
Brasilien treibt digitale Überwachung unter dem Deckmantel des Kinderschutzes voran
Was sich in Brasilien derzeit abspielt, könnte als Blaupause für autoritäre Kontrollmechanismen in die Geschichte eingehen. Unter dem vermeintlich noblen Vorwand des Kinderschutzes peitscht die brasilianische Abgeordnetenkammer ein Gesetz durch, das nichts anderes als eine umfassende digitale Überwachungsinfrastruktur etablieren würde. Der Gesetzentwurf PL 2628/2022 wurde in einem Tempo durch das Parlament gejagt, das selbst für südamerikanische Verhältnisse bemerkenswert ist – und das sollte uns alle alarmieren.
Demokratische Prozesse? Fehlanzeige!
Am 19. August genehmigte Parlamentspräsident Hugo Motta einen Dringlichkeitsantrag, der sämtliche demokratischen Kontrollmechanismen aushebelte. Keine Ausschussberatungen, keine ausführlichen Debatten – stattdessen wurde das Gesetz bereits einen Tag später zur Abstimmung gebracht. Noch perfider: Die Abstimmung erfolgte nicht namentlich, sondern "symbolisch" – ein Verfahren, bei dem keine individuellen Positionen erfasst werden und der Vorsitzende nach eigenem Gutdünken über das Ergebnis entscheidet.
Der Abgeordnete Marcel van Hattem von der liberalen NOVO-Partei brachte es auf den Punkt: Dies sei ein Versuch, die "Zensur" der Lula-Regierung auszuweiten. Und er steht mit dieser Einschätzung nicht allein. Zahlreiche Parlamentarier protestierten gegen dieses autoritäre Vorgehen, das fundamentale demokratische Normen mit Füßen tritt.
Was verbirgt sich hinter dem "Kinderschutz"?
Das Gesetz würde digitale Plattformen dazu zwingen, das Alter ihrer Nutzer zu verifizieren, Inhalte zu entfernen, die als "schädlich für Minderjährige" eingestuft werden, und den Anweisungen einer neu geschaffenen Bundesbehörde Folge zu leisten. Diese Behörde erhielte weitreichende Befugnisse: Sie könnte Sanktionen verhängen, Plattformen für bis zu 30 Tage sperren – und das möglicherweise ohne vollständige gerichtliche Überprüfung.
Der Abgeordnete Mario Frias von der konservativen PL-Partei entlarvte die wahre Natur des Gesetzes: "Hugo Motta leerte das Plenum und genehmigte feige 'symbolisch' ein Projekt, von dem sie sagen, es diene dem Schutz von Kindern, das aber in Wirklichkeit Zensur ist." Sein Kollege Mauricio Marcon ging noch weiter und warnte, die Regierung nutze "Kinder und Jugendliche als Schutzschild, um soziale Netzwerke zu zensieren". Seine düstere Prognose: "Es gibt keine Demokratie mehr, nicht einmal innerhalb des brasilianischen Parlaments; Brasilien ist am Ende."
Das britische Warnsignal
Wer glaubt, solche Gesetze seien harmlos, sollte einen Blick nach Großbritannien werfen. Der dortige Online Safety Act von 2023 wurde ebenfalls unter dem Banner des Kinderschutzes verabschiedet. Das Ergebnis? Eine Welle des Widerstands von Befürwortern der Meinungsfreiheit, Technologieexperten und Datenschützern. Das britische Gesetz verwischte die Grenze zwischen illegalen und "legalen, aber schädlichen" Inhalten – ein Gummiparagraph, der es dem Staat ermöglicht, Plattformen unter Druck zu setzen, rechtmäßige Meinungsäußerungen zu entfernen.
Besonders besorgniserregend sind die Überwachungsimplikationen der obligatorischen Altersverifikation. Diese erfordert häufig biometrische Daten oder staatliche Ausweise – ein faktisches Ende der Online-Anonymität für Millionen von Menschen. Ist das wirklich der Preis, den wir für den vermeintlichen Schutz unserer Kinder zahlen wollen?
Die wahre Agenda
Es ist kein Zufall, dass solche Gesetze gerade jetzt vorangetrieben werden. Weltweit erleben wir einen Angriff auf die digitale Freiheit. Regierungen nutzen emotionale Themen wie den Kinderschutz, um Überwachungsinfrastrukturen zu etablieren, die George Orwell vor Neid erblassen lassen würden. In Brasilien wird dieser Prozess nun im Eilverfahren durchgepeitscht – ein Alarmsignal für alle, denen Freiheit und Demokratie am Herzen liegen.
Die Ironie dabei: Während die Politik vorgibt, unsere Kinder zu schützen, schafft sie eine digitale Überwachungsarchitektur, die genau diese Kinder in einer Welt aufwachsen lässt, in der jeder Klick, jede Suche, jede Meinungsäußerung überwacht und zensiert werden kann. Ist das die Zukunft, die wir unseren Kindern hinterlassen wollen?
Das brasilianische Gesetz wird nun zur finalen Analyse an den Senat zurückgehen. Es bleibt zu hoffen, dass dort noch vernünftige Stimmen existieren, die diesen autoritären Wahnsinn stoppen. Doch die Erfahrung lehrt uns: Wenn Regierungen erst einmal Blut geleckt haben, wenn es um die Kontrolle des digitalen Raums geht, ist es schwer, sie wieder zurückzupfeifen. Die Freiheit stirbt nicht mit einem großen Knall – sie wird Stück für Stück abgetragen, immer unter dem Deckmantel des "Guten".
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