
USA entzieht Taiwan Semiconductor die Sondergenehmigung für China-Geschäfte
Die Vereinigten Staaten haben einen weiteren Schachzug im globalen Technologiekrieg vollzogen. Washington entzog dem taiwanesischen Chiphersteller TSMC die Sondergenehmigung für den freien Export von Produktionsausrüstung an seine chinesische Fertigungsstätte. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die globale Halbleiterindustrie haben – und zeigt einmal mehr, wie die USA ihre wirtschaftliche Macht als geopolitische Waffe einsetzen.
Das Ende der Privilegien
Die Aufhebung des sogenannten "Validated End User" (VEU) Status für TSMCs Produktionsstätte in Nanjing bedeutet, dass Zulieferer künftig für jede einzelne Lieferung von Ausrüstung und Ersatzteilen eine US-Exportlizenz beantragen müssen. Was bisher automatisch genehmigt war, wird nun zum bürokratischen Spießrutenlauf. Die Regelung tritt am 31. Dezember 2025 in Kraft.
Interessanterweise folgt diese Maßnahme unmittelbar auf Trumps Entscheidung, eine zehnprozentige Beteiligung an Intel zu erwerben. Ein Schelm, wer dabei an einen Zusammenhang denkt. Während die US-Regierung einerseits in heimische Chiphersteller investiert, erschwert sie andererseits ausländischen Konkurrenten das Geschäft in China – selbst wenn diese aus befreundeten Staaten stammen.
Nicht nur TSMC betroffen
Die taiwanesische Firma steht nicht allein da. Auch den südkoreanischen Technologiegiganten Samsung Electronics und SK Hynix wurde bereits der VEU-Status für ihre China-Standorte entzogen. Die Genehmigungen laufen in etwa vier Monaten aus. Selbst Intel verlor diese Privilegien für eine Anlage in Dalian, die mittlerweile von SK Hynix übernommen wurde.
"TSMC hat eine Benachrichtigung von der US-Regierung erhalten, dass unsere VEU-Autorisierung für TSMC Nanjing zum 31. Dezember 2025 widerrufen wird", teilte das Unternehmen mit.
Bürokratisches Chaos vorprogrammiert
Die Folgen dieser Entscheidung sind absehbar: Allein für die betroffenen Anlagen werden US-Behörden jährlich etwa 1.000 zusätzliche Lizenzanträge bearbeiten müssen. Bei einem bereits bestehenden erheblichen Rückstau an Genehmigungsverfahren dürfte dies zu massiven Verzögerungen führen. Zwar versichern US-Beamte, sie würden an Lösungen arbeiten, um die bürokratische Last zu verringern – doch wer die Effizienz staatlicher Stellen kennt, darf daran zweifeln.
Für TSMC mag der Schaden noch überschaubar sein. Die Nanjing-Anlage, die 2018 in Betrieb ging, trägt nur einen kleinen Teil zum Gesamtumsatz bei und produziert mit 16-Nanometer-Technologie Chips, die bereits vor über einem Jahrzehnt kommerziell verfügbar wurden. Samsung und SK Hynix hingegen haben einen erheblichen Teil ihrer Produktion in China angesiedelt – für sie könnte die neue Regelung existenzbedrohend werden.
Washingtons langer Arm
Diese Entwicklung verdeutlicht eindrucksvoll, wie weit der Einfluss Washingtons in globale Lieferketten reicht. Die USA kontrollieren faktisch die Versorgung mit elektronischen Komponenten, die in allem stecken – von der Mikrowelle über Smartphones bis zu KI-Rechenzentren. Selbst wenn es sich um nicht-amerikanische Unternehmen in fremden Ländern handelt, kann Washington den Daumen draufhalten.
Die offizielle Begründung lautet, man wolle "Schlupflöcher in der Exportkontrolle schließen", die amerikanische Unternehmen benachteiligen würden. Doch zwischen den Zeilen liest sich eine andere Botschaft: Wer mit China Geschäfte macht, muss mit Konsequenzen rechnen – selbst wenn man aus einem verbündeten Land stammt.
Ein gefährliches Spiel
Die Biden-Administration, und nun auch Trump in seiner zweiten Amtszeit, treiben ein riskantes Spiel. Einerseits benötigen die USA die Produktionskapazitäten asiatischer Chiphersteller, andererseits wollen sie deren China-Geschäft kontrollieren und einschränken. Diese Gratwanderung könnte nach hinten losgehen.
Was passiert, wenn TSMC, Samsung und SK Hynix beschließen, ihre Abhängigkeit von US-Technologie zu reduzieren? Was, wenn China als Vergeltung eigene Sanktionen verhängt? Die globalen Lieferketten sind fragiler als je zuvor, und jede weitere Eskalation könnte unabsehbare Folgen haben.
Während die politische Elite in Washington glaubt, mit solchen Maßnahmen Chinas technologischen Aufstieg bremsen zu können, schadet sie möglicherweise langfristig der eigenen Wirtschaft. Denn eines ist sicher: In einer vernetzten Welt lassen sich Handelsströme nicht dauerhaft durch politische Dekrete kontrollieren. China wird Wege finden, die benötigte Technologie zu erhalten – notfalls durch eigene Entwicklungen oder alternative Lieferanten.
Die Entscheidung zeigt einmal mehr, wie sehr sich die Weltordnung verschoben hat. Statt auf Kooperation setzt man auf Konfrontation, statt auf freien Handel auf protektionistische Maßnahmen. Für Anleger bedeutet dies: Die Unsicherheit an den Märkten wird weiter zunehmen. Wer sein Vermögen schützen will, sollte nicht allein auf volatile Technologieaktien setzen, sondern auch physische Werte wie Edelmetalle in Betracht ziehen – sie bieten Stabilität in turbulenten Zeiten.
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