
VW Touareg: Elektrische Rückkehr als Flaggschiff – doch zu welchem Preis?
Die Wolfsburger planen offenbar eine spektakuläre Kehrtwende: Der Touareg, einst das stolze Flaggschiff der Marke, soll als reines Elektrofahrzeug zurückkehren. Doch während VW von der neuen SSP-Plattform schwärmt, drängen sich kritische Fragen auf: Ist das wirklich der richtige Weg für die deutsche Automobilindustrie?
Bratislava statt Wolfsburg – ein symbolträchtiger Schritt
Es mutet fast wie eine Kapitulation an: Das erste Modell der hochgepriesenen SSP-Plattform könnte nicht aus dem Stammwerk Wolfsburg, sondern aus Bratislava kommen. Der ID.Touareg soll 2029 als erstes Fahrzeug auf der neuen Scalable Systems Platform vom Band rollen. Ein Schritt, der mehr über die aktuelle Lage der deutschen Automobilindustrie verrät, als VW lieb sein dürfte.
Die Entscheidung sei "fast logisch", heißt es aus Branchenkreisen. Oberklasse-Fahrzeuge würden schließlich die höchsten Margen versprechen. Doch ist es nicht vielmehr ein Eingeständnis, dass man in Wolfsburg mit den eigenen Plänen überfordert ist? Die Verlagerung der Golf-Produktion nach Mexiko verzögert sich bereits um sechs bis zwölf Monate – ein deutliches Zeichen dafür, dass die Transformation zur Elektromobilität alles andere als reibungslos verläuft.
Die Elektro-Illusion und ihre Folgen
Während die Politik weiterhin unbeirrt auf die Elektrifizierung setzt, zeigt sich in der Realität ein anderes Bild. Der Verbrenner-Golf erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit – so groß, dass VW die geplante Produktionsverlagerung verschieben muss. Ein klares Signal des Marktes, das in Berlin und Brüssel offenbar niemand hören will.
Besonders pikant: VW erwägt beim ID.Touareg sogar einen Range-Extender mit Verbrennungsmotor. Man wolle damit "solvente E-Auto-Skeptiker" erreichen, heißt es. Eine bemerkenswerte Kehrtwende für einen Konzern, der noch vor wenigen Jahren das Ende des Verbrenners ausgerufen hatte. Es scheint, als hätte die Realität die ideologiegetriebene Elektro-Euphorie eingeholt.
China-Plattform und US-Zölle – die neue Realität
Die Entwicklung einer separaten China Scalable Platform (CSP) für den chinesischen Markt spricht Bände. VW hat erkannt, dass man mit europäischen Konzepten in China nicht mehr punkten kann. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie rentabel ein in Europa produzierter ID.Touareg für den US-Markt sein kann, wenn Präsident Trump seine angekündigten Zölle von 20 Prozent auf EU-Importe tatsächlich durchsetzt.
Die wiederbelebte Scout-Marke bleibt den Amerikanern vorbehalten – die Fahrzeuge seien für Europa "schlicht zu groß". Eine erstaunliche Aussage in Zeiten, in denen SUVs die deutschen Straßen dominieren. Oder ist es vielmehr die Angst vor dem Vergleich mit robusten amerikanischen Modellen, die noch mit echter Reichweite und Alltagstauglichkeit punkten können?
Flexibilität als Notlösung
Konzernchef Blume will künftig "flexibel reagieren können" und plant nur noch kurzfristig. Was als moderne Managementstrategie verkauft wird, offenbart in Wahrheit die Orientierungslosigkeit eines Konzerns, der zwischen politischen Vorgaben, Marktanforderungen und technologischen Herausforderungen zerrieben wird.
Die Software-Entwicklung im Joint-Venture mit Rivian laufe zwar "nach Plan", doch was nützt die beste Software, wenn die Kunden weiterhin verlässliche Verbrenner bevorzugen? Die deutsche Automobilindustrie manövriert sich mit ihrer vorauseilenden Elektro-Strategie in eine gefährliche Sackgasse.
Ein Blick in die Zukunft
Der ID.Touareg mag 2029 tatsächlich vom Band rollen – ob er jedoch den Erfolg seines Verbrenner-Vorgängers wiederholen kann, darf bezweifelt werden. Während die Politik weiter von der elektrischen Zukunft träumt, zeigt die Realität: Der Markt ist noch lange nicht bereit für eine vollständige Elektrifizierung. VW täte gut daran, sich weniger von ideologischen Vorgaben treiben zu lassen und mehr auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Kunden zu hören.
Die Rückkehr des Touareg als Elektrofahrzeug könnte sich als teures Experiment erweisen – finanziert letztendlich von deutschen Arbeitnehmern und Steuerzahlern, die für die Folgen einer verfehlten Industriepolitik aufkommen müssen.
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