
US-Wirtschaft im dritten Quartal: Trügerischer Boom auf Kosten der Gesundheit
Die amerikanische Wirtschaft präsentiert sich auf den ersten Blick in beeindruckender Verfassung. Das Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten ist im dritten Quartal 2024 um satte 4,3 Prozent gewachsen – der höchste Wert seit zwei Jahren. Doch wer genauer hinschaut, erkennt schnell: Dieser vermeintliche Wirtschaftsboom hat einen bitteren Beigeschmack.
Zahlen, die auf den ersten Blick begeistern
Das Bureau of Economic Analysis legte kürzlich Zahlen vor, die selbst die optimistischsten Analysten überraschten. Mit einer Drei-Sigma-Abweichung vom Konsens von 3,3 Prozent übertraf das Ergebnis nahezu alle Prognosen. Der persönliche Konsum stieg um beachtliche 2,39 Prozent, verglichen mit 1,68 Prozent im Vorquartal. Auch die Exporte und Staatsausgaben trugen zum Wachstum bei, während die Importe zurückgingen.
Bemerkenswert ist dabei, dass dieser Bericht eigentlich bereits Ende Oktober hätte erscheinen sollen. Der Regierungsstillstand in Washington verzögerte die Veröffentlichung um fast zwei Monate – ein weiteres Symptom der politischen Dysfunktion, die auch jenseits des Atlantiks längst keine Seltenheit mehr darstellt.
Der wahre Treiber: Explodierende Gesundheitskosten
Doch hier wird es interessant – und zugleich besorgniserregend. Der Löwenanteil des Konsumwachstums geht nicht etwa auf eine kauffreudige Mittelschicht zurück, die sich neue Autos oder Elektronik gönnt. Nein, die Amerikaner geben schlicht mehr für ihre Krankenversicherungen aus. Die Gesundheitsausgaben stiegen mit einer annualisierten Rate von 0,76 Prozent – ein gewaltiger Sprung.
Was bedeutet das konkret? Die Bürger konsumieren nicht aus freien Stücken mehr, sondern werden von steigenden Versicherungsprämien regelrecht gezwungen, tiefer in die Tasche zu greifen.
Der GDP-Preisindex schoss entsprechend auf 3,8 Prozent hoch, nach nur 2,1 Prozent im Vorquartal. Die Inflation, so scheint es, ist keineswegs besiegt – sie hat sich lediglich in andere Bereiche verlagert.
Was bedeutet das für die Federal Reserve?
Die US-Notenbank steht vor einem Dilemma. Einerseits signalisieren die Wachstumszahlen eine robuste Wirtschaft, die eigentlich keine weiteren Zinssenkungen benötigt. Andererseits verschlechtert sich der amerikanische Arbeitsmarkt seit Monaten kontinuierlich. Ein klassisches Stagflationsszenario zeichnet sich am Horizont ab.
Für Anleger bedeutet dies vor allem eines: Vorsicht. Wenn das Wirtschaftswachstum primär durch steigende Gesundheitskosten getrieben wird, handelt es sich um einen Papiertiger. Die fundamentale Stärke der Wirtschaft ist weitaus fragiler, als die Schlagzeilen vermuten lassen.
Edelmetalle als Absicherung in unsicheren Zeiten
In einem Umfeld, in dem Inflationsdaten manipulierbar erscheinen und das wahre Ausmaß wirtschaftlicher Probleme hinter statistischen Tricks verborgen wird, gewinnen physische Edelmetalle wie Gold und Silber zunehmend an Bedeutung. Sie bieten einen Schutz vor der schleichenden Entwertung des Geldes, die sich auch in den USA unaufhaltsam fortsetzt.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist selbst für seine Investitionsentscheidungen verantwortlich und sollte vor jeder Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.

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