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19.12.2025
18:50 Uhr

Epstein-Akten: Justizministerium verpasst Frist und liefert nur Häppchen

Was für ein Schauspiel sich da in Washington abspielt! Das amerikanische Justizministerium hat die gesetzlich vorgeschriebene Frist zur vollständigen Veröffentlichung der Epstein-Akten am 19. Dezember 2025 schlichtweg ignoriert. Statt der versprochenen Transparenz gibt es nun eine Salamitaktik – angeblich zum Schutz der Opfer. Man fragt sich unweigerlich: Wer wird hier wirklich geschützt?

Hundertausende Dokumente – aber nur scheibchenweise

Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Todd Blanche verkündete gegenüber Fox News, dass man heute lediglich "mehrere hunderttausend" Dokumente freigeben werde. In den kommenden Wochen sollen dann weitere Tranchen folgen. Die Begründung klingt zunächst nachvollziehbar: Man müsse Namen und identifizierende Informationen von Zeugen schwärzen, um die Opfer zu schützen.

Doch halt – war nicht genau das der Sinn des Gesetzes, das Präsident Trump erst vor einem Monat unterzeichnet hat? Der republikanische Abgeordnete Thomas Massie, einer der treibenden Kräfte hinter dem "Epstein Files Transparency Act", stellte unmissverständlich klar: Es gibt keinen Interpretationsspielraum. Das Gesetz fordert die Freigabe aller Unterlagen bis zum 19. Dezember. Punkt.

"Dies ist eine sehr einzigartige Situation. Der Präsident, der den Generalstaatsanwalt ernannt hat und für den dieser arbeitet, hat das Gesetz unterzeichnet, und die Tinte ist noch nicht einmal trocken."

Verstörende Bilder aus Epsteins Nachlass

Während das Justizministerium mauert, veröffentlichen die Demokraten im Aufsichtsausschuss des Repräsentantenhauses weiterhin Material aus Epsteins Nachlass. Die jüngsten Fotos sind nichts für schwache Nerven: Bilder von Frauen, auf deren Körper Zitate aus dem berüchtigten Roman "Lolita" geschrieben wurden. Ein makabres Detail, das die perversen Neigungen des verstorbenen Sexualstraftäters einmal mehr dokumentiert.

Besonders brisant erscheinen Screenshots von Textnachrichten, in denen offenbar über die Rekrutierung einer 18-Jährigen für ein Treffen mit Epstein diskutiert wird. "Ich schicke dir jetzt Mädchen. Vielleicht ist jemand gut für J?" – so lautet eine der Nachrichten, deren Absender nicht identifiziert wurde.

Internationale Dimension des Missbrauchs

Die veröffentlichten Materialien zeigen auch Pässe und Ausweisdokumente von Frauen aus der Ukraine, Russland, Südafrika, Italien, Tschechien und Litauen. Nach seiner Verurteilung in Florida im Jahr 2006 soll Epstein seinen Fokus verstärkt auf die Rekrutierung junger Frauen aus osteuropäischen Ländern gelegt haben. Ein erschreckendes Bild eines internationalen Netzwerks, das offenbar über Jahre hinweg ungestört operieren konnte.

Trump entlastet – aber wer steht noch auf der Liste?

Bemerkenswert ist eine Randnotiz der New York Times, die fast schon verschämt einräumt: Es gibt keine Beweise dafür, dass Donald Trump an Epsteins Sexhandel beteiligt war. Diese Feststellung, die eigentlich eine Schlagzeile wert wäre, versteckt das Blatt tief im Artikel. Jahrelang wurde Trump von den Mainstream-Medien in einen Topf mit Epstein geworfen – nun die stille Korrektur.

Die eigentliche Frage bleibt jedoch: Welche Namen werden in den noch zurückgehaltenen Dokumenten auftauchen? Welche Mächtigen dieser Welt haben von Epsteins Diensten profitiert? Und warum tut sich das Justizministerium so schwer damit, vollständige Transparenz herzustellen?

Der Abgeordnete Robert Garcia von den Demokraten fordert ein Ende dessen, was er als "Vertuschung des Weißen Hauses" bezeichnet. Das Justizministerium müsse die Epstein-Akten unverzüglich freigeben. Ob dieser Forderung nachgekommen wird, bleibt abzuwarten. Die amerikanische Öffentlichkeit hat jedenfalls ein Recht darauf zu erfahren, wer in diesem Netzwerk des Grauens verstrickt war – und wer möglicherweise bis heute unbehelligt davongekommen ist.

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