
Chinas Schuldenkrise: Wenn Banken die Zeche zahlen müssen
Das Reich der Mitte versinkt in einem Meer aus unbezahlten Rechnungen. Lehrer warten auf ihre Überstundenvergütung, Ärzte sehen ihre Gehälter halbiert, und in manchen Kindergärten bleiben die Lichter aus, weil die Stromrechnung nicht bezahlt wurde. Was nach einem Entwicklungsland klingt, ist die bittere Realität in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Pekings Antwort auf diese Misere? Die Schulden werden einfach den staatlichen Banken aufgebürdet – ein Taschenspielertrick, der die strukturellen Probleme nur verschleiert.
Der Offenbarungseid der Provinzen
Die Dimension des Problems sprengt jede Vorstellungskraft: Ökonomen schätzen den Berg überfälliger Verpflichtungen auf mindestens zehn Billionen Yuan – das entspricht etwa 1,3 Billionen Euro. Dabei handelt es sich nicht um langfristige Investitionen oder Zukunftsprojekte, sondern schlicht um unbezahlte Rechnungen für bereits erbrachte Leistungen. Bauunternehmen warten monatelang auf Zahlungen für fertiggestellte Projekte, Busfahrer und Reinigungskräfte gehen leer aus.
Besonders dramatisch ist die Lage in den Provinzen Guizhou, Yunnan, Gansu, Qinghai und Liaoning. Hier sprechen Beobachter bereits von faktischer Insolvenz. Die lokalen Regierungen haben sich über Jahre durch sogenannte Local Government Financing Vehicles verschuldet – halbstaatliche Konstrukte, die Großprojekte mit geliehenem Geld finanzierten. Heute fehlen die Einnahmen, um auch nur die laufenden Ausgaben zu decken.
Xi Jinpings Notoperation
Selbst Staatschef Xi Jinping musste im Februar einräumen, dass die ausstehenden Zahlungen Unternehmen lahmlegen und das Vertrauen in die Regierung erschüttern. Seine Lösung? Ein Programm, das zunächst eine Billion Yuan – etwa 130 Milliarden Euro – mobilisieren soll. Doch diese Summe deckt gerade einmal zehn Prozent der geschätzten Rückstände ab. Ein Tropfen auf den heißen Stein.
Der Mechanismus dahinter offenbart die ganze Hilflosigkeit: Staatliche Banken wie die China Development Bank sollen Kredite an die klammen Lokalregierungen vergeben. Diese zahlen damit ihre offenen Rechnungen. Die Schulden verschwinden nicht – sie wechseln nur den Gläubiger. Aus unbezahlten Rechnungen werden faule Kredite in den Bankbilanzen.
Die tickende Zeitbombe im Finanzsektor
Für Chinas Banken bedeutet diese "Lösung" neue Risiken. Die fünf größten Institute verzeichneten bereits in der ersten Jahreshälfte Rückstellungen für Kreditausfälle von 3,51 Billionen Yuan – fast sechs Prozent mehr als Ende des Vorjahres. Die Gesamtverschuldung Chinas liegt mittlerweile bei über 300 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Analysten warnen vor einer drohenden Bankenkrise.
Der US-Ökonom Michael Pettis bezeichnet diese Vorgehensweise treffend als "extend and pretend" – die Schulden werden gestreckt und so getan, als wäre alles in Ordnung. Alte Verbindlichkeiten werden in neue Kredite verwandelt, Zinsen häufen sich an, die eigentlichen Ursachen bleiben unberührt.
Strukturelle Probleme bleiben ungelöst
Die wahren Wurzeln der Krise liegen tiefer: Lokalregierungen sind abhängig von Landverkäufen, deren Einnahmen seit Jahren sinken. Der Immobilienmarkt steckt in einer tiefen Krise. Die von Trump verhängten Zölle führen zu Arbeitszeit- und Lohnkürzungen in den Fabriken. Die schwache Binnennachfrage drückt die Steuereinnahmen weiter nach unten.
Hinzu kommt ein beunruhigendes Phänomen: Der Wachstumsbeitrag jeder neuen Verschuldung schrumpft dramatisch. Während früher jeder Yuan Kredit einen spürbaren Wirtschaftsschub brachte, verpufft dieser Effekt heute weitgehend. Die Schulden erzeugen immer weniger reale Wertschöpfung, belasten aber die Bilanzen umso mehr.
Die Alternative, die Peking scheut
Think Tanks wie die renommierte Tsinghua-Universität schlagen einen radikaleren Weg vor: Die Ausgabe von bis zu 30 Billionen Yuan an Staatsanleihen, um die versteckten Schulden zentral auf die Regierung zu übertragen. Doch Peking lehnt ab – möglicherweise aus Sorge um die eigene Schuldenquote oder aus Angst vor Kontrollverlust.
Stattdessen setzt man auf Zeitgewinn. Die Initiative lindert kurzfristig den Druck, ohne die Ursachen der Verschuldung zu beseitigen. Für kleine und mittlere Unternehmen mag das überlebenswichtig sein. Politisch rettet es vorerst die Glaubwürdigkeit einer Regierung, die ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen kann.
Ein Blick in den Abgrund
Was in China geschieht, sollte auch hierzulande aufhorchen lassen. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft mit einer Schuldenkrise historischen Ausmaßes. Die Parallelen zu unserer eigenen Situation sind unübersehbar: Auch die neue Große Koalition unter Friedrich Merz plant ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen – trotz gegenteiliger Wahlversprechen. Die Verschuldung wird auf kommende Generationen abgewälzt, die Inflation weiter angeheizt.
Chinas Beispiel zeigt, wohin der Weg führt, wenn Regierungen glauben, Probleme durch immer neue Schulden lösen zu können. Am Ende stehen unbezahlte Rechnungen, protestierende Arbeiter und ein Finanzsystem am Rande des Kollaps. Die Frage ist nicht ob, sondern wann dieser Schuldenberg zusammenbricht – und wer dann die Trümmer wegräumen muss.
In einer Welt, in der Papiergeld beliebig vermehrt und Schulden endlos verschoben werden können, gewinnen reale Werte an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten einen Schutz vor den Verwerfungen, die unweigerlich kommen werden. Sie sind keine Schuld eines anderen, sondern echter Wert in der Hand des Besitzers – eine Eigenschaft, die in Zeiten wie diesen unbezahlbar wird.

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