
Trump eskaliert Drogenkrieg: Kolumbien im Fadenkreuz amerikanischer Vergeltung
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Bogotá erreichen einen neuen Tiefpunkt. US-Präsident Donald Trump hat in einer beispiellosen Attacke den kolumbianischen Staatschef Gustavo Petro als "Anführer der illegalen Drogenindustrie" bezeichnet und drastische Konsequenzen angekündigt. Diese Eskalation markiert einen Wendepunkt in der jahrzehntelangen Anti-Drogen-Kooperation beider Länder.
Finanzielle Strafmaßnahmen als Druckmittel
Trump kündigte über sein soziales Netzwerk Truth Social an, sämtliche Zahlungen und Subventionen an Kolumbien einzustellen. Der US-Präsident wirft Petro vor, die "massive Produktion von Drogen auf großen und kleinen Feldern in ganz Kolumbien stark" zu fördern. Diese Anschuldigungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die bilateralen Beziehungen bereits durch militärische Zwischenfälle belastet sind.
Die Rhetorik des US-Präsidenten erreicht dabei eine neue Schärfe: Trump bezeichnet die amerikanischen Hilfszahlungen als "langfristige Ausbeutung Amerikas" und droht unverhohlen mit militärischen Konsequenzen. "Petro sollte diese Todesfelder besser sofort schließen, sonst werden die Vereinigten Staaten sie für ihn schließen, und das wird nicht auf nette Weise geschehen", warnte Trump.
Militärische Übergriffe verschärfen die Krise
Die Spannungen zwischen beiden Ländern hatten sich bereits in den vergangenen Wochen zugespitzt. Das US-Militär führt verstärkt Operationen gegen mutmaßliche Drogenschmuggler in der Karibik durch - offenbar auch in kolumbianischen Hoheitsgewässern. Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich Mitte September vor der Küste des Departamento La Guajira.
"US-Regierungsbeamte haben Mord begangen und unsere Souveränität in Hoheitsgewässern verletzt", schrieb Präsident Petro auf der Plattform X.
Der kolumbianische Staatschef bezog sich dabei auf den Tod des Fischers Alejandro Carranza, dessen Boot durch ein amerikanisches Bombardement zerstört worden sein soll. Laut kolumbianischen Medienberichten habe Carranza keinerlei Verbindungen zum Drogenhandel gehabt - er sei lediglich seinem täglichen Broterwerb nachgegangen.
Souveränität unter Beschuss
Die Vorfälle werfen grundsätzliche Fragen zur Respektierung nationaler Souveränität auf. Während Trump die kolumbianische Regierung als Komplizen des Drogenhandels darstellt, sieht sich Bogotá mit unautorisierten militärischen Aktionen in seinen Hoheitsgewässern konfrontiert. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die gesamte Region haben.
Bemerkenswert ist, wie Trump den linksgerichteten Petro als "schlecht bewerteten und sehr unbeliebten Anführer" diskreditiert. Diese persönlichen Angriffe zeigen, dass es hier nicht nur um Drogenpolitik geht, sondern auch um ideologische Differenzen. Die America-First-Politik der Trump-Administration kollidiert frontal mit Petros progressiver Agenda.
Historische Dimension des Konflikts
Die USA und Kolumbien verbindet eine jahrzehntelange, wenn auch komplizierte Partnerschaft im Kampf gegen den Drogenhandel. Milliarden von Dollar flossen im Rahmen des "Plan Colombia" in militärische und zivile Programme. Nun droht diese Kooperation zu zerbrechen - mit unabsehbaren Folgen für beide Länder.
Trumps Drohung, die "Todesfelder" notfalls selbst zu schließen, erinnert an die interventionistische Politik vergangener Jahrzehnte in Lateinamerika. Während die Biden-Administration noch auf diplomatische Lösungen setzte, scheint Trump bereit, zu drastischeren Mitteln zu greifen. Diese Entwicklung dürfte in ganz Lateinamerika mit Sorge beobachtet werden.
Die Eskalation zwischen Washington und Bogotá zeigt einmal mehr, wie Trumps konfrontative Außenpolitik traditionelle Allianzen auf die Probe stellt. Ob seine Drohungen ernst gemeint sind oder Teil einer Verhandlungstaktik darstellen, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Die Beziehungen zwischen den USA und Kolumbien stehen vor ihrer größten Bewährungsprobe seit Jahrzehnten.
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