
Digitale Überwachung: Wie Washington die britische Schnüffel-Offensive gegen Apple stoppte
Die Machtdemonstration aus Washington könnte kaum deutlicher ausfallen: Auf massiven Druck der Trump-Administration musste die britische Regierung ihre weitreichenden Überwachungspläne gegen Apple zurückziehen. Was als vermeintlich nationale Sicherheitsmaßnahme daherkam, entpuppte sich als globaler Angriff auf die Privatsphäre von Millionen Nutzern weltweit – ein Vorhaben, das selbst für die überwachungsfreudigen Briten eine Nummer zu groß war.
Der gescheiterte Griff nach dem digitalen Generalschlüssel
Im Dezember 2024 hatte die britische Regierung unter Berufung auf den berüchtigten Investigatory Powers Act eine Forderung an Apple gestellt, die in ihrer Tragweite kaum zu überbieten war: Der Tech-Gigant sollte eine technische Hintertür in seine Verschlüsselungssysteme einbauen, die es Behörden ermöglicht hätte, auf verschlüsselte iCloud-Daten zuzugreifen – und zwar nicht nur von britischen Bürgern, sondern von Nutzern weltweit.
Die Konsequenzen wären verheerend gewesen: Fotos, persönliche Notizen, komplette iPhone-Backups – alles, was Nutzer in der vermeintlichen Sicherheit der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wähnen, wäre mit einem Schlag für staatliche Schnüffler lesbar geworden. Ein digitaler Generalschlüssel, der die Privatsphäre von Hunderten Millionen Menschen weltweit ausgehebelt hätte.
Apples konsequente Verweigerung
Der iPhone-Hersteller ließ sich von Anfang an nicht einschüchtern. Mit bemerkenswerter Klarheit stellte Apple fest: „Wir haben niemals eine Hintertür oder einen Generalschlüssel für eines unserer Produkte oder Dienste gebaut, und wir werden es auch niemals tun." Diese Haltung verdient Respekt in einer Zeit, in der viele Unternehmen vor staatlichem Druck einknicken.
Besonders betroffen von den britischen Forderungen war Apples Advanced Data Protection (ADP), eine Sicherheitsfunktion, die so robust verschlüsselt, dass selbst Apple keinen Zugriff auf die Daten hat. Als Konsequenz der Regierungsforderungen zog Apple diese Funktion in Großbritannien komplett zurück – britische Nutzer müssen seitdem mit einem schwächeren Datenschutz leben.
Washington zeigt London die roten Linien
Der entscheidende Wendepunkt kam aus einer unerwarteten Richtung: Vizepräsident J.D. Vance höchstpersönlich intervenierte in London. Laut Berichten der Financial Times setzte er die britische Regierung während eines Aufenthalts massiv unter Druck. Die Botschaft war unmissverständlich: Die Daten amerikanischer Bürger sind tabu.
Tulsi Gabbard, die US-Direktorin für nationale Nachrichtendienste, verkündete den Erfolg dieser Intervention auf X mit deutlichen Worten: Sie habe „in den vergangenen Monaten eng mit unseren Partnern im Vereinigten Königreich zusammengearbeitet, gemeinsam mit Präsident Trump und Vizepräsident Vance, um sicherzustellen, dass die privaten Daten der Amerikaner privat bleiben".
Ein Sieg für die Privatsphäre – mit Fragezeichen
Bürgerrechtsgruppen atmeten auf. Sam Grant von der Organisation Liberty sprach von einem „leichtsinnigen und potenziell rechtswidrigen Schritt der Regierung", der glücklicherweise verhindert wurde. Besonders gefährdet wären nach seiner Einschätzung Politiker, Aktivisten und Minderheiten gewesen – also genau jene Gruppen, die auf sichere Kommunikation angewiesen sind.
Doch die Freude sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier ein beunruhigendes Muster sichtbar wird: Westliche Demokratien, die sich gerne als Hüter der Freiheit präsentieren, greifen immer dreister nach den privatesten Daten ihrer Bürger. Der Investigatory Powers Act, unter dem die britische Regierung agierte, ist ein Überwachungsgesetz mit erschreckend weitreichenden Befugnissen – ein Instrument, das George Orwell hätte erblassen lassen.
Die größere Bedrohung bleibt bestehen
Während die Trump-Administration in diesem Fall die digitalen Bürgerrechte verteidigte, sollte man sich keinen Illusionen hingeben: Der Kampf um die digitale Privatsphäre ist längst nicht gewonnen. Die Tatsache, dass eine westliche Regierung überhaupt auf die Idee kam, einen globalen Generalschlüssel für verschlüsselte Daten zu fordern, zeigt, wie weit der Überwachungswahn bereits fortgeschritten ist.
Besonders pikant: Die britische Regierung weigert sich bis heute, die Existenz ihrer Anordnung offiziell zu bestätigen. Ein Sprecher erklärte lapidar, man äußere sich nicht zu „operativen Angelegenheiten". Diese Geheimniskrämerei passt ins Bild eines Staates, der seine Bürger lieber im Dunkeln lässt, wenn es um deren Überwachung geht.
Die Lehre aus diesem Vorfall ist eindeutig: Nur durch konsequenten Widerstand von Unternehmen wie Apple und politischen Druck können die ausufernden Überwachungsfantasien mancher Regierungen noch eingehegt werden. Doch wie lange noch? In einer Zeit, in der die deutsche Ampel-Regierung das Netz-DG verschärfte und die EU mit dem Digital Services Act neue Zensurwerkzeuge schuf, ist Wachsamkeit geboten. Die nächste Attacke auf unsere digitale Privatsphäre kommt bestimmt – vielleicht dann aus Brüssel oder Berlin statt aus London.
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