
Australien macht es vor: Der schleichende Tod der Internet-Freiheit unter dem Deckmantel des Kinderschutzes
Was in Australien gerade passiert, sollte jedem freiheitsliebenden Bürger die Nackenhaare aufstellen. Unter dem wohlklingenden Vorwand des Kinderschutzes bastelt die australische Regierung an einem digitalen Überwachungsapparat, der George Orwell vor Neid erblassen ließe. Die eSafety-Beauftragte Julie Inman Grant treibt Pläne voran, die jeden YouTube-Nutzer zwingen würden, seine Identität preiszugeben – und das nur, um ein harmloses Katzenvideo anzuschauen.
Der digitale Ausweis als Eintrittskarte ins Internet
Stellen Sie sich vor: Sie möchten ein Kochrezept auf YouTube nachschlagen oder sich ein Musikvideo ansehen. Künftig müssten Sie erst einmal Ihren digitalen Ausweis vorzeigen, Ihr Alter verifizieren lassen und Ihre komplette Identität offenlegen. Was heute noch wie eine dystopische Zukunftsvision klingt, könnte in Australien schon bald bittere Realität werden. Die Behörden argumentieren mit dem Schutz von Kindern vor problematischen Inhalten – doch in Wahrheit geht es um etwas ganz anderes: die totale Kontrolle über jeden einzelnen Internetnutzer.
Die geplanten Maßnahmen würden nicht nur Jugendliche unter 16 Jahren betreffen, sondern ausnahmslos jeden, der die Plattform nutzen möchte. Anonymität im Netz? Ein Relikt vergangener Zeiten. Freier Zugang zu Informationen? Nur noch mit staatlicher Genehmigung. Was hier unter dem Deckmantel des Kinderschutzes vorangetrieben wird, ist nichts anderes als der Aufbau einer digitalen Mauer, die den Staat zum Türsteher des Internets macht.
Die perfide Salamitaktik der digitalen Kontrolle
Besonders perfide ist die Salamitaktik, mit der diese Überwachungsinfrastruktur etabliert werden soll. Heute heißt es Kinderschutz, morgen geht es um die Bekämpfung von "Fehlinformationen", und übermorgen werden Terrorismus, Gesundheitsthemen oder politische Inhalte als Begründung herhalten müssen. Schritt für Schritt wird aus dem freien Internet ein streng kontrollierter Raum, in dem Bürokraten darüber entscheiden, was die Bürger sehen dürfen und was nicht.
Die Ironie dabei: Ausgerechnet YouTube, eine Plattform mit umfangreichen Bildungsinhalten und altersgerechten Schutzfunktionen, wird ins Visier genommen. Während die wirklich problematischen Fälle von Online-Missbrauch laut Studien hauptsächlich auf anderen Plattformen wie Snapchat stattfinden, konzentriert sich Grant auf YouTube – vermutlich, weil hier die meisten Nutzer zu finden sind und sich somit die größtmögliche Kontrollinfrastruktur aufbauen lässt.
Der Widerstand formiert sich – doch reicht das?
YouTube selbst läuft Sturm gegen diese Pläne. Rachel Lord, Public Policy Lead der Plattform, warnt eindringlich: Der Plan würde nicht nur ganze Creator-Communities zerstören, sondern Kindern paradoxerweise den Zugang zu speziell für sie entwickelten Sicherheitstools verwehren. Denn wer ohne Konto surft – wie von Grant gefordert –, hat keinen Zugriff auf individuell einstellbare Schutzfunktionen.
Am 30. Juli wollen YouTube-Creator auf einer Google-Konferenz in Canberra gegen die Vorschläge argumentieren. Sie sprechen von Wahlfreiheit, elterlicher Aufsicht und Privatsphäre – alles Begriffe, die in der schönen neuen Welt der digitalen Totalüberwachung offenbar keinen Platz mehr haben sollen.
Ein Blick in die digitale Zukunft
Was in Australien passiert, ist kein isoliertes Phänomen. Es fügt sich nahtlos in einen globalen Trend ein, bei dem Regierungen weltweit unter verschiedensten Vorwänden die digitale Freiheit ihrer Bürger beschneiden. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie schnell aus temporären Maßnahmen dauerhafte Einschränkungen werden können. Nun wird der Kinderschutz instrumentalisiert, um die nächste Stufe der Überwachung zu zünden.
Die Frage, die sich jeder stellen muss: Wollen wir in einer Welt leben, in der jeder Klick, jeder Seitenaufruf, jedes angeschaute Video staatlich registriert und überwacht wird? Wo der Zugang zu Informationen nicht mehr frei, sondern an eine digitale Identitätsprüfung gekoppelt ist? Australien, einst stolz auf seine unabhängige und freiheitsliebende Kultur, steuert mit Vollgas auf eine Gesellschaft zu, in der das Surfen im Internet nur noch mit staatlicher Genehmigung möglich ist.
Die Entwicklung in Australien sollte uns alle alarmieren. Denn was heute am anderen Ende der Welt passiert, könnte morgen auch bei uns Realität werden. Die digitale Freiheit stirbt nicht mit einem großen Knall, sondern Stück für Stück, Salamischeibe für Salamischeibe – immer unter dem Vorwand, uns schützen zu wollen. Höchste Zeit, dass wir uns fragen: Vor wem müssen wir eigentlich geschützt werden? Vor problematischen Inhalten im Internet – oder vor einem Staat, der seine Bürger wie unmündige Kinder behandelt und jeden ihrer digitalen Schritte überwachen will?
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