
Trumps dreiste Nato-Rechnung: Fünf Prozent für alle – außer Amerika
Die Doppelmoral hat einen Namen, und er heißt Donald Trump. Der US-Präsident fordert von den europäischen Nato-Partnern, künftig satte fünf Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben – während er die USA selbst von dieser Verpflichtung ausnehmen will. Ein Meisterstück amerikanischer Rosinenpickerei, das kurz vor dem anstehenden Nato-Gipfel für erheblichen Zündstoff sorgen dürfte.
Amerikas neue Rechnung: Ihr zahlt, wir kassieren
„Ich denke, sie sollten das machen. Ich denke nicht, dass wir das sollten", erklärte Trump mit entwaffnender Offenheit auf eine Journalistenfrage. Die Begründung des Präsidenten ist so simpel wie fragwürdig: Washington habe die Nato lange genug unterstützt und in vielen Fällen „fast 100 Prozent der Kosten getragen". Eine Behauptung, die jeder faktischen Grundlage entbehrt, aber perfekt in Trumps Narrativ vom ausgebeuteten Amerika passt.
Besonders pikant: Die USA geben bereits heute fast 3,5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung aus – und liegen damit deutlich über dem aktuellen Zwei-Prozent-Ziel der Nato. Doch das reicht Trump offenbar nicht. Er will, dass Europa noch tiefer in die Tasche greift, während Amerika sich zurücklehnt.
Die neue Rechnung: 3,5 plus 1,5 macht fünf
Der Plan, der beim Nato-Gipfel Mitte kommender Woche beschlossen werden soll, sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten künftig mindestens 3,5 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts direkt in die Verteidigung investieren. Hinzu kämen weitere 1,5 Prozent für „verteidigungsrelevante Ausgaben" wie Infrastruktur. Eine kreative Buchführung, die am Ende die von Trump geforderte Fünf-Prozent-Quote ergeben würde.
„Washington habe die Nato lange genug unterstützt, und die USA hätten in vielen Fällen fast 100 Prozent der Kosten getragen."
Spanien und Kanada mussten bereits als Prügelknaben herhalten. Trump kritisierte beide Länder exemplarisch für ihre verhältnismäßig geringen Militärausgaben. Ein bewährtes Muster: Einzelne Sündenböcke vorführen, um Druck auf alle auszuüben.
Europas Dilemma: Zahlen oder zerbrechen?
Die europäischen Nato-Partner stehen vor einem Dilemma. Einerseits können sie es sich nicht leisten, die transatlantische Allianz zu gefährden. Andererseits würden fünf Prozent Verteidigungsausgaben massive Einschnitte in anderen Bereichen bedeuten – von Bildung über Soziales bis zur Infrastruktur. Geld, das gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit dringend anderweitig benötigt würde.
Trumps Forderung offenbart einmal mehr die Schieflage im transatlantischen Verhältnis. Während Europa sich abstrampelt, die amerikanischen Vorgaben zu erfüllen, definiert Washington die Spielregeln nach Belieben um. Die Botschaft ist klar: Amerika first – und zwar auf Kosten der Verbündeten.
Die Mission „Trump besänftigen", wie sie intern genannt werden dürfte, wird für die europäischen Regierungschefs zur Herkulesaufgabe. Denn eines ist sicher: Mit rationalen Argumenten ist dem US-Präsidenten nicht beizukommen. Er spielt nach seinen eigenen Regeln – und die lauten: Alle zahlen, nur Amerika nicht.
Ein gefährliches Spiel mit der Sicherheit
Was Trump dabei übersieht oder bewusst ignoriert: Die Nato ist keine Einbahnstraße. Die kollektive Verteidigung funktioniert nur, wenn alle Partner ihren fairen Beitrag leisten – auch die USA. Mit seiner Rosinenpickerei riskiert Trump, den Zusammenhalt des Bündnisses zu untergraben. Ein gefährliches Spiel in Zeiten, in denen die geopolitischen Spannungen ohnehin zunehmen.
Die Ironie der Geschichte: Während Trump von den Europäern mehr Geld für Waffen fordert, könnte seine Politik am Ende genau das Gegenteil bewirken. Denn wer sich vom großen Bruder im Stich gelassen fühlt, der sucht sich neue Partner – oder geht eigene Wege. Vielleicht ist es an der Zeit, dass Europa diese Lektion lernt.
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