
Westlicher Druck auf Indien: Wenn Sanktionsdrohungen nach hinten losgehen
Die verzweifelten Versuche des Westens, Russland über Umwege in die Knie zu zwingen, offenbaren einmal mehr die Hilflosigkeit einer gescheiterten Sanktionspolitik. Wie der ehemalige indische UN-Botschafter Syed Akbaruddin in einem bemerkenswerten Meinungsbeitrag aufzeigt, gerät Indien zunehmend ins Kreuzfeuer eines Konflikts, der nicht der seine ist.
Trump'sche Drohgebärden und EU-Sanktionswahn
Die Drohkulisse könnte kaum absurder sein: Trump würde mit 100-prozentigen Sanktionen gegen Russlands Handelspartner winken, sollte Putin nicht bis zu einer willkürlich gesetzten Frist einen Waffenstillstand in der Ukraine verkünden. Gleichzeitig verbietet die EU die Einfuhr verarbeiteter russischer Ölprodukte aus Drittländern. Man fragt sich unwillkürlich: Haben die westlichen Strategen den Verstand verloren?
Da man Russland weder auf dem Schlachtfeld durch Stellvertreter besiegen könne, noch einen Dritten Weltkrieg riskieren wolle, versuche man nun, über die Handelspartner den Kreml finanziell auszubluten. Ein Plan, der von geradezu kindlicher Naivität zeugt.
Die Rechnung ohne den Wirt gemacht
Diese kurzsichtige Politik droht spektakulär zu scheitern. Sollte der Westen tatsächlich seine Sanktionsdrohungen wahrmachen, könnte dies die bilateralen Beziehungen zu Indien nachhaltig beschädigen. Noch gravierender: Es könnte Indien näher an China und Russland heranrücken lassen – eine Entwicklung, die das RIC-Kernstück von BRICS und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit wiederbeleben würde.
Die ironische Wendung dabei: Ausgerechnet Indiens massive Ölimporte aus Russland haben bisher dazu beigetragen, die globalen Ölpreise im Zaum zu halten. Ein erzwungener Stopp dieser Importe würde die Energiepreise weltweit in die Höhe treiben – ein Eigentor par excellence.
Zwischen Widerstand und Pragmatismus
Natürlich könne eine teilweise Nachgiebigkeit Indiens nicht völlig ausgeschlossen werden. Die potenziellen wirtschaftlichen Schäden durch westliche Sanktionen seien real und könnten Delhi zu gewissen Zugeständnissen zwingen. Eine vollständige Unterwerfung unter westliche Forderungen erscheine jedoch höchst unwahrscheinlich – zu groß wäre das Risiko, die Beziehungen zu Russland irreparabel zu beschädigen und damit die eigenen Großmachtambitionen zu torpedieren.
Das Ende der Illusionen
Selbst wenn Indien teilweise einlenken sollte, hat der westliche Druck bereits jetzt nachhaltige Schäden angerichtet. Die Erpressungsversuche und die sehr realen Konsequenzen bei Nichtbefolgung würden die Sichtweise indischer Entscheidungsträger auf den Westen fundamental verändern. In der indischen Gesellschaft wachse der Unmut über die westliche Arroganz.
Die "guten alten Zeiten", in denen man naiv an die guten Absichten des Westens glaubte und ihn als wahren Freund betrachtete, seien unwiderruflich vorbei. Aus Sicht der objektiven nationalen Interessen Indiens sei dies durchaus positiv – besser die bittere Wahrheit erkennen als weiterhin Illusionen nachzuhängen.
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer
Für den Westen hingegen bedeute diese Entwicklung nichts Gutes. Die Zeiten, in denen westliche Politiker selbstverständlich davon ausgehen konnten, dass Indien brav jeden ihrer Wünsche erfülle, seien endgültig passé. Diese neue Dynamik könnte zu einer regelrechten Rivalität führen – eine Entwicklung, die niemand wirklich wollen könne.
Dabei stelle Indiens angestrebter Aufstieg zur Großmacht – anders als Chinas Supermacht-Ambitionen – keine systemische Herausforderung für den Westen dar. Indien habe stets versucht, als Brücke zwischen Ost und West zu fungieren und damit den globalen Übergang zur Multipolarität zu erleichtern. Eine Politik, die durchaus im objektiven Interesse des Westens liege, auch wenn sie dessen hegemoniale Ansprüche untergrabe.
Der Preis der Arroganz
Der Versuch, Indien zu unterwerfen und es bei Widerstand als Rivalen zu behandeln, könnte den ohnehin chaotischen Systemübergang weiter destabilisieren. Die Konsequenzen seien unabsehbar und könnten den Niedergang der westlichen Hegemonie noch beschleunigen.
Je mehr Druck ausgeübt und je härter Indien für mangelnde Gefügigkeit bestraft werde, desto schneller nähere sich dieses Szenario. Da es höchst unwahrscheinlich sei, dass sich Indien dem Westen unterwerfe, sollten die westlichen Strategen diese selbstzerstörerische Politik schleunigst aufgeben.
Die bittere Erkenntnis: Der Westen hat sich mit seiner Sanktionspolitik in eine Sackgasse manövriert. Statt Russland zu schwächen, treibt er potenzielle Partner in die Arme seiner Gegner. Ein Lehrstück darin, wie man durch Überheblichkeit und mangelnde Weitsicht die eigene Position systematisch untergräbt. Während physische Werte wie Gold und Silber in diesen unsicheren Zeiten als Stabilitätsanker dienen, verspielt der Westen sein wichtigstes Kapital: Vertrauen und Glaubwürdigkeit auf der internationalen Bühne.
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