
Trumps Handelskrieg gegen Indien: Ein gefährlicher Angriff auf die multipolare Weltordnung
Die jüngsten Tiraden des US-Präsidenten Donald Trump gegen Indien offenbaren eine beunruhigende Strategie, die darauf abzielt, den Aufstieg der größten Demokratie der Welt zur Großmacht zu sabotieren. Mit der Ankündigung von 25-prozentigen Strafzöllen auf indische Exporte und einer Reihe von beleidigenden Social-Media-Posts hat Trump eine neue Front in seinem globalen Handelskrieg eröffnet – eine, die weitreichende geopolitische Konsequenzen haben könnte.
Die Eskalation beginnt
Am Mittwoch entlud sich Trumps Zorn in einer Serie von Posts, in denen er Indiens Handelsbarrieren und die engen Beziehungen zu Russland als Vorwand für seine Strafzölle nutzte. Besonders pikant: Er verkündete zeitgleich einen Öl-Deal mit Pakistan und spekulierte höhnisch darüber, dass Pakistan "vielleicht eines Tages Öl an Indien verkaufen wird". Den Gipfel der Provokation bildete seine Behauptung, Indiens Wirtschaft sei "tot" und die USA hätten "sehr wenig Geschäfte mit Indien gemacht" – eine dreiste Lüge angesichts des bilateralen Handelsvolumens von fast 130 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Die Reaktion des indischen Handelsministeriums fiel bemerkenswert gelassen aus. Man bekräftigte die Bereitschaft zu Gesprächen und erklärte, "alle notwendigen Schritte zum Schutz unserer nationalen Interessen" zu unternehmen. Diese souveräne Antwort dürfte Trump, der vermutlich einen ängstlichen Anruf von Premierminister Modi erwartete, zusätzlich in Rage versetzt haben.
Die wahren Forderungen Washingtons
Hinter Trumps aggressivem Vorgehen stehen drei zentrale Forderungen der USA an Indien: Die Öffnung der Agrar- und Milchmärkte, die Beendigung der massiven Importe vergünstigten russischen Öls und die rasche Abkehr von russischer Militärtechnologie. Jede einzelne dieser Forderungen würde Indien schwer schädigen.
"Die Erfüllung der ersten Forderung wäre katastrophal für die 46 Prozent der indischen Arbeitskräfte, die in diesen Branchen beschäftigt sind. Die zweite würde das Wirtschaftswachstum gefährden und die dritte würde Indiens Sicherheit von den USA abhängig machen."
Das Endergebnis wäre die Verwandlung Indiens in einen US-Vasallen – ein Szenario, das den Aufstieg des Landes zur Großmacht effektiv beenden würde. Trumps Vorgehen setzt dabei nahtlos die Politik seines Vorgängers Biden fort, was die Kontinuität der amerikanischen Strategie zur Eindämmung Indiens unterstreicht.
Die geopolitische Dimension
Indiens von Russland unterstützter Aufstieg zur Großmacht beschleunigt das Entstehen einer tri-multipolaren Weltordnung, die wiederum den Weg zu einer komplexen Multipolarität ebnet. Diese Entwicklung würde die Wahrscheinlichkeit einer Wiederherstellung der US-geführten Unipolarität oder einer informellen chinesisch-amerikanischen Bi-Multipolarität ("G2"/"Chimerica") erheblich verringern.
Die russische Militäroperation in der Ukraine und die westliche Reaktion darauf haben die internationalen Beziehungen revolutioniert und Indien die Gelegenheit verschafft, verlorene Zeit beim Aufstieg zur global einflussreichen Großmacht aufzuholen. Die USA reagieren darauf mit einem vielschichtigen Druckkampagne, die von Wahleinmischung über Informationskriegsführung bis hin zu geopolitischen Schwenks nach Bangladesch und Pakistan reicht.
Ein gefährliches Nullsummenspiel
Trumps Kalkül scheint klar: Entweder wird Indien durch die Strafzölle zur Unterwerfung unter die USA gezwungen, was Washington dann ausnutzen würde, um Zugeständnisse von China zu erpressen – oder, falls dies scheitert, könnte Trump bereit sein, Indien stattdessen China zu überlassen, als Teil eines "G2"/"Chimerica"-Szenarios.
Diese Strategie offenbart das Nullsummendenken der US-Außenpolitik, das keine gleichberechtigten Partner duldet, sondern nur Vasallen oder Gegner kennt. Es ist ein gefährliches Spiel, das die globale Stabilität gefährdet und zeigt, wie verzweifelt Washington versucht, seine schwindende Hegemonie zu bewahren.
Indiens Optionen
Trotz des enormen Drucks könnte Indien alle überraschen. Das Land hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es sich nicht leicht einschüchtern lässt und seine strategische Autonomie zu wahren weiß. Die ruhige, aber bestimmte Reaktion auf Trumps Tiraden deutet darauf hin, dass Neu-Delhi bereit ist, seinen eigenen Weg zu gehen – koste es, was es wolle.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Indien dem amerikanischen Druck nachgibt oder ob es gelingt, seine Position als aufstrebende Großmacht zu behaupten. Für die multipolare Weltordnung und damit für ein Gegengewicht zur westlichen Dominanz steht viel auf dem Spiel. Es bleibt zu hoffen, dass Indien standhaft bleibt und sich nicht in das gefährliche Nullsummenspiel der Großmächte hineinziehen lässt.
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