
Dürr-Konzern kappt 500 Stellen: Wenn die Verwaltung zum Luxus wird
Der schwäbische Maschinenbauer Dürr greift zur Axt und sägt kräftig an seinem Verwaltungsapparat. Rund 500 Arbeitsplätze sollen dem Rotstift zum Opfer fallen – ein Kahlschlag, der jährlich 50 Millionen Euro in die Kassen spülen soll. Was sich wie ein betriebswirtschaftlicher Befreiungsschlag liest, offenbart bei genauerer Betrachtung die tiefgreifenden Probleme der deutschen Industrie.
Wenn Zollkriege zur Existenzfrage werden
Die Begründung des Unternehmens aus Bietigheim-Bissingen klingt wie ein Hilferuf: Die Kundschaft sei verunsichert, die Nachfrage bleibe hinter den Erwartungen zurück. Schuld seien die andauernden Zollkonflikte. Hier zeigt sich die ganze Misere einer globalisierten Wirtschaft, die plötzlich mit protektionistischen Maßnahmen konfrontiert wird. Donald Trumps Zollkeule – 20 Prozent auf EU-Importe – trifft deutsche Unternehmen ins Mark.
Besonders bitter: Während die Politik in Berlin noch über Klimaneutralität und ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen philosophiert, kämpfen Unternehmen wie Dürr ums nackte Überleben. Der Umsatz sank im Vorjahresvergleich auf eine Milliarde Euro, die operative Marge schrumpfte auf magere 4,2 Prozent. Das sind Zahlen, die jeden Betriebswirt erschaudern lassen.
Die Salamitaktik des Schrumpfens
Was Dürr als "Anpassung an die neue Unternehmensgröße" verkauft, ist in Wahrheit eine Kapitulation vor den Marktgegebenheiten. Erst wurde die Umwelttechnik-Sparte für 250 Millionen Euro an den US-Finanzinvestor Stellex verscherbelt – ein Geschäftsbereich, der immerhin 407 Millionen Euro Umsatz generierte. Nun folgt der Kahlschlag in der Verwaltung.
"Ziel ist es, den administrativen Bereich an die neue Unternehmensgröße anzupassen und zugleich effizienter aufzustellen"
So formuliert man heute Massenentlassungen. Effizienz als Euphemismus für Arbeitsplatzvernichtung. Die betroffenen 500 Mitarbeiter dürften diese Wortwahl als blanken Hohn empfinden.
Ein Symptom für Deutschlands Industriekrise
Der Fall Dürr steht exemplarisch für die Probleme des Standorts Deutschland. Während die Ampel-Koalition zerbrach und die neue Große Koalition unter Friedrich Merz Milliardenschulden anhäuft, bluten die Unternehmen aus. Die Liste der Hiobsbotschaften wird täglich länger: Stürtz ist insolvent, Bosch streicht 1.100 Stellen in Reutlingen, Tesla verzeichnet massive Umsatzeinbrüche.
Die deutsche Industrie, einst Rückgrat unseres Wohlstands, wird zwischen internationalen Handelskonflikten und hausgemachten Problemen zerrieben. Hohe Energiekosten, überbordende Bürokratie und eine Politik, die sich mehr um Gendersternchen als um Standortbedingungen kümmert, treiben die Unternehmen in die Enge.
Der Ausverkauf geht weiter
Besonders besorgniserregend ist der Trend zum Ausverkauf deutscher Technologie. Wenn ein Finanzinvestor aus den USA eine profitable Umwelttechnik-Sparte übernimmt, wandert nicht nur Kapital ab – es geht auch Know-how verloren. Die 240 Mitarbeiter der verkauften Sparte mögen ihre Jobs behalten, doch die Entscheidungen fallen künftig in Übersee.
In Zeiten wie diesen zeigt sich der wahre Wert von Sachwerten. Während Aktien schwanken und Unternehmen schrumpfen, behält physisches Gold seinen Wert. Es mag altmodisch klingen, doch gerade in turbulenten Zeiten erweisen sich Edelmetalle als stabiler Anker im Portfolio – eine Erkenntnis, die angesichts der aktuellen Verwerfungen an Bedeutung gewinnt.
Die bittere Wahrheit
Wenn ein S-Dax-Unternehmen wie Dürr zu solch drastischen Maßnahmen greift, sollten in Berlin die Alarmglocken schrillen. Doch statt die Rahmenbedingungen für die Industrie zu verbessern, verpulvert die Politik Milliarden für ideologische Projekte. Die 500 Dürr-Mitarbeiter, die ihre Jobs verlieren werden, sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie zahlen den Preis für eine verfehlte Wirtschaftspolitik, die den Standort Deutschland systematisch schwächt.
Der angekündigte Stellenabbau soll erst 2027 wirksam werden – ein schwacher Trost für die Betroffenen. Bis dahin dürfte sich die Lage weiter verschärfen, wenn nicht endlich ein grundlegender Kurswechsel erfolgt. Deutschland braucht eine Politik, die Unternehmen stärkt statt schwächt, die Bürokratie abbaut statt aufbläht, die international wettbewerbsfähige Bedingungen schafft statt ideologische Luftschlösser zu bauen.
Die Zeit drängt. Während Dürr schrumpft, wächst anderswo die Konkurrenz. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland wieder zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik zurückfindet – bevor noch mehr Arbeitsplätze auf dem Altar politischer Fehlentscheidungen geopfert werden.
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