
Atomare Spuren in Syrien: IAEA entdeckt verarbeitetes Uran an israelischem Bombenziel
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat bei Inspektionen in Syrien beunruhigende Entdeckungen gemacht. An einer Stelle, die Israel bereits 2007 bombardiert hatte, fanden die Inspektoren Spuren von verarbeitetem Uran. Der vertrauliche Bericht, der diese Woche an die Mitgliedsstaaten verteilt wurde, wirft neue Fragen über die wahre Natur der zerstörten Anlage auf – und über Israels Rolle in der Region.
Verarbeitetes Uran statt Militärbasis
Die Proben, die im vergangenen Jahr an einem von drei ungenannten Standorten entnommen wurden, die angeblich mit Deir Ezzor in Verbindung stehen, enthielten eine große Menge natürlicher Uranpartikel. Das Brisante daran: Diese Partikel seien anthropogenen Ursprungs, was bedeutet, dass sie chemisch verarbeitet wurden, auch wenn sie nicht angereichert waren. Die syrischen Behörden behaupteten gegenüber den Inspektoren, sie hätten "keine Informationen, die das Vorhandensein solcher Uranpartikel erklären könnten".
Diese Aussage steht im krassen Widerspruch zu den jahrelangen Beteuerungen der Assad-Regierung, bei der Anlage in Deir Ezzor habe es sich lediglich um eine konventionelle Militärbasis gehandelt. Bereits 2011 kam die IAEA zu dem Schluss, dass es sich "sehr wahrscheinlich" um einen nicht deklarierten Reaktor handelte, den Damaskus hätte melden müssen.
Neue Kooperation unter neuer Führung
Unter der neuen syrischen Führung scheint sich das Blatt zu wenden. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi traf sich im Juni mit dem syrischen Präsidenten Ahmad al-Sharaa. Laut Bericht erklärte sich Syrien bereit, "durch volle Transparenz mit der Agentur zusammenzuarbeiten, um Syriens vergangene Nuklearaktivitäten aufzuklären".
Grossi bat um syrische Unterstützung, um "in den nächsten Monaten" nach Deir Ezzor zurückzukehren, Dokumente zu überprüfen und Personen zu befragen, die mit früheren Projekten in Verbindung standen. Die IAEA plant weitere Besuche und wird die Ergebnisse zusätzlicher Umweltproben auswerten.
Israels fragwürdiger Einsatz von Uranmunition
Der IAEA-Bericht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Bedenken über Israels Einsatz uranbasierter Waffen in anderen Teilen Westasiens mehren. Wissenschaftliche Studien haben abnormale Uranrückstände in der gesamten Region nach US-amerikanischen und israelischen Bombardierungen dokumentiert.
Messungen von Green Audit in Falludscha, im Libanon und in Gaza ergaben Isotopenverhältnisse, die nicht mit denen von natürlichem Uran übereinstimmen. Diese Ergebnisse wurden später von unabhängigen Laboren in Europa und Großbritannien bestätigt. Tests wiesen angereichertes Uran in Bodenproben, Bombenkratern, Luftfilterstaub und biologischen Proben nach.
Alarmierende Befunde aus Gaza und dem Libanon
Eine 2021 in Nature veröffentlichte Studie berichtete über einen deutlichen Anstieg der Urananreicherungswerte in der Umwelt von Gaza seit 2008. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass angereichertes Uran, eine Substanz, die in der Natur nicht vorkommt, aus Waffen stammen müsse, die von den USA im Irak und von Israel im Libanon und in Gaza eingesetzt wurden.
Im Oktober 2024 erklärte der libanesische Gesundheitsbeamte Raif Reda, Israel habe die südlichen Vororte Beiruts mit uranbasierten Munition bombardiert. Er forderte, Proben zur Untersuchung an die UN zu schicken. Libanesische Medien berichteten über den Einsatz von BLU-109-Raketen, deren Gehäuse abgereichertes Uran enthalten könnten.
Spuren auch im Iran entdeckt
Im Juni 2025 berichtete die Fars News Agency, dass israelische Bomben, die während des 12-tägigen Krieges auf den Iran abgeworfen wurden, Trümmer hinterließen, die vorläufige Anzeichen von abgereichertem Uran aufwiesen. Ein Bericht der UN-Menschenrechtskommission dokumentierte israelische Angriffe mit GBU-31-, GBU-32- und GBU-39-Bomben zwischen dem 9. Oktober und dem 2. Dezember 2023 auf Wohngebäude, eine Schule, Flüchtlingslager und einen Markt in Gaza – gelenkte Munition, die mit Gehäusen aus abgereichertem Uran hergestellt werden kann.
Unbequeme Wahrheiten und offene Fragen
Die neuen Erkenntnisse werfen ein düsteres Licht auf die Vorgänge in Syrien und die Rolle Israels in der Region. Während einige Quellen behaupten, die entdeckten Uranpartikel stammten aus einem früheren geheimen Atomprogramm unter der Assad-Regierung, deuten die wissenschaftlichen Befunde in eine andere Richtung. Die systematische Verwendung uranbasierter Munition durch Israel in mehreren Ländern der Region lässt sich kaum mehr leugnen.
Es bleibt abzuwarten, ob die internationale Gemeinschaft endlich die notwendigen Konsequenzen zieht. Die Tatsache, dass angereichertes Uran in der Umwelt mehrerer westasiatischer Länder nachgewiesen wurde, sollte eigentlich zu einem Aufschrei führen. Doch wie so oft scheint die Weltgemeinschaft wegzuschauen, wenn es um Israels Handlungen geht. Die neue syrische Führung zeigt sich kooperativ – es wäre an der Zeit, dass auch andere Akteure in der Region zur Rechenschaft gezogen werden.
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