir hier in Europa machen, kann der Zugang zu diesen Systemen schnell eingeschränkt werden"
Diese Warnung von Holger Hoos von der RWTH Aachen trifft den Nagel auf den Kopf. Europa habe sich in eine gefährliche Abhängigkeit manövriert. Die vielgepriesene "digitale Souveränität" entpuppt sich als hohle Phrase, wenn europäische Unternehmen für ihre KI-Berechnungen auf amerikanische Rechenzentren angewiesen sind.
Klimamodelle statt Wettbewerbsfähigkeit?
Während die USA und China ihre KI-Kapazitäten für wirtschaftliche und militärische Dominanz ausbauen, soll "Jupiter" hauptsächlich Klimamodelle berechnen und bei der Medikamentenentwicklung helfen. Gewiss wichtige Aufgaben - doch reicht das, um im globalen Technologiewettlauf mitzuhalten? Die geplanten 13 KI-Fabriken europaweit, von denen nur fünf zu "Giga-Fabriken" ausgebaut werden sollen, wirken angesichts der Herausforderungen wie ein zaghafter Versuch, einem davonrasenden Zug hinterherzulaufen.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht zwar ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur, doch wie viel davon tatsächlich in die digitale Infrastruktur fließen wird, bleibt abzuwarten. Stattdessen verankert man lieber die Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz - eine Prioritätensetzung, die Fragen aufwirft.
Ein Weckruf für Europa
Der Supercomputer "Jupiter" mag ein technisches Meisterwerk sein, doch er symbolisiert auch Europas digitales Dilemma: Zu wenig, zu spät, zu zaghaft. Während man in Jülich feiert, bauen die USA und China bereits die nächste Generation von KI-Systemen. Europa müsse endlich aufwachen und massive Investitionen tätigen, statt sich mit symbolischen Leuchtturmprojekten zufriedenzugeben. Die Alternative? Eine dauerhafte Abhängigkeit von amerikanischen und chinesischen Technologiekonzernen - mit allen politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die das mit sich bringt.
Die Zeit der Sonntagsreden ist vorbei. Europa braucht keine weiteren Ankündigungen, sondern konkrete Taten. Sonst wird aus der "technologischen Revolution" schnell eine digitale Kapitulation.
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