
Wehrpflicht-Chaos: SPD rudert zurück – Deutschland braucht endlich klare Ansagen statt Losverfahren
Die Debatte um die Wiedereinführung des Wehrdienstes gleicht einem politischen Trauerspiel. Während sich SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius, Fraktionsvize Siemtje Möller und der Abgeordnete Falko Droßmann in einem gemeinsamen Brief an ihre Fraktion wenden, offenbart sich das ganze Dilemma der deutschen Sicherheitspolitik: Man wolle „einige Dinge zum neuen Wehrdienst klarstellen", heißt es da. Als ob nach monatelanger Diskussion noch irgendetwas klar wäre.
Freiwilligkeit als Feigenblatt
„Der Grundsatz der Freiwilligkeit steht an erster Stelle", betonen die drei SPD-Politiker. Doch was folgt, entlarvt diese Aussage als reine Augenwischerei. Im gleichen Atemzug sprechen sie davon, dass man für den Fall unzureichender Freiwilligenzahlen „klare gesetzliche Regelungen für etwaige Verpflichtungen schaffen" müsse. Mit anderen Worten: Die vielgepriesene Freiwilligkeit gilt nur so lange, bis sie nicht mehr funktioniert. Dann wird aus dem freiwilligen Dienst ganz schnell eine Pflichtveranstaltung.
Besonders pikant: Der Streit innerhalb der SPD-Fraktion drehte sich vor allem darum, ob künftig alle jungen Männer wieder gemustert werden sollen – wofür sich Pistorius einsetzte – oder ob man per Losverfahren auswählt. Ein Losverfahren! Als wäre die Landesverteidigung eine Tombola auf dem Jahrmarkt. Fachpolitiker von Union und SPD favorisieren tatsächlich diese Zufallsauswahl, sollten die Freiwilligenzahlen zu gering bleiben.
Kritik von allen Seiten
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bringt es auf den Punkt: „Das geht alles so nicht." Er fordert eine Diskussion darüber, wie mehr Menschen – Männer wie Frauen – für den Dienst am eigenen Land gewonnen werden können. Stattdessen verliere man sich in technokratischen Detailfragen.
Der Präsident des Reservistenverbands, Patrick Sensburg, kritisiert das Losverfahren scharf: „Das klingt, wie wer den Kürzeren zieht." Seine Alternative klingt zumindest durchdachter: Im Falle einer Wehrpflicht solle man nach Qualitätskriterien auswählen. „Es wäre die einfachere und gerechtere Variante", so Sensburg.
Die junge Generation wird im Stich gelassen
Besonders bemerkenswert ist die Kritik des Vorsitzenden der Schüler Union, Manuel Stroh. Er fordert mehr Mitspracherecht und Berechenbarkeit für seine Generation: „Junge Menschen wollen ihre Zukunft verlässlich planen können." Es sei „wirklich nervenaufreibend, wenn sich die Wehrpflichtdebatte innerhalb weniger Stunden mehrmals dreht und am Ende keiner mehr weiß, was Sache ist."
Diese Worte sollten der Politik zu denken geben. Während man in Berlin über Losverfahren und Musterungsmodalitäten streitet, wartet eine ganze Generation auf klare Ansagen. Stattdessen erleben sie ein politisches Hickhack, das einmal mehr zeigt, wie planlos die aktuelle Regierung agiert.
Ein Blick über den Tellerrand
Während Deutschland über Losverfahren diskutiert, rüstet die Welt auf. Die Marine übt bereits in Norwegen mit scharfer Munition für den Ernstfall. Trump telefoniert mit Putin und empfängt Selenskyj in Washington. Die geopolitischen Spannungen nehmen zu, und Deutschland debattiert darüber, ob man junge Männer per Zufallsprinzip zur Musterung schicken soll.
Die EU-Kommission schlägt unterdessen einen Fahrplan zur Verteidigung vor, der Drohnenabwehr und ein Weltraum-Schild umfasst. Man fragt sich unweigerlich: Wo bleibt Deutschlands Beitrag zu einer ernsthaften europäischen Verteidigungspolitik? Statt klarer Konzepte gibt es nur Streit und Uneinigkeit.
Zeit für echte Führung
Was Deutschland braucht, ist keine weitere Debatte über Losverfahren oder Freiwilligkeit. Was wir brauchen, ist eine ehrliche Diskussion über unsere Sicherheitslage und die daraus resultierenden Konsequenzen. Die Bundeswehr leidet seit Jahren unter Personalmangel und Ausrüstungsproblemen. Statt diese Probleme anzugehen, verstrickt sich die Politik in Detailfragen und ideologischen Grabenkämpfen.
Die Große Koalition unter Friedrich Merz hatte versprochen, Deutschland wieder handlungsfähig zu machen. Doch was wir erleben, ist das alte Spiel: viel Gerede, wenig Taten. Während unsere Nachbarn aufrüsten und sich auf mögliche Konflikte vorbereiten, streitet man in Berlin darüber, ob man per Los oder nach Qualifikation auswählt.
Es ist höchste Zeit, dass Deutschland seine sicherheitspolitische Naivität ablegt. Die Welt wird nicht friedlicher, und wir können uns nicht länger hinter der Hoffnung verstecken, dass sich schon genug Freiwillige finden werden. Entweder wir nehmen unsere Verteidigung ernst – mit allen Konsequenzen – oder wir geben zu, dass wir dazu nicht bereit sind. Beides wäre ehrlicher als das aktuelle Herumlavieren.

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