
Trump rudert zurück: Pharmazölle vorerst auf Eis gelegt – Ein weiteres Kapitel im Handelskrieg-Chaos
Die Ankündigungspolitik des US-Präsidenten Donald Trump erreicht neue Höhen der Unberechenbarkeit. Nachdem er vergangene Woche noch vollmundig verkündete, ab dem 1. Oktober drakonische Zölle von 100 Prozent auf Arzneimittelimporte zu erheben, folgt nun die peinliche Kehrtwende. Die neuen Strafzölle werden vorerst nicht umgesetzt – ein weiteres Beispiel für die chaotische Wirtschaftspolitik der Trump-Administration, die Unternehmen weltweit in Unsicherheit stürzt.
Rückzieher ohne klare Begründung
Besonders bemerkenswert sei die Tatsache, dass die US-Regierung keine konkreten Gründe für diese plötzliche Verschiebung nennen könne, wie ein hochrangiger Regierungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Stattdessen wolle man nun erst einmal "Zölle vorbereiten" – was auch immer das in der Praxis bedeuten möge. Diese Planlosigkeit offenbare einmal mehr die mangelnde Professionalität in der Handelspolitik der Trump-Regierung.
Die ursprüngliche Ankündigung hatte die Pharmaindustrie weltweit in Alarmbereitschaft versetzt. Ein Zollaufschlag von 100 Prozent auf Markenarzneien und patentierte Medikamente hätte nicht nur die Unternehmen getroffen, sondern letztendlich auch die amerikanischen Patienten, die höhere Preise für ihre Medikamente hätten zahlen müssen. Doch solche Überlegungen scheinen in Trumps protektionistischem Weltbild keine Rolle zu spielen.
Europa bleibt vorerst verschont – aber zu welchem Preis?
Immerhin eine gute Nachricht für europäische Pharmaunternehmen: Die EU bleibe von den neuesten Zollregeln verschont und müsse weiterhin "nur" 15 Prozent Zoll zahlen. Doch auch diese vermeintliche Gnade zeigt die Willkür der amerikanischen Handelspolitik. Während Trump einerseits von fairen Handelsbeziehungen spreche, belaste er andererseits selbst engste Verbündete mit Strafzöllen.
"Pharmahersteller, die in den USA eine Produktionsstätte bauen, könnten den Zoll umgehen"
Diese Aussage Trumps offenbare die wahre Intention hinter den Zolldrohungen: Es gehe nicht um fairen Handel, sondern um wirtschaftliche Erpressung. Unternehmen sollen gezwungen werden, ihre Produktion in die USA zu verlagern – koste es, was es wolle. Dass dabei globale Lieferketten zerstört und Effizienzgewinne zunichtegemacht würden, interessiere den US-Präsidenten offenbar nicht.
Die Folgen der Handelskriegspolitik
Diese erratische Zollpolitik füge sich nahtlos in Trumps bisherige Handelsstrategie ein. Mit Zöllen von 20 Prozent auf EU-Importe, 34 Prozent auf chinesische Waren und 25 Prozent auf Produkte aus Mexiko und Kanada habe er bereits einen globalen Handelskrieg vom Zaun gebrochen. Die Folgen seien verheerend: gestörte Lieferketten, höhere Preise für Verbraucher und eine zunehmende Verunsicherung der Weltwirtschaft.
Besonders perfide erscheine die Taktik, lebenswichtige Medikamente als Druckmittel in Handelskonflikten zu missbrauchen. Arzneimittel seien keine gewöhnlichen Handelswaren – sie retten Leben und lindern Leiden. Sie zum Spielball protektionistischer Politik zu machen, zeuge von einer besorgniserregenden Skrupellosigkeit.
Deutschland und Europa müssen handeln
Angesichts dieser unberechenbaren US-Politik müsse Europa endlich aufwachen und eigene Wege gehen. Die Abhängigkeit von amerikanischen Launen könne nicht die Zukunft sein. Es brauche eine starke europäische Pharmaindustrie, die unabhängig von transatlantischen Verwerfungen operieren könne. Die neue deutsche Bundesregierung unter Friedrich Merz sei hier gefordert, klare Kante zu zeigen und europäische Interessen entschlossen zu verteidigen.
Die Verschiebung der Pharmazölle möge kurzfristig Erleichterung bringen, doch sie sei nur ein weiteres Symptom einer kranken Handelspolitik. Solange Trump mit Zöllen jongliere wie ein Zirkusartist mit brennenden Fackeln, bleibe die Weltwirtschaft in Geiselhaft seiner Launen. Es wird Zeit, dass vernünftige Kräfte das Ruder übernehmen – auf beiden Seiten des Atlantiks.
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