
Chinesischer Spion im Schafspelz: Demokratie-Aktivist entpuppt sich als Pekings Marionette
Was für eine bittere Ironie des Schicksals: Ein Mann, der einst für die Demokratie auf dem Tiananmen-Platz kämpfte und dafür zwölf Jahre in chinesischen Gefängnissen schmachtete, hat sich als Verräter an genau jenen Idealen entpuppt, für die er einst sein Leben riskierte. Tang Yuanjun, ein 68-jähriger eingebürgerter US-Amerikaner, bekannte sich am 16. September schuldig, jahrelang als Spion für Pekings berüchtigten Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
Der Wolf im Schafspelz der Demokratiebewegung
Tang war kein unbedeutender Mitläufer, sondern eine prominente Figur in New Yorks chinesischer Dissidentenszene. Er gründete sogar die "Chinese Democracy Party Eastern U.S. Headquarters Inc." im New Yorker Stadtteil Queens und protestierte regelmäßig vor dem chinesischen Konsulat in Manhattan. Doch während er öffentlich gegen Peking wetterte, führte er insgeheim ein Doppelleben als Agent des chinesischen Ministeriums für Staatssicherheit (MSS).
Die Staatsanwaltschaft des südlichen Bezirks von New York enthüllte, dass Tang zwischen 2018 und Juni 2023 systematisch seine Mitstreiter ausspionierte. Er fotografierte und filmte Proteste gegen die Kommunistische Partei Chinas, darunter auch Gedenkveranstaltungen für die Opfer des Tiananmen-Massakers von 1989 – jenes Ereignis, für das er selbst einst ins Gefängnis gegangen war.
Verrat auf höchster Ebene
Besonders perfide erscheint Tangs Vorgehen bei der Infiltration der Dissidentenszene. Er half dem MSS dabei, in eine Messaging-Gruppe mit etwa 140 Mitgliedern einzudringen, indem er dem chinesischen Agenten half, ein Profil mit einer US-Telefonnummer zu erstellen. Zudem lieferte er eine Liste chinesisch-amerikanischer Einwanderungsanwälte, die Dissidenten bei Asylanträgen unterstützten – ein Verrat, der das Leben vieler Menschen gefährden könnte.
"Tangs Verrat an den Idealen der USA, um der chinesischen Regierung bei der Unterdrückung von Demokratie-Aktivisten zu helfen, widerspricht genau den Werten, die er zu fördern vorgab"
So kommentierte FBI-Assistenzdirektor Christopher G. Raia den Fall treffend. Die Ironie könnte kaum bitterer sein: Ein Mann, der 2002 nach Taiwan floh und später in den USA politisches Asyl erhielt, verkaufte seine Seele an genau das Regime, vor dem er einst geflohen war.
Ein Muster der Unterwanderung
Tangs Fall ist leider kein Einzelfall, sondern Teil eines beunruhigenden Musters chinesischer Einflussoperationen auf amerikanischem Boden. Die sogenannte "transnationale Repression" Pekings nimmt immer dreistere Formen an. Erst kürzlich wurden mehrere Personen wegen ähnlicher Spionageaktivitäten verurteilt, darunter der ehemalige New Yorker Polizist Michael McMahon, der zu 18 Monaten Haft verurteilt wurde.
Im August 2024 wurde der chinesisch-amerikanische Wissenschaftler Wang Shujun verurteilt, nachdem er über ein Jahrzehnt lang als MSS-Spion Informationen über Hongkonger Demokratie-Aktivisten, Taiwan-Befürworter sowie uigurische und tibetische Aktivisten gesammelt hatte. Noch beunruhigender war die Entdeckung einer geheimen chinesischen "Polizeistation" mitten in Manhattan im April 2023.
Die Naivität des Westens
Diese Fälle werfen ein grelles Licht auf die erschreckende Naivität westlicher Gesellschaften im Umgang mit autoritären Regimen. Während wir uns in endlosen Debatten über Gendersternchen und Klimaneutralität verlieren, nutzt Peking unsere offenen Gesellschaften schamlos aus. Die chinesische Führung lacht sich ins Fäustchen über unsere Gutgläubigkeit, während sie systematisch Dissidenten auf unserem eigenen Territorium verfolgt.
Es ist höchste Zeit, dass wir aufwachen und erkennen, dass nicht alle, die sich als Verfechter der Demokratie ausgeben, auch tatsächlich welche sind. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz täte gut daran, endlich eine härtere Gangart gegenüber Peking einzuschlagen. Doch stattdessen beschäftigt sich die Politik lieber mit 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für fragwürdige Infrastrukturprojekte, während unsere nationale Sicherheit untergraben wird.
Tang drohen nun bis zu fünf Jahre Haft – ein geradezu lächerlich mildes Strafmaß für einen derartigen Verrat. Seine Verurteilung ist für den 29. Januar 2026 angesetzt. Man kann nur hoffen, dass dieser Fall endlich als Weckruf dient. Denn während wir uns in ideologischen Grabenkämpfen verlieren, arbeiten unsere Gegner systematisch daran, unsere freiheitliche Grundordnung von innen heraus zu zersetzen. Es wird Zeit, dass wir uns wieder auf das Wesentliche besinnen: den Schutz unserer Demokratie und unserer Werte vor jenen, die sie zerstören wollen – egal ob sie sich als Freunde oder Feinde ausgeben.
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