
Zensur beim US Open: Wenn Sport zur politischen Bühne wird
Die Veranstalter der US Open haben offenbar Angst vor der eigenen Courage. Beim gestrigen Herrenfinale zwischen Jannik Sinner und Carlos Alcaraz sollte nach dem Willen der Organisatoren nur eines im Mittelpunkt stehen: der Sport. Dass Präsident Donald Trump das Match im Arthur-Ashe-Stadium besuchte, war den Verantwortlichen sichtlich unangenehm. So unangenehm, dass sie zu einem bemerkenswerten Mittel griffen: Sie baten die TV-Sender, keine Publikumsreaktionen auf Trumps Anwesenheit zu zeigen.
Vorauseilender Gehorsam der Medien
Was sich die United States Tennis Association (USTA) hier geleistet hat, ist nichts anderes als vorauseilende Zensur. In einem internen Memo forderte der Verband die übertragenden Sender auf, "darauf zu verzichten, irgendwelche Störungen oder Reaktionen im Zusammenhang mit der Anwesenheit des Präsidenten zu zeigen". Man stelle sich vor, ein deutscher Sportverband würde ähnliche Forderungen stellen – der Aufschrei wäre gewaltig. Doch wenn es gegen Trump geht, scheinen andere Maßstäbe zu gelten.
Die USTA versuchte ihre Zensurmaßnahme später zu relativieren: Man bitte die Sender "regelmäßig", Störungen abseits des Spielfelds nicht in den Mittelpunkt zu stellen. Eine durchschaubare Ausrede, die niemanden täuschen kann. Hier ging es eindeutig darum, politische Reaktionen – seien es Buh-Rufe oder Jubel – aus der Übertragung herauszuhalten.
Die Angst vor der Wahrheit
Der wahre Grund für diese Maßnahme liegt auf der Hand: Die Veranstalter fürchteten eine Wiederholung der Ereignisse von 2015. Damals wurde Trump als Präsidentschaftskandidat bei den US Open ausgebuht – ein Vorfall, der medial breit aufgegriffen wurde. ESPN zeigte die Szene damals live, was offenbar bis heute nachwirkt.
Besonders pikant: Das Turnier findet in New York statt, einer traditionell demokratischen Hochburg. Die Organisatoren wussten genau, dass Trumps Auftritt polarisieren würde. Statt sich dieser Realität zu stellen, versuchten sie, die Wirklichkeit zu manipulieren. Ein armseliger Versuch, der zeigt, wie tief die politische Spaltung in den USA mittlerweile reicht.
Medien als willige Helfer
Erschreckend ist, wie bereitwillig die Sender diesem Ansinnen folgten. ESPN, das zur Disney-Gruppe gehört, erklärte zwar, Trump erwähnen und zeigen zu wollen – aber nur im "sportlichen Kontext". Man orientiere sich dabei am Vorgehen von Fox beim Super Bowl. Mit anderen Worten: Die Realität wird gefiltert, die Zuschauer bekommen nur eine bereinigte Version der Ereignisse zu sehen.
Diese Art der Berichterstattung hat mit Journalismus nichts mehr zu tun. Es ist reine Propaganda, die den Zuschauern vorgaukelt, alles sei in bester Ordnung. Dabei gehören Publikumsreaktionen – ob positiv oder negativ – zur authentischen Berichterstattung dazu. Sie wegzulassen bedeutet, die Realität zu verfälschen.
Ein gefährlicher Präzedenzfall
Was bei den US Open geschehen ist, sollte uns alle alarmieren. Wenn Sportveranstalter anfangen, politische Zensur zu betreiben, und Medien dabei mitspielen, ist das ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Heute wird verhindert, dass Reaktionen auf Trump gezeigt werden – was kommt morgen?
Die Ironie dabei: Gerade diejenigen, die Trump gerne Angriffe auf die Pressefreiheit vorwerfen, betreiben hier selbst Zensur. Sie beweisen damit, dass ihre Bekenntnisse zur freien Berichterstattung nur Lippenbekenntnisse sind, die schnell über Bord geworfen werden, wenn es opportun erscheint.
Sport und Politik lassen sich nicht trennen – das zeigt die Geschichte immer wieder. Der Versuch, diese Realität auszublenden, ist nicht nur naiv, sondern gefährlich. Er führt zu einer Scheinwelt, in der unbequeme Wahrheiten unter den Teppich gekehrt werden. Das mag kurzfristig für Ruhe sorgen, langfristig untergräbt es jedoch das Vertrauen in Medien und Institutionen.
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