
Trump inszeniert Ukraine-Diplomatie: Zwischen Hoffnung und gefährlicher Naivität
Die Washingtoner Bühne hat wieder einmal gezeigt, was passiert, wenn amerikanische Großmachtpolitik auf europäische Realitäten trifft. Donald Trump, der sich gerne als Dealmaker inszeniert, hat beim jüngsten Gipfeltreffen mit den europäischen Spitzen eine Reihe von Ankündigungen gemacht, die zwischen vager Hoffnung und gefährlicher Naivität schwanken.
Das große Versprechen: Putin und Selenskyj an einem Tisch
Das vermeintlich greifbarste Ergebnis des Gipfels klingt zunächst vielversprechend: Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj hätten sich grundsätzlich zu einem Zweiertreffen bereiterklärt. Trump verkündete dies gewohnt großspurig auf seiner Plattform Truth Social, nachdem er mit Putin telefoniert habe. Bundeskanzler Friedrich Merz sprach sogar von einem möglichen Treffen "innerhalb der nächsten zwei Wochen". Doch was ist ein solches Treffen wert, wenn gleichzeitig russische Raketen weiter auf ukrainische Städte niedergehen?
Die historische Perspektive mahnt zur Vorsicht: Das letzte persönliche Treffen zwischen Putin und Selenskyj fand Ende 2019 in Paris statt - unter deutsch-französischer Vermittlung. Was folgte, war nicht etwa Frieden, sondern die brutalste Aggression auf europäischem Boden seit dem Zweiten Weltkrieg. Warum sollte es diesmal anders sein?
Sicherheitsgarantien: Das Spiel mit leeren Versprechen
Besonders bemerkenswert ist die Diskussion um amerikanische Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Merz begrüßte "sehr nachdrücklich", dass die USA bereit seien, solche Garantien zu geben. US-Außenminister Marco Rubio solle ein entsprechendes Konzept ausarbeiten. Die Europäer träumen dabei von NATO-ähnlichen Garantien, die dem Artikel 5 des Nordatlantik-Vertrags entsprechen würden.
Doch hier offenbart sich die ganze Problematik der aktuellen Konstellation: Trump lehnt einen NATO-Beitritt der Ukraine kategorisch ab - genau wie Putin. Was bleibt dann von den Garantien? Ein Stück Papier, das im Ernstfall so viel wert sein könnte wie das Budapester Memorandum von 1994, in dem die Ukraine ihre Atomwaffen gegen territoriale Integrität eintauschte?
Die deutsche Position: Zwischen Prinzipientreue und Realitätsverweigerung
Friedrich Merz hat zwar eine rote Linie gezogen: Der Ukraine dürften "keine Gebietsabtretungen aufgezwungen werden". Er verglich russische Ansprüche auf den Donbass mit einem hypothetischen US-Verzicht auf Florida - ein durchaus treffender Vergleich. Doch gleichzeitig ließ er die Frage offen, ob Deutschland sich an europäischen Friedenstruppen beteiligen würde. Diese Unentschlossenheit ist symptomatisch für die deutsche Außenpolitik der letzten Jahre.
Noch bedenklicher ist Trumps Position zur Waffenruhe. Während Merz eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen forderte, machte Trump deutlich: "Wir können an einem Deal arbeiten, während sie kämpfen." Diese Haltung übernimmt faktisch Putins Sichtweise und ignoriert das tägliche Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung.
Die bittere Wahrheit hinter der Diplomatie
Was bleibt von diesem Gipfel? Trump weigert sich, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, obwohl er Putin zuvor noch mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht hatte. Die Europäer hoffen auf Sicherheitsgarantien, die vermutlich nie kommen werden. Und während in Washington über hypothetische Treffen diskutiert wird, sterben in der Ukraine weiter Menschen.
Die Geschichte lehrt uns, dass Appeasement gegenüber Aggressoren selten funktioniert. Die Münchner Konferenz von 1938 sollte uns eine Warnung sein. Doch statt aus der Geschichte zu lernen, scheinen wir sie zu wiederholen - nur diesmal mit anderen Akteuren und moderneren Waffen.
Es ist höchste Zeit, dass Europa seine eigene Sicherheit ernst nimmt und nicht auf vage Versprechen aus Washington setzt. Die Zeiten, in denen wir uns blind auf amerikanischen Schutz verlassen konnten, sind vorbei. Gold und andere Sachwerte könnten in diesen unsicheren Zeiten eine wichtigere Rolle spielen als diplomatische Luftschlösser.
Ein Blick in die Zukunft
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob aus den Ankündigungen von Washington tatsächlich konkrete Schritte folgen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Putin seine imperialen Ambitionen aufgibt, tendiert gegen Null. Die Ukraine braucht keine weiteren Gipfeltreffen, sondern konkrete militärische Unterstützung und echte Sicherheitsgarantien. Alles andere ist gefährliche Augenwischerei, die nur dem Aggressor in die Hände spielt.
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