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15.07.2025
14:56 Uhr

Chinas Städtebau-Modell am Scheideweg: Pekings späte Einsicht in eine verfehlte Urbanisierungspolitik

In einer überraschenden Kehrtwende hat die chinesische Führung bei einem seltenen Treffen eingestanden, dass das bisherige Modell der Stadtentwicklung grundlegend überholt sei. Diese Erkenntnis kommt reichlich spät – nach Jahrzehnten einer rücksichtslosen Expansionspolitik, die Geisterstädte hervorbrachte und nun in einer schweren Immobilienkrise mündet.

Das Ende der Beton-Euphorie

Bei der zweitägigen Zentralen Stadtarbeitskonferenz, die am Dienstag endete, verkündete die Parteiführung einen fundamentalen Kurswechsel. Statt weiterhin auf großflächige Expansion zu setzen, solle sich China nun auf die "Optimierung und Verbesserung bestehender Ressourcen" konzentrieren. Ein bemerkenswertes Eingeständnis des Scheiterns, wenn man bedenkt, dass die kommunistische Führung jahrzehntelang das Mantra vom unbegrenzten Wachstum predigte.

Die Anwesenheit aller sieben Mitglieder des Ständigen Ausschusses des Politbüros, einschließlich Präsident Xi Jinping, unterstreicht die Dringlichkeit der Lage. Mit 67 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner, die mittlerweile in städtischen Gebieten leben, müsse China "proaktiv auf veränderte Umstände reagieren", hieß es in der offiziellen Verlautbarung.

Späte Einsichten in eine verfehlte Politik

Was die Parteiführung als "stabile Entwicklungsphase" euphemistisch umschreibt, ist in Wahrheit das Resultat einer gescheiterten Urbanisierungspolitik. Die anhaltende Immobilienkrise und die sich verlangsamende Verstädterung seien keine Überraschung, sondern die logische Konsequenz einer Politik, die Quantität über Qualität stellte.

"Nach Jahrzehnten rasanter Urbanisierung" müsse nun mehr Fokus auf "menschliches Wohlbefinden, Effizienz und Governance" gelegt werden, so die offizielle Lesart.

Diese Formulierung klingt fast wie eine Selbstanklage. Jahrzehntelang wurde das Wohlbefinden der Menschen dem Wirtschaftswachstum untergeordnet. Millionen von Wanderarbeitern wurden als billige Arbeitskräfte in die Städte gelockt, ohne ihnen angemessene Bürgerrechte oder soziale Absicherung zu gewähren.

Kosmetische Korrekturen statt echter Reformen?

Die angekündigten Maßnahmen – Renovierung von Stadtdörfern und Reparatur baufälliger Wohnungen – wirken angesichts der strukturellen Probleme wie Pflaster auf einer klaffenden Wunde. Das "neue Modell" für Chinas Immobilienentwicklung, von dem die Funktionäre sprechen, bleibt nebulös.

Besonders pikant: Die letzte derartige Konferenz fand 2015 statt und leitete eine Kampagne zur Ankurbelung des Wohnungskaufs ein – genau jene Politik, die zur heutigen Immobilienblase beigetragen hat. Die Parteiführung scheint aus ihren Fehlern wenig gelernt zu haben.

Die wahren Herausforderungen bleiben unerwähnt

Was in den offiziellen Verlautbarungen fehlt, sind konkrete Lösungsansätze für die drängendsten Probleme: die massive Verschuldung der Lokalregierungen, die Überkapazitäten im Bausektor und die demografische Zeitbombe einer alternden Gesellschaft. Stattdessen verliert man sich in wohlklingenden Phrasen über "menschliches Wohlbefinden" und "effiziente Governance".

Die Ankündigung, Wanderarbeitern mehr städtische Bürgerrechte zu gewähren, kommt Jahrzehnte zu spät. Diese Menschen haben Chinas Wirtschaftswunder ermöglicht, wurden aber systematisch von den Früchten ihrer Arbeit ausgeschlossen.

Ein System in der Sackgasse

Chinas Urbanisierungsmodell steht exemplarisch für die Schwächen eines Systems, das auf zentrale Planung und quantitative Ziele setzt, ohne die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen. Die späte Einsicht der Parteiführung, dass eine Kurskorrektur notwendig sei, wirkt wie das Eingeständnis eines fundamentalen Versagens.

Während westliche Demokratien ihre Stadtentwicklung kontinuierlich an die Bedürfnisse ihrer Bürger anpassen können, braucht es in China erst eine schwere Krise und ein Treffen der höchsten Parteigremien, um offensichtliche Fehlentwicklungen zu korrigieren. Ob die angekündigten Reformen mehr als kosmetische Korrekturen sind, wird sich zeigen müssen. Die Vergangenheit lehrt jedoch Skepsis gegenüber den Versprechungen der kommunistischen Führung.

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