
Drohnenangriff auf Putin-Residenz: Kreml droht mit Revision der Friedensverhandlungen
Was für ein Timing. Ausgerechnet in dem Moment, als Präsident Trump am Montagmorgen von einem "positiven" Telefonat mit Wladimir Putin berichtete, platzt eine Nachricht in die fragile Hoffnung auf Frieden: Moskau beschuldigt die Ukraine, einen massiven Drohnenangriff auf eine offizielle Residenz des russischen Präsidenten in der Region Nowgorod durchgeführt zu haben. Die Attacke soll sich von Sonntagabend bis in die Morgenstunden des Montags erstreckt haben.
91 Drohnen gegen Putins Anwesen
Der russische Außenminister Sergei Lawrow sprach von insgesamt 91 Drohnen, die auf Putins Residenz "Dolgije Borody" in Waldai abgefeuert worden seien. Sämtliche Flugobjekte seien von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden, betonte der Kreml. Ob Putin sich zum Zeitpunkt des Angriffs tatsächlich in der Residenz aufhielt, bleibt unklar – es handelt sich vermutlich um eines seiner zahlreichen Anwesen.
Die ukrainische Regierung wies die Vorwürfe umgehend zurück. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Anschuldigungen als "komplette Erfindung" Russlands. Doch Moskau lässt sich davon nicht beirren und kündigt bereits "Vergeltungsschläge" an.
Friedenshoffnungen auf der Kippe
Die Ironie der Geschichte könnte kaum größer sein. Erst am Vorabend hatten Trump und Selenskyj in Gesprächen offenbar erhebliche Fortschritte erzielt. Der ukrainische Präsident sprach von einer "wirklich großartigen Diskussion", bei der Sicherheitsgarantien zwischen den USA und der Ukraine "zu 100 Prozent vereinbart" worden seien. Trump selbst zeigte sich optimistisch und erklärte gegenüber Reportern: "Ich denke, wir kommen viel näher, vielleicht sehr nahe."
Nun droht der Kreml jedoch, seine Verhandlungsposition zu "revidieren" – ein diplomatischer Euphemismus, der nichts Gutes verheißt. Lawrow bezeichnete den Vorfall als "Terroranschlag", was die Rhetorik auf ein neues Eskalationsniveau hebt.
Europäische Rüstungsaktien unter Druck
Die Finanzmärkte reagierten zunächst auf die Friedenshoffnungen: Der Goldman Sachs European Defense Index fiel am Montag um rund zwei Prozent. Italienische Rüstungskonzerne wie Leonardo verloren 4,4 Prozent, während deutsche Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt etwa drei Prozent einbüßten.
Doch Analysten bleiben skeptisch, ob dieser Rückgang von Dauer sein wird. UBS-Analystin Tricia Wright wies darauf hin, dass trotz der Gespräche keine klaren Anzeichen für einen Durchbruch erkennbar seien, da Russland weiterhin auf territoriale Gewinne dränge und einen Waffenstillstand ablehne.
Die bittere Realität der Weltpolitik
UN-Generalsekretär António Guterres brachte es kürzlich auf den Punkt: "Die Welt gibt weit mehr für das Führen von Kriegen aus als für den Aufbau von Frieden." Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Anfang 2022 haben europäische Rüstungsaktien überdurchschnittliche Renditen erzielt – ein makabrer Gradmesser für den Zustand unserer Zeit.
Ob Kiew in den kommenden Nächten mit verstärkten russischen Angriffen rechnen muss, bleibt abzuwarten. Die Drohung steht im Raum, und die Geschichte lehrt uns, dass der Kreml selten leere Versprechungen macht, wenn es um militärische Vergeltung geht.

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