
Syriens Wirtschaft vor Neustart: EU hebt Sanktionen auf - doch Experten warnen vor zu viel Optimismus
In einer historischen Entscheidung hat die Europäische Union ihre Sanktionen gegen Syrien aufgehoben. Nach den USA, die bereits vergangene Woche diesen Schritt vollzogen, öffnet nun auch Europa seine Türen für das vom Krieg zerrüttete Land. Doch während in den Straßen von Damaskus, Aleppo und Homs die Menschen jubelnd feiern, mahnen Experten zur Vorsicht.
Zwischen Euphorie und harter Realität
Die Aufbruchstimmung ist greifbar. Syriens Außenminister Asaad al-Shaibani sprach von einer "historischen Chance" und lud internationale Investoren ein, sich am Wiederaufbau des Landes zu beteiligen. Doch die Realität sieht anders aus: Ein Jahrzehnt Bürgerkrieg und die lähmende Assad-Diktatur haben tiefe Wunden in der syrischen Gesellschaft und Wirtschaft hinterlassen.
Die schmerzhafte Bilanz des Krieges
Die Spuren der Verwüstung sind allgegenwärtig. Zahllose Fabriken liegen in Trümmern, qualifizierte Arbeitskräfte sind geflohen oder ums Leben gekommen. Die wirtschaftliche Infrastruktur wurde systematisch zerstört. Ein schneller Wiederaufbau, wie ihn sich viele erhoffen, erscheint unrealistisch.
Kritische Stimmen werden laut
Beobachter warnen vor einer bedingungslosen Aufhebung der Sanktionen. Die neue Übergangsregierung unter Präsident Ahmad al-Sharaa habe bisher weder demokratische Reformen eingeleitet noch ihre Fähigkeit zum verantwortungsvollen Umgang mit Staatsgeldern unter Beweis gestellt. Die fehlende parlamentarische Kontrolle könnte sich als gefährlicher Stolperstein erweisen.
Hoffnungsschimmer am Horizont
Dennoch gibt es positive Signale: Die Wiedereingliederung in das internationale SWIFT-Bankensystem wird den Geldtransfer erleichtern. Ausländische Unternehmen, besonders aus den Golfstaaten und der Türkei, stehen bereits in den Startlöchern. Die Diaspora wird wieder einfacher Geld an ihre Verwandten überweisen können.
Der lange Weg zur Normalität
Experten sind sich einig: Die wirtschaftliche Erholung wird Jahre dauern. Muhammad al-Sukari, ein syrischer Politikwissenschaftler, der in der Türkei forscht, mahnt zur Geduld: "Wer Jahrzehnte auf den Fall des Assad-Regimes gewartet hat, der schafft auch noch zwei, drei Jahre mehr." Voraussetzung sei jedoch eine demokratische und friedliche Entwicklung des Landes.
Ein Neuanfang mit Hindernissen
Die Herausforderungen sind gewaltig: zerstörte Infrastruktur, fehlende Fachkräfte und ein tief gespaltenes Land. Die internationale Gemeinschaft steht nun in der Pflicht, den Wiederaufbau nicht nur finanziell, sondern auch mit Know-how zu unterstützen. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Hilfsgelder tatsächlich beim syrischen Volk ankommen und nicht in dunklen Kanälen versickern.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Syrien die historische Chance zum Neuanfang nutzen kann. Der Weg wird steinig, aber die Alternative wäre eine weitere Isolation des Landes - mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region.
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