
Deutsche Bahn versinkt im Chaos: Wenn selbst die Verspätungen unpünktlich sind
Die Deutsche Bahn hat es geschafft, ein neues Niveau der Unzuverlässigkeit zu erreichen. Während Fahrgäste früher wenigstens noch auf ihre Verspätungen zählen konnten, scheint nun selbst die Unpünktlichkeit unpünktlich zu sein. Ein Blick auf die aktuelle Lage des deutschen Schienenverkehrs offenbart ein Desaster, das seinesgleichen sucht.
Ein Flickenteppich namens Schienennetz
Wer dieser Tage einen Blick auf die geplante Störungskarte der Deutschen Bahn werfen würde – wenn sie denn endlich verfügbar wäre –, dem böte sich ein verheerendes Bild. Von Warnemünde bis Oberstdorf, von Aachen bis Frankfurt an der Oder gleicht das deutsche Schienennetz einem löchrigen Flickenteppich. Baustellen reihen sich an Baustellen, Störungen an Störungen. Die Hauptstadt Berlin führt die traurige Rangliste mit der höchsten Anzahl an Baustellen an, gefolgt von Essen mit 52 und München mit 41.
Besonders pikant: Die Bahn empfiehlt ihren Kunden mittlerweile selbst, „vor Reiseantritt die gewählte Reiseverbindung in der Verbindungsauskunft auf mögliche Änderungen zu prüfen". Eine Kapitulationserklärung, die deutlicher nicht sein könnte. Das Unternehmen räumt unumwunden ein, dass die Infrastruktur auch ohne Extremwetter „sehr störanfällig" sei.
Wenn Züge zu tödlichen Fallen werden
Das jüngste Zugunglück bei Riedlingen im schwäbischen Land mit mehreren Toten und Dutzenden teils schwer Verletzten wirft ein grelles Schlaglicht auf den desolaten Zustand der deutschen Schieneninfrastruktur. Starkregen hatte die Strecke unterspült, ein Erdrutsch folgte – und der Regionalzug entgleiste bei etwa 80 Stundenkilometern. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich aufgrund des schwer zugänglichen Geländes in der Schwäbischen Alb äußerst komplex.
Während die Bahn-Führung versucht, mit Richtigstellungen und Schönfärberei den katastrophalen Zustand des Unternehmens zu kaschieren, sprechen die Fakten eine andere Sprache. Die angebliche Modernisierung der Flotte und die „konsequente Ausmusterung älterer, störanfälliger Fahrzeuge" klingen wie Hohn in den Ohren derjenigen, die täglich mit Ausfällen, Verspätungen und technischen Defekten kämpfen müssen.
Die Milliardengräber der Generalsanierung
Das 2024 gestartete Projekt „Generalsanierung" soll 41 Hauptstrecken mit einer Länge von 4.200 Kilometern erneuern. Die Kosten explodieren bereits jetzt: Beim Pilotprojekt Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim haben sich die Baukosten auf mehr als 1,5 Milliarden Euro verdoppelt – für gerade einmal fünf Monate Bauzeit.
Der Bundesrechnungshof fordert zu Recht, dass der Bund endlich mehr Einfluss auf das Agieren des Bahnkonzerns nehme. Die „grundlegenden Ursachen der Krise" müssten endlich konsequent angegangen werden, statt davon auszugehen, dass „allein die immer weiter steigenden finanziellen Mittel für die DB AG die Dauerkrise nachhaltig lösen können".
Die verpasste Chance Transrapid
Besonders bitter erscheint die aktuelle Misere, wenn man bedenkt, welche Alternativen Deutschland hatte. Die Sabotage der Transrapid-Pläne in den 1990er Jahren war einer der größten technologischen Rückschläge in der deutschen Geschichte. Mit den 22 Milliarden Euro, die allein 2024 an die Deutsche Bahn flossen, hätten sich etwa 550 Kilometer Transrapid-Strecke bauen lassen. Für weniger als die Hälfte der für die nächsten zehn Jahre veranschlagten 290 Milliarden Euro ließe sich ein Transrapid-Netz von rund 2.800 Kilometern errichten – mit echten Hochgeschwindigkeiten von bis zu 500 km/h, maximaler Pünktlichkeit und minimalem Verschleiß.
Stattdessen versinkt Deutschland in einem Sumpf aus Inkompetenz, Missmanagement und ideologischer Verblendung. Die rot-grünen Deindustrialisierungsfantasien der Vergangenheit zeigen ihre verheerenden Auswirkungen bis heute.
Ein Blick in die düstere Zukunft
Die Aussichten für Bahnreisende bleiben düster. Die Modernisierung der mehr als 40 vielbefahrenen und dringend sanierungsbedürftigen Strecken soll mindestens fünf Jahre länger dauern als ursprünglich geplant – wenn überhaupt. Ab August 2025 wird Hamburg von Berlin aus für viele Monate nur über langwierige Umwege erreichbar sein. Die Fahrgäste müssen sich auf Jahre hinaus auf kaum pünktliche Züge auf einem maroden Netz einstellen.
Während das deutsche Schienennetz vor sich hin rottet, träumt die Bahn-Führung von neuen hochfliegenden Plänen wie einer Direktverbindung zwischen Deutschland und London. Ein Hohn für all jene, die schon froh wären, wenn sie pünktlich von München nach Hamburg kämen.
„Wir haben zwar alle Arbeit, aber nix zu tun und wichtige Arbeit bleibt liegen!"
Dieser alte DDR-Witz beschreibt treffend die aktuelle Situation bei der Deutschen Bahn. Ein aufgeblähter Verwaltungsapparat mit überbezahlten Managementposten, während auf den Zügen die leidenden Mitarbeiter sich in Überstunden aufopfern und die Wutansprachen betroffener Fahrgäste über sich ergehen lassen müssen.
Die Deutsche Bahn ist zum Sinnbild des Versagens geworden – ein Staatsunternehmen, das weder den Anforderungen der Gegenwart gewachsen ist noch eine Vision für die Zukunft hat. Solange die Politik weiterhin Milliarden in dieses Fass ohne Boden pumpt, statt grundlegende Reformen anzugehen, wird sich daran auch nichts ändern. Die Leidtragenden sind die Millionen von Fahrgästen, die täglich auf ein funktionierendes Verkehrssystem angewiesen sind – und stattdessen mit einem Chaos konfrontiert werden, bei dem mittlerweile sogar die Verspätungen Verspätung haben.
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