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13.09.2025
08:09 Uhr

Digitale Hysterie im Hohen Haus: Wenn Politik zur Inszenierung verkommt

Der Deutsche Bundestag gleiche mittlerweile mehr einem Theatersaal als einem Parlament – diese bittere Erkenntnis musste nun auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner öffentlich eingestehen. Ihre Diagnose trifft ins Mark: Die ehrwürdige Institution sei "noch nie so polarisiert wie heute" gewesen. Doch was die CDU-Politikerin als beklagenswerten Zustand beschreibt, ist in Wahrheit das Symptom einer viel tieferen Krise unserer politischen Kultur.

Die Bühne der Eitelkeiten

Wenn Abgeordnete ihre Reden nicht mehr für die parlamentarische Debatte, sondern für TikTok-Clips und Instagram-Stories konzipieren, dann hat die Demokratie ein ernsthaftes Problem. Klöckner berichtet von einem erschreckenden Phänomen: Hinter verschlossenen Türen, in den Ausschüssen, herrsche ein "völlig anderer Umgang miteinander" – sachlich, konstruktiv, zielorientiert. Sobald jedoch die Kameras laufen, verwandele sich das Plenum in eine Manege, in der das lauteste Gebrüll die meisten Klicks generiere.

Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer fatalen Fehlentwicklung. Während früher die Kunst der parlamentarischen Rede in der überzeugenden Argumentation lag, zählt heute nur noch die virale Reichweite. Das Geschrei, das Klöckner beklagt, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Es ist die logische Konsequenz, wenn Politik zur reinen Performance degradiert wird.

Die wahren Profiteure der Polarisierung

Besonders pikant ist Klöckners Beobachtung, dass sich die politischen Ränder – namentlich AfD und Linke – gegenseitig brauchten. Diese Symbiose der Extreme funktioniere jedoch nicht im Sinne einer produktiven parlamentarischen Auseinandersetzung, sondern diene ausschließlich der Mobilisierung der jeweiligen Anhängerschaft in den sozialen Medien. Ein Teufelskreis, der die politische Mitte zunehmend marginalisiert und vernünftige Kompromisse unmöglich macht.

"Es ist kein Zufall, dass so viel geschrien wird. Das erhöht die Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken."

Diese Erkenntnis der Bundestagspräsidentin offenbart die ganze Misere: Wenn Lautstärke wichtiger wird als Substanz, wenn Provokation mehr zählt als Problemlösung, dann verkommt die parlamentarische Demokratie zur Farce. Die digitalen Medien, die eigentlich mehr Transparenz und Bürgernähe versprochen hatten, erweisen sich als Brandbeschleuniger einer ohnehin schon aufgeheizten politischen Atmosphäre.

Der Preis der Inszenierung

Was Klöckner diplomatisch als "Verwertbarkeit in den sozialen Medien" umschreibt, ist nichts anderes als die Prostitution des politischen Diskurses. Wenn Abgeordnete ihre Reden primär darauf ausrichten, in 30-Sekunden-Clips gut auszusehen, dann leiden darunter zwangsläufig die Tiefe der Argumentation und die Qualität der Debatte. Der "Austausch der Argumente", den die Bundestagspräsidentin vermisst, wird zum Kollateralschaden einer Politik, die sich mehr um Likes als um Lösungen kümmert.

Die Ironie dabei: Gerade jene Parteien, die am lautesten die Interessen des "kleinen Mannes" zu vertreten vorgeben, tragen mit ihrer Inszenierungswut am meisten zur Zerstörung einer funktionierenden parlamentarischen Kultur bei. Sie verwandeln berechtigte Sorgen und Ängste der Bürger in billige Effekthascherei und untergraben damit genau jenes Vertrauen in die demokratischen Institutionen, das sie zu stärken vorgeben.

Zeit für eine Rückbesinnung

Klöckners Analyse sollte ein Weckruf sein – nicht nur für die Politik, sondern für uns alle. Wenn wir zulassen, dass unsere parlamentarische Demokratie zur bloßen Unterhaltungsshow verkommt, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn am Ende niemand mehr die wirklich wichtigen Probleme löst. Die Kunst der politischen Rede, die Fähigkeit zum Kompromiss, der respektvolle Umgang miteinander – all das sind keine verstaubten Relikte einer vergangenen Zeit, sondern die Grundvoraussetzungen einer funktionierenden Demokratie.

Es ist höchste Zeit, dass sich die Politik wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnt: dem Land zu dienen, nicht den Algorithmen der sozialen Medien. Denn am Ende des Tages werden die drängenden Herausforderungen unserer Zeit – von der maroden Infrastruktur über die explodierende Staatsverschuldung bis hin zur grassierenden Kriminalität – nicht durch virale Videos gelöst, sondern durch harte Arbeit, kluge Kompromisse und den Mut zu unpopulären, aber notwendigen Entscheidungen.

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