
Deutsche Bahn: Vom Aushängeschild zum Sinnbild des Staatsversagens
Es gab einmal eine Zeit, da war die Deutsche Bahn der Stolz der Nation. "Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Wir fahren immer" – dieser legendäre Werbespruch aus dem Jahr 1966 war keine leere Marketingphrase, sondern gelebte Realität. Heute wirkt er wie blanker Hohn angesichts eines Bahnbetriebs, der schon bei leichtem Nieselregen in die Knie geht.
Thilo Sarrazin, der unbequeme Mahner unserer Zeit, hat in seinem jüngsten Beitrag den Finger tief in die Wunde gelegt. Seine persönlichen Erinnerungen an die alte Bundesbahn lesen sich wie Berichte aus einem versunkenen Goldenen Zeitalter: Züge, die pünktlich fuhren. Verbindungen, die funktionierten. Ein Transportsystem, auf das man sich verlassen konnte. Was für die heutige Generation wie ein Märchen klingt, war für Sarrazin und Millionen andere Deutsche schlicht Alltag.
Der schleichende Verfall einer Institution
Die Transformation der Deutschen Bahn vom verlässlichen Verkehrsmittel zum nationalen Ärgernis ist symptomatisch für den Niedergang unseres Landes. Während in den 1960er Jahren eine dunkelgrüne E10-Lok noch stolz durch tiefverschneite Landschaften pflügte, kapituliert die heutige Bahn bereits vor ein paar Blättern auf den Gleisen. Der Raureif, von dem Sarrazin spricht, liegt nicht nur auf den Schienen – er hat sich über das gesamte System gelegt.
Was ist passiert? Die Antwort liegt in jahrzehntelanger Misswirtschaft, ideologischer Verblendung und dem fatalen Irrglauben, man könne ein funktionierendes System durch permanente "Reformen" verbessern. Die Privatisierung, die eigentlich Effizienz bringen sollte, hat stattdessen ein bürokratisches Monster geschaffen, das weder Fisch noch Fleisch ist.
Die Folgen politischer Fehlentscheidungen
Besonders bitter: Während die Infrastruktur verfällt, explodieren die Managementgehälter. Während Weichen einfrieren und Stellwerke ausfallen, werden Millionen in gescheiterte Prestigeprojekte wie Stuttgart 21 versenkt. Die politisch Verantwortlichen – von der rot-grünen Schröder-Regierung über Merkels große Koalitionen bis zur desaströsen Ampel – haben die Bahn systematisch an die Wand gefahren.
Die aktuelle Große Koalition unter Friedrich Merz verspricht nun Besserung. Doch die Ankündigung eines 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens für Infrastruktur klingt verdächtig nach dem alten Reflex: Probleme mit Geld zuschütten, statt sie an der Wurzel zu packen. Dass Merz trotz seines Versprechens, keine neuen Schulden zu machen, nun doch wieder zur Kreditkarte greift, überrascht niemanden mehr, der die deutsche Politik kennt.
Ein Spiegelbild gesellschaftlichen Verfalls
Die Deutsche Bahn ist längst mehr als nur ein Transportunternehmen – sie ist zum Symbol für den Zustand unseres Landes geworden. Ein Land, in dem nichts mehr richtig funktioniert. Ein Land, in dem Ideologie vor Pragmatismus geht. Ein Land, in dem man lieber über Gendersternchen in Durchsagen diskutiert, als dafür zu sorgen, dass die Züge überhaupt fahren.
Die Kommentare unter Sarrazins Artikel sprechen Bände. Ein Leser bringt es auf den Punkt: Er würde eher ein Pferd kaufen als ein Bahnticket. Ein anderer schlägt sarkastisch vor, Trabant-Züge mit 40 km/h einzuführen – für die "armen aber glücklichen hirnlosen" Deutschen. Der Galgenhumor zeigt: Die Bürger haben resigniert.
Was tun?
Die Lösung liegt nicht in weiteren Milliardengräbern oder kosmetischen Reformen. Was die Bahn braucht, ist eine radikale Rückbesinnung auf ihre Kernaufgabe: Menschen und Güter zuverlässig von A nach B zu bringen. Schluss mit dem Größenwahn internationaler Expansion. Schluss mit ideologischen Experimenten. Schluss mit der Vetternwirtschaft in den Führungsetagen.
Stattdessen braucht es eine Führung, die das Handwerk versteht. Manager, die wissen, was eine Weiche ist. Politiker, die den Mut haben, unpopuläre aber notwendige Entscheidungen zu treffen. Und vor allem: Ein Ende der Illusion, man könne ein kaputtes System durch immer neue Schulden retten.
Die alte Bundesbahn mag Geschichte sein. Aber ihre Tugenden – Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Stolz auf die eigene Leistung – sollten uns Mahnung und Vorbild zugleich sein. Wenn wir nicht wollen, dass Deutschland endgültig auf dem Abstellgleis landet, müssen wir das Ruder herumreißen. Jetzt.

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