
Weight Watchers Deutschland verschwindet: Das Ende einer Diät-Ära
Die Zeichen der Zeit stehen auf Sturm für traditionelle Diätkonzepte. Der US-Konzern Weight Watchers zieht sich aus Deutschland zurück und löst seine hiesige Tochterfirma auf. Was auf den ersten Blick wie eine simple Unternehmensumstrukturierung aussieht, offenbart bei genauerem Hinsehen den dramatischen Wandel einer ganzen Branche – und wirft Fragen über die Zukunft der deutschen Arbeitsplätze auf.
Verschmelzung statt Fortführung
Die WW Deutschland GmbH mit Sitz in Düsseldorf wird nicht etwa saniert oder neu aufgestellt, sondern komplett in die niederländische Schwestergesellschaft eingegliedert. Laut Handelsregisterunterlagen überträgt das deutsche Unternehmen "sein gesamtes Vermögen und seine Verbindlichkeiten" an die WW Netherlands. Eine Liquidation findet nicht statt – das Unternehmen wird schlichtweg aufgelöst und verschwindet von der deutschen Unternehmenslandkarte.
Besonders brisant: Die Mitarbeiterzahl schrumpfte bereits von 93 auf magere 40 Beschäftigte. Was mit diesen verbliebenen Arbeitsplätzen geschieht, bleibt nebulös. Der Konzern beschwichtigt zwar, die "Community sowie die persönlichen und digitalen Workshops" blieben erhalten, doch wer künftig für die deutsche Kundschaft zuständig sein wird, verschweigt man geflissentlich.
Abnehmspritzen verdrängen traditionelle Konzepte
Der Niedergang von Weight Watchers ist symptomatisch für einen Paradigmenwechsel im Gesundheitsmarkt. Moderne Pharmaprodukte wie die gehypten Abnehmspritzen haben dem traditionellen Punktezählen den Rang abgelaufen. Während früher Gruppentreffen und Ernährungsumstellung im Vordergrund standen, versprechen heute Medikamente schnelle Erfolge ohne große Verhaltensänderungen.
"Die Auflösung dieser Gesellschaft hat keinerlei Auswirkungen auf die aktuellen Aktivitäten von Weight Watchers in Deutschland", behauptet ein Unternehmenssprecher. Eine Aussage, die angesichts der Faktenlage wie blanker Hohn klingt.
Immerhin nahmen im vergangenen Jahr noch fast 440.000 Menschen an Weight-Watchers-Workshops teil. Diese Kunden werden nun offenbar aus dem Ausland betreut – ein weiteres Beispiel dafür, wie deutsche Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden.
Chapter 11 als Vorbote des deutschen Rückzugs
Bereits im Mai hatte der Mutterkonzern in den USA ein Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragt. Das sogenannte Chapter-11-Verfahren wurde zwar im Juni beendet, doch die finanziellen Turbulenzen hinterlassen ihre Spuren. Deutschland als Markt scheint für den angeschlagenen Konzern nicht mehr attraktiv genug zu sein.
Die Entwicklung reiht sich ein in eine Serie von Unternehmensabwanderungen und -schließungen in Deutschland. Während die Politik von Standortsicherung spricht, votieren internationale Konzerne mit den Füßen. Die Gründe sind vielfältig: hohe Lohnnebenkosten, überbordende Bürokratie und eine Politik, die sich mehr um Gendersternchen als um Wirtschaftsförderung kümmert.
Was bleibt von Weight Watchers in Deutschland?
Die Antwort ist ernüchternd: Ein digitales Angebot, betreut aus den Niederlanden. Die persönliche Betreuung, einst Markenzeichen des Unternehmens, wird zur Randnotiz. Deutsche Kunden werden zu Nummern in einer ausländischen Datenbank.
Der Fall Weight Watchers Deutschland zeigt exemplarisch, wohin die Reise geht: Traditionelle Geschäftsmodelle werden von technologischen Innovationen überrollt, Arbeitsplätze verschwinden ins Ausland, und die deutsche Politik schaut tatenlos zu. Während man sich in Berlin mit ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt, verliert der Standort Deutschland Stück für Stück an Attraktivität.
Für die verbliebenen Mitarbeiter und die fast eine halbe Million Workshop-Teilnehmer bleibt die bittere Erkenntnis: Sie sind die Verlierer einer Entwicklung, die symptomatisch für den schleichenden Niedergang des Wirtschaftsstandorts Deutschland steht.
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