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24.10.2025
16:23 Uhr

Wehrpflichtdebatte: Wenn Pazifismus zur gefährlichen Illusion wird

Die deutsche Gesellschaft hat sich jahrzehntelang in der Komfortzone des Pazifismus eingerichtet. Doch was passiert, wenn diese moralische Selbstgewissheit auf die brutale Realität eines Vernichtungskrieges trifft? Der Journalist Artur Weigandt liefert mit seinem neuen Buch "Für euch würde ich kämpfen" eine unbequeme Antwort, die das friedensbewegte Establishment aufschrecken dürfte.

Der Preis der Passivität

Weigandt, 1994 in Kasachstan geboren und im Emsland aufgewachsen, durchbricht mit seinem Werk die selbstgefällige Ruhe der deutschen Debattenkultur. Als ehemaliger Dolmetscher bei der Bundeswehr, der ukrainische Soldaten bei der Ausbildung an Leopard-Panzern unterstützte, spricht er aus unmittelbarer Erfahrung. Seine zentrale These müsste eigentlich selbstverständlich sein: Frieden ohne Wehrhaftigkeit sei eine gefährliche Illusion.

Was Weigandt beschreibt, ist keine abstrakte Theorie aus dem Elfenbeinturm, sondern gelebte Realität. Er berichtet von Verwundeten, Entwurzelten und Gebrochenen – Menschen, die den Preis dafür zahlen, dass andere sich in moralischer Überlegenheit sonnen können. Die deutsche Politik hat es sich zu lange bequem gemacht mit der Vorstellung, man könne sich aus Konflikten heraushalten. Diese Haltung offenbart sich nun als das, was sie immer war: eine Form der Feigheit, getarnt als moralische Überlegenheit.

Die Lebenslüge des deutschen Pazifismus

Der Pazifismus in Deutschland ist zu einer diskursiven Entlastungserzählung verkommen. "Nie wieder Krieg" wurde nicht als Aufforderung zur aktiven Prävention verstanden, sondern als Legitimation für strategische Enthaltung. Diese Haltung ignoriert eine fundamentale Wahrheit: Passivität ist niemals neutral. Sie ist eine politische Entscheidung mit Konsequenzen.

"Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt und lässt andere kämpfen für seine Sache, der muss sich vorsehen: denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage."

Diese Zeilen von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1936 haben nichts an Aktualität verloren. Sie entlarven die Scheinheiligkeit jener, die sich moralisch überlegen fühlen, während andere die Drecksarbeit erledigen.

Wehrhaftigkeit als republikanische Tugend

Weigandts Konzept von Wehrhaftigkeit hat nichts mit völkischem Pathos oder Nationalismus zu tun. Es geht ihm um die Verteidigung der verfassungsrechtlichen Ordnung, nicht um die Verherrlichung des Staates. Seine Botschaft lautet nicht "Kämpfe für deine Heimat!", sondern "Auch du trägst Verantwortung für unsere gemeinsame Ordnung".

Diese Unterscheidung ist fundamental. Während die politische Linke reflexhaft jede Form militärischer Verteidigung mit Militarismus gleichsetzt, zeigt Weigandt einen dritten Weg auf: eine Ethik der Wehrhaftigkeit, die auf individueller Verantwortung basiert, nicht auf kollektiver Verblendung.

Die biografische Dimension

Als Sohn postsowjetischer Migration kennt Weigandt beide Seiten der Medaille. Sein Erstlingswerk "Die Verräter" dokumentierte bereits, wie russische Propaganda Familien spaltet und Menschen zu Verrätern erklärt werden, sobald sie sich der vorgegebenen Deutung entziehen. Diese Erfahrung macht seinen Bruch mit dem Pazifismus umso glaubwürdiger.

Weigandt spricht nicht aus der komfortablen Position des Theoretikers, sondern als jemand, der die Konsequenzen politischer Entscheidungen am eigenen Leib erfahren hat. Seine Wehrhaftigkeit ist keine ideologische Pose, sondern die verantwortungsvolle Antwort eines freien Individuums auf das Gefühl des Ausgeliefertseins.

Die Realitätsverweigerung der Gegenseite

Dem gegenüber steht die Position von Medienkritiker Ole Nymoen, der vor "Kriegstüchtigkeit" als neuem staatsideologischen Leitbild warnt. Diese Haltung mag in Friedenszeiten nobel klingen, verfehlt aber die Realität des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vollständig. Nymoens Analogien ignorieren die asymmetrische Natur des Konflikts und unterschlagen die völkerrechtliche Legitimität der ukrainischen Selbstverteidigung.

Die Vorstellung, dass jede Form militärischer Unterstützung bereits einen Akt der Aggression darstelle, ist nicht nur naiv – sie ist gefährlich. Sie überlässt das Feld den Aggressoren und macht aus Opfern Täter, aus Verteidigern Angreifer.

Zeit für eine neue Ehrlichkeit

Deutschland steht an einem Scheideweg. Die neue Große Koalition unter Friedrich Merz muss sich entscheiden: Will sie weiterhin einer Illusion nachhängen oder endlich Verantwortung übernehmen? Die Zeiten, in denen man sich hinter moralischer Überlegenheit verstecken konnte, sind vorbei.

Weigandts Buch ist mehr als eine persönliche Positionsbestimmung. Es ist ein Weckruf an eine Gesellschaft, die den Frieden zwar liebt, seine Verteidigung jedoch scheut. In einer Welt, in der autoritäre Regime ihre Nachbarn überfallen und Vernichtungskriege führen, kann sich niemand mehr den Luxus der Passivität leisten.

Die deutsche Debatte über Wehrhaftigkeit krankt nicht an fehlender Information, sondern an einem Mangel an existenzieller Ehrlichkeit. Es ist Zeit, dass wir uns dieser Ehrlichkeit stellen – bevor es zu spät ist.

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