
Wall Street im Höhenflug: Schwache Inflation und KI-Boom treiben Kurse
Die amerikanischen Börsen erlebten am Donnerstag einen bemerkenswerten Aufschwung, der einmal mehr die Frage aufwirft, wie lange dieses schuldenfinanzierte Kartenhaus noch stehen kann. Während die Inflationsdaten niedriger ausfielen als erwartet und der Chiphersteller Micron mit einer sensationellen Prognose aufwartete, kletterten die wichtigsten Indizes auf beachtliche Höhen.
Inflationsdaten nähren Hoffnung auf Zinssenkungen
Der verspätet veröffentlichte Verbraucherpreisindex zeigte, dass die Konsumentenpreise im Jahresvergleich bis November weniger stark gestiegen sind als von Analysten prognostiziert. Ein Detail, das dabei nicht unerwähnt bleiben sollte: Das Arbeitsministerium konnte aufgrund eines 43-tägigen Regierungsstillstands keine monatlichen Vergleichsdaten erheben. Die Datenqualität ist also durchaus mit Vorsicht zu genießen.
Bill Merz, Leiter der Kapitalmarktforschung bei der Asset Management Group der U.S. Bank, kommentierte die Entwicklung mit den Worten, der konstruktive Inflationsbericht könne den Druck auf die Entscheidungsträger mindern und sie möglicherweise dazu bewegen, im kommenden Jahr weitere Zinssenkungen in Betracht zu ziehen. Man wolle jedoch zunächst die Bestätigung im nächsten Monat abwarten, um sicherzugehen, dass die Daten nicht durch den Regierungsstillstand verzerrt wurden.
Arbeitsmarkt zeigt gemischte Signale
Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen geringer aus als in der Vorwoche, was auf eine gewisse Stabilität am Arbeitsmarkt hindeutet. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent – ein Wert, der in früheren Zeiten durchaus Anlass zur Sorge gegeben hätte. Händler sehen nun eine 58-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine lockere geldpolitische Maßnahme der Federal Reserve im März.
Technologiewerte als Zugpferde
Besonders bemerkenswert war der Kurssprung von Micron Technology um satte 13 Prozent. Der Speicherchiphersteller prognostizierte einen Quartalsgewinn, der nahezu doppelt so hoch ausfallen soll wie von Analysten erwartet – angetrieben durch die ungebrochene Nachfrage nach Produkten für künstliche Intelligenz. Andere Speicherunternehmen wie SanDisk und Western Digital profitierten ebenfalls von dieser Euphorie, während der Philadelphia SE Semiconductor Index um 3,2 Prozent zulegte.
Die massiven schuldenfinanzierten Investitionen der Unternehmen in KI-Technologie und die Unsicherheit darüber, wie diese monetarisiert werden sollen, belasten jedoch weiterhin die Risikobereitschaft der Anleger.
Trump Media sorgt für Aufsehen
Für Schlagzeilen sorgte auch Trump Media & Technology mit einem spektakulären Kursanstieg von 38,1 Prozent. Das Unternehmen gab bekannt, mit dem Fusionskraftwerk-Unternehmen TAE Technologies in einem reinen Aktientausch zu fusionieren – ein Deal mit einem Volumen von über 6 Milliarden Dollar. Präsident Donald Trump unterzeichnete zudem eine Exekutivanordnung zur beschleunigten Neueinstufung von Cannabis als weniger gefährliche Droge, was die Aktien von Cannabis-Unternehmen beflügelte.
Die Zahlen im Überblick
Der Dow Jones Industrial Average stieg um 164,24 Punkte beziehungsweise 0,34 Prozent auf 48.050,21 Punkte. Der S&P 500 legte um 67,33 Punkte oder 1,01 Prozent auf 6.788,76 Punkte zu, während der Nasdaq Composite mit einem Plus von 371,90 Punkten oder 1,64 Prozent auf 23.065,22 Punkte kletterte. Für den S&P 500 und den Nasdaq zeichnete sich damit der größte Tagesgewinn seit über drei Wochen ab.
Sieben der elf S&P-Sektoren verzeichneten Gewinne, angeführt vom Konsumgütersektor mit einem Plus von 1,9 Prozent. Lululemon sprang um 4,8 Prozent nach oben, nachdem bekannt wurde, dass der aktivistische Investor Elliott eine Beteiligung von über einer Milliarde Dollar an dem Sportbekleidungsunternehmen erworben hat.
Hinweis für Anleger
Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Die hier dargestellten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Jeder Anleger ist selbst dafür verantwortlich, eigene Recherchen durchzuführen und seine Anlageentscheidungen auf Basis seiner persönlichen finanziellen Situation zu treffen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kann die Beimischung physischer Edelmetalle wie Gold und Silber eine sinnvolle Ergänzung zur Vermögenssicherung und Diversifikation eines breit gestreuten Anlageportfolios darstellen.

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