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09.06.2025
13:35 Uhr

Chinas Autoindustrie lässt Russland im Regen stehen – Moskaus Industrieträume zerplatzen

Die vielgepriesene „unzerbrechliche Freundschaft" zwischen Russland und China entpuppt sich einmal mehr als hohle Phrase. Während Moskau von einer blühenden Autoindustrie träumt, zeigt Peking dem vermeintlichen Partner die kalte Schulter. Chinesische Automobilhersteller überschwemmen zwar den russischen Markt mit ihren Fahrzeugen, doch wenn es um echte Investitionen und Produktionsstätten geht, herrscht eisiges Schweigen aus dem Reich der Mitte.

Der große Ausverkauf nach dem Westen-Exodus

Nach dem überstürzten Rückzug westlicher Konzerne wie Renault und Volkswagen im Jahr 2022 – eine direkte Folge von Putins verheerendem Ukraine-Abenteuer – stürzten sich chinesische Marken wie Geier auf die hinterlassenen Marktanteile. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sage und schreibe 735.000 chinesische Fahrzeuge rollten allein zwischen Januar und Oktober 2023 über die Grenze. Mittlerweile beherrschen Marken wie Chery, Haval und Geely etwa 61 Prozent des russischen Marktes. Neun der zehn meistverkauften Modelle stammen aus China – ein vernichtender Schlag für Russlands ohnehin angeschlagene Eigenproduktion.

Doch was auf den ersten Blick wie eine Win-Win-Situation aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als einseitiges Geschäft zugunsten Pekings. Die Chinesen nutzen verlassene westliche Fabriken, die russische Firmen für einen symbolischen Rubel übernommen haben, lediglich als Montagehallen für vorgefertigte Bausätze. Von echter Wertschöpfung oder Technologietransfer keine Spur.

Moskaus verzweifelte Lokalisierungsforderungen

Präsident Putin und seine Entourage haben die Zeichen der Zeit erkannt – wenn auch reichlich spät. Im Mai vergangenen Jahres forderte der Kremlchef mehr „Zusammenarbeit" bei der Autoproduktion. Avtovaz-Chef Maxim Sokolov ging sogar so weit, chinesische Importe als Bedrohung für die russische Industrie zu bezeichnen. Eine bemerkenswerte Kehrtwende für ein Land, das sich noch vor kurzem als gleichberechtigter Partner Chinas inszenierte.

Die russische Antwort folgte prompt und zeigt die ganze Hilflosigkeit Moskaus: Drastisch erhöhte Recyclinggebühren sollen chinesische Hersteller zur lokalen Produktion zwingen. Seit Januar 2025 fallen für ein Auto mit durchschnittlicher Motorgröße über 7.000 US-Dollar zusätzliche Kosten an – ein Viertel des Verkaufspreises bei beliebten Modellen wie dem Chery Tiggo 7 Pro. Diese verzweifelte Maßnahme offenbart die schwache Verhandlungsposition Russlands.

Peking lässt Moskau abblitzen

Chinas Reaktion auf diese Erpressungsversuche? Ein müdes Lächeln und business as usual. Die Gründe für Pekings Zurückhaltung sind vielfältig und entlarven die angebliche Partnerschaft als das, was sie wirklich ist: eine reine Zweckgemeinschaft, in der China den Ton angibt.

Westliche Sanktionen machen Investitionen in Russland zum Minenfeld. Der staatliche Hersteller FAW brach bereits 2023 eine Kooperation mit Avtovaz ab, nachdem US-Sanktionen gegen die russische Firma verhängt wurden. Die Rückführung von Gewinnen gleicht einem bürokratischen Albtraum, da große russische Banken vom SWIFT-System ausgeschlossen sind. Der fallende Rubel und eine Inflation, die außer Kontrolle geraten ist, tun ihr Übriges.

Russlands Standortnachteile werden zum Bumerang

Als wäre das nicht genug, kämpft Russland mit hausgemachten Problemen: Die Qualität der Arbeitskräfte lässt zu wünschen übrig, ein funktionierendes Zulieferernetzwerk existiert praktisch nicht. Die wenigen Vorzeigeprojekte entpuppen sich als Rohrkrepierer. Das wiedereröffnete ehemalige Renault-Werk in Moskau produzierte im ersten Jahr gerade einmal 31.000 Fahrzeuge statt der geplanten 50.000 – und fuhr dabei einen Verlust von 94 Millionen Euro ein.

Die bittere Wahrheit hinter der „Freundschaft"

Die Realität ist ernüchternd für alle, die in westlichen Kreisen noch immer von einer russisch-chinesischen Achse träumen. China behandelt Russland wie einen Juniorpartner – bestenfalls. Die historischen Animositäten, von den „ungleichen Verträgen" des 19. Jahrhunderts bis zur sowjetischen Rivalität, sind keineswegs vergessen. Peking nutzt die Schwäche Russlands gnadenlos aus, ohne sich dabei die Finger schmutzig zu machen.

Der Handel mit den USA, Europa und Australien ist für China ungleich wichtiger als das Geschäft mit dem wirtschaftlich angeschlagenen Russland. Sekundärsanktionen sind eine reale Gefahr, die kein chinesischer Konzern riskieren will. Während Moskau von einer Produktionssteigerung auf 1,4 Millionen Fahrzeuge bis 2030 träumt, bereiten sich chinesische Hersteller darauf vor, ihre Exporte bei Bedarf zu drosseln.

Was bleibt, ist ein Russland, das sich in wirtschaftliche Abhängigkeit manövriert hat und nun die Quittung präsentiert bekommt. Die vermeintliche Alternative zum Westen entpuppt sich als noch härterer Verhandlungspartner, der Schwäche gnadenlos ausnutzt. Putins geopolitisches Vabanquespiel hat nicht nur die Beziehungen zum Westen zerstört, sondern Russland auch zum Bittsteller in Peking degradiert. Ein Lehrstück dafür, wie ideologische Verblendung und Größenwahn ein Land in die Sackgasse führen können.

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