
Asiatische Giganten spielen Kuschelkurs: Xi und Modi inszenieren Annäherung in Tianjin
Während die Welt gebannt auf die geopolitischen Verwerfungen blickt, inszenieren die beiden asiatischen Riesen China und Indien eine bemerkenswerte Annäherung. Bei einem Treffen im chinesischen Tianjin versprachen sich Xi Jinping und Narendra Modi gegenseitig, ihre Grenzstreitigkeiten beizulegen und die Zusammenarbeit zu verstärken. Ein Schauspiel, das mehr Fragen aufwirft als beantwortet.
Strategische Kehrtwende nach Jahren der Eiszeit
Modi betrat erstmals seit den tödlichen Grenzzusammenstößen von 2020 wieder chinesischen Boden. Die damaligen Gefechte zwischen chinesischen und indischen Soldaten hatten die bilateralen Beziehungen in eine tiefe Krise gestürzt. Nun, fünf Jahre später, sprechen beide Seiten plötzlich von einer "bedeutungsvollen Richtung" ihrer Beziehungen. Modi betonte sogar, es herrsche wieder eine "friedliche Umgebung" an den Grenzen nach der Truppenentflechtung.
Xi Jinping gab sich nicht weniger versöhnlich. Die Grenzfrage solle nicht die gesamten chinesisch-indischen Beziehungen definieren, verkündete er staatsmännisch. Stattdessen müssten sich beide Länder auf ihre wirtschaftliche Entwicklung konzentrieren. Solange sie Partner und nicht Rivalen blieben, würden die Beziehungen "aufblühen und stetig voranschreiten".
Der wahre Elefant im Raum: Trumps Zollpolitik
Doch was steckt wirklich hinter dieser plötzlichen Harmonie? Der Zeitpunkt ist kaum zufällig. Präsident Trump hatte kürzlich 50-prozentige Strafzölle auf indische Importe verhängt - als Vergeltung für Indiens Ölkäufe aus Russland. Diese aggressive Handelspolitik treibt Neu-Delhi geradezu in die Arme Pekings. Modi machte seine Position unmissverständlich klar: Indien und China verfolgten beide eine "strategische Autonomie", ihre Beziehungen sollten nicht durch die Brille eines Drittstaates betrachtet werden.
Ein deutlicher Seitenhieb gegen Washington, der zeigt, wie Trumps Zollkeule ungewollte geopolitische Konsequenzen zeitigt. Statt Indien von Russland zu entfremden, schafft die amerikanische Druckpolitik neue Allianzen zwischen den asiatischen Mächten.
Putin als lachender Dritter
Besonders pikant: Wladimir Putin höchstpersönlich traf ebenfalls in Tianjin ein, um beide Staatschefs zu treffen. Der russische Präsident dürfte sich ins Fäustchen lachen angesichts dieser Entwicklung. Während der Westen versucht, Russland zu isolieren, schmieden die bevölkerungsreichsten Länder der Welt neue Bande - mit Moskau als Bindeglied.
Die Shanghai Cooperation Organization, auf deren Gipfel sich die Staatschefs trafen, entwickelt sich zunehmend zu einem Gegenpol zur westlichen Allianz. Ein Block, der demographisch und wirtschaftlich ein gewaltiges Gewicht in die Waagschale wirft.
Historische Dimension der Annäherung
Die Spannungen zwischen China und Indien haben tiefe historische Wurzeln. Seit dem Grenzkrieg von 1962 schwelt der Konflikt um die umstrittenen Gebiete im Himalaya. Die Line of Actual Control, die faktische Grenze zwischen beiden Ländern, war immer wieder Schauplatz von Zusammenstößen. Dass beide Nuklearmächte nun demonstrativ auf Entspannung setzen, könnte die geopolitische Landkarte Asiens nachhaltig verändern.
Bereits im August hatte Chinas Spitzendiplomat Wang Yi Neu-Delhi besucht. Beide Regierungen kündigten an, Grenzgespräche wieder aufzunehmen, Visa zu erteilen und Direktflüge zu ermöglichen. Im Juni erlaubte Peking sogar indischen Pilgern, heilige Stätten in Tibet zu besuchen - ein symbolträchtiger Schritt.
Wirtschaftliche Verlockungen statt ideologischer Grabenkämpfe
Hinter der diplomatischen Annäherung stehen handfeste wirtschaftliche Interessen. China und Indien repräsentieren zusammen fast drei Milliarden Menschen - ein gigantischer Markt, dessen Potenzial durch politische Spannungen brachlag. Während der Westen sich in ideologischen Debatten verliert und seine Wirtschaft mit grünen Experimenten schwächt, setzen die asiatischen Giganten pragmatisch auf Wachstum und Wohlstand.
Die Botschaft aus Tianjin ist eindeutig: Die Zukunft der Weltwirtschaft wird zunehmend in Asien geschrieben. Während Europa und Amerika sich in Kulturkämpfen verzetteln, schmieden China und Indien eine Allianz der Pragmatiker. Eine Entwicklung, die den Westen aufhorchen lassen sollte - wenn er denn noch zuhört zwischen all dem Geschrei über Geschlechterpronomen und Klimanotstand.
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