
Deutsche Windkraft kehrt China den Rücken: Luxcara storniert umstrittene Turbinen-Bestellung
In einem bemerkenswerten Schritt, der die wachsenden Sicherheitsbedenken gegenüber chinesischer Technologie in kritischen Infrastrukturen widerspiegelt, plant der deutsche Offshore-Windentwickler Luxcara GmbH die Stornierung seiner Bestellung bei der chinesischen Ming Yang Smart Energy Group. Stattdessen soll eine Reservierung für 19 Turbinen beim deutsch-spanischen Hersteller Siemens Gamesa Renewable Energy erfolgen.
Nationale Sicherheit vor Geschäftsinteressen
Die Entscheidung komme nicht von ungefähr. Eine Studie des Verteidigungsministeriums habe nahegelegt, dass China Komponenten für Spionagezwecke missbrauchen könnte. Diese Warnung sollte eigentlich niemanden überraschen, der die aggressive Expansionspolitik Pekings in den letzten Jahren verfolgt hat. Während unsere Ampel-Koalition jahrelang die Augen vor den Gefahren verschlossen hat, scheint nun endlich ein Umdenken stattzufinden.
Holger Matthiesen, Geschäftsführer von Luxcara, begründete die Entscheidung diplomatisch mit "besseren Angeboten" und Synergien mit einem benachbarten Projekt. Doch zwischen den Zeilen lässt sich die wahre Botschaft lesen: Deutsche Unternehmen beginnen zu verstehen, dass die vermeintlich günstigen chinesischen Angebote einen hohen Preis haben könnten - den Preis unserer nationalen Sicherheit.
Späte Einsicht nach Jahren der Naivität
Es ist bezeichnend, dass erst jetzt, nachdem die Abhängigkeit von russischem Gas uns schmerzhaft vor Augen geführt wurde, was strategische Fehler kosten können, ein Umdenken einsetzt. Die jüngsten regulatorischen Änderungen, die strengere Kontrollen für kritische Infrastrukturen vorsehen, kommen reichlich spät. Wie viele chinesische Komponenten mögen bereits in unseren Windparks, Stromnetzen und Kommunikationssystemen verbaut sein?
"Die Entscheidung wurde durch bessere Angebote und Synergien mit einem benachbarten Projekt beeinflusst", so Matthiesen. Eine elegante Umschreibung für: Wir haben verstanden, dass Sicherheit ihren Preis hat.
Ein Signal für die gesamte Branche?
Während die Pläne zur Abkehr von den chinesischen Turbinen bereits den Behörden mitgeteilt wurden, stehe ein endgültiger Vertrag mit Siemens Gamesa noch aus. Man darf hoffen, dass Luxcaras Entscheidung Signalwirkung für die gesamte deutsche Energiebranche haben wird. Es wäre an der Zeit, dass wir uns wieder auf europäische Partner besinnen, anstatt unsere kritische Infrastruktur autoritären Regimen anzuvertrauen.
Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, diese Entwicklung zu unterstützen und klare Richtlinien für den Umgang mit chinesischer Technologie in sensiblen Bereichen zu erlassen. Die Zeiten, in denen wirtschaftliche Interessen über Sicherheitsbedenken gestellt wurden, sollten endgültig vorbei sein.
Lehren aus der Vergangenheit ziehen
Die Geschichte lehrt uns, dass technologische Abhängigkeiten schnell zu politischen Druckmitteln werden können. Wer seine Energieversorgung in die Hände potenzieller Gegner legt, macht sich erpressbar. Diese Lektion sollten wir nach den Erfahrungen mit Russland eigentlich gelernt haben. Umso erfreulicher ist es, dass zumindest einige Unternehmen nun die richtigen Schlüsse ziehen.
Es bleibt zu hoffen, dass Luxcaras Entscheidung der Anfang einer breiteren Bewegung ist. Deutschland und Europa müssen ihre technologische Souveränität zurückgewinnen, wenn sie nicht zum Spielball autoritärer Regime werden wollen. Der Preis mag kurzfristig höher sein, aber die langfristige Sicherheit unserer Infrastruktur ist unbezahlbar.

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