
Syriens neue Islamisten-Regierung rüstet zum Großangriff gegen Kurden – 50.000 Soldaten in Stellung
Die Doppelzüngigkeit der neuen syrischen Machthaber könnte kaum offensichtlicher sein. Während Präsident Ahmed al-Sharaa öffentlich von friedlicher Einheit und Verständigung schwadroniert, bereitet seine islamistische Regierung im Hintergrund eine massive Militäroffensive gegen die kurdischen Gebiete vor. Ein Truppenkontingent von sage und schreibe 50.000 Soldaten soll sich bereits in der historischen Oasenstadt Palmyra sammeln.
Friedensrhetorik als Nebelkerze
Man müsse Syrien durch Verständigung einen, nicht durch militärische Gewalt, verkündete al-Sharaa jüngst mit staatsmännischer Mine. Das syrische Volk sei des Krieges müde. Welch noble Worte – wären da nicht die zeitgleichen Kriegsvorbereitungen seiner Truppen. Die Realität spricht eine andere Sprache: Erst wurden die Kurden bei Integrationsgesprächen brüskiert, dann durften Drusen nicht an Verhandlungen über Gewalt in ihren eigenen Gebieten teilnehmen. Nun folgt der nächste Akt in diesem perfiden Schauspiel.
Die Zielgebiete der geplanten Offensive sind die Gouvernements Raqqa und Deir Ezzor, die derzeit unter Kontrolle der kurdischen Syrian Democratic Forces (SDF) stehen. Diese Regionen sind nicht nur strategisch bedeutsam, sondern auch reich an Ölvorkommen – ein Detail, das bei der Betrachtung der wahren Motive sicherlich nicht unerheblich sein dürfte.
Washingtons fragwürdiger Kurswechsel
Besonders pikant wird die Situation durch die Rolle der USA. Jahrelang unterstützten die Amerikaner die SDF als verlässlichen Partner im Kampf gegen den IS. Doch die Zeiten ändern sich offenbar schneller als die Wüstenwindrichtung. US-Gesandter Tom Barrack warnte die Kurden kürzlich, dass Föderalismus "nicht funktioniere" und sie die Integration akzeptieren müssten. Eine bemerkenswerte Kehrtwende für eine Nation, die sich gerne als Schutzmacht der Unterdrückten inszeniert.
"Föderalismus funktioniert nicht" – so die neue amerikanische Doktrin für Syrien, verkündet durch Gesandten Tom Barrack.
Noch erstaunlicher: Präsident Trump lobte al-Sharaa als "stark und attraktiv". Man fragt sich unwillkürlich, ob die amerikanische Außenpolitik neuerdings nach Schönheitswettbewerb-Kriterien gestaltet wird. Die praktischen Konsequenzen sind jedenfalls deutlich: Die US-Truppen haben sich bereits größtenteils aus den kurdischen Gebieten zurückgezogen. Ihre letzte nennenswerte Präsenz befindet sich nun weit im Süden bei al-Tanf.
Das Ende einer Allianz?
Die geplante Offensive soll Berichten zufolge noch vor Oktober stattfinden – allerdings nur mit amerikanischem Segen. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, scheint nun durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Die neue Priorität Washingtons, Syrien unter der islamistischen Hayat Tahrir al-Sham (HTS) zu einen, könnte die langjährigen kurdischen Verbündeten zum Bauernopfer degradieren.
Die Kurden selbst hatten grundsätzlich einer Integration in die syrische Armee zugestimmt, doch der Prozess stockt aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Details. Diese Verzögerungen werden nun geschickt als Rechtfertigung für militärisches Vorgehen instrumentalisiert. Ein altbekanntes Muster: Erst unmögliche Bedingungen stellen, dann die mangelnde Kooperation beklagen und schließlich mit Gewalt "Ordnung schaffen".
Historische Parallelen und bittere Lektionen
Die Geschichte lehrt uns, dass Verrat an Verbündeten selten gut endet. Die Kurden, die maßgeblich zur Niederschlagung des IS beigetragen haben, könnten nun den Preis für geopolitische Winkelzüge zahlen. Während in Deutschland die Ampel-Koalition zerbrach und eine neue Große Koalition unter Friedrich Merz versucht, die Scherben aufzusammeln, zeigt sich in Syrien, wie schnell internationale Allianzen zerbrechen können, wenn sich die Interessenlage ändert.
Die Ironie der Geschichte: Während hierzulande über Klimaneutralität und 500-Milliarden-Sondervermögen debattiert wird, bereitet sich in Syrien eine islamistische Regierung darauf vor, ihre ehemaligen Verbündeten militärisch zu überrollen – mit stillschweigender Duldung oder gar Unterstützung des Westens.
Was bedeutet das für die Region?
Die Konsequenzen einer solchen Offensive wären weitreichend. Die kurdischen Gebiete im Nordosten Syriens hatten in den vergangenen Jahren eine gewisse Stabilität und Selbstverwaltung erreicht. Ein militärischer Angriff würde nicht nur diese fragile Ordnung zerstören, sondern könnte auch zu neuen Flüchtlingswellen führen – ein Szenario, das angesichts der bereits angespannten Lage in Europa niemand ernsthaft wollen kann.
Doch offenbar wiegen kurzfristige machtpolitische Kalküle schwerer als langfristige Stabilität. Die neue syrische Führung unter al-Sharaa scheint entschlossen, ihre Vision eines zentralistischen, islamistisch geprägten Syriens mit allen Mitteln durchzusetzen. Und die internationale Gemeinschaft? Sie schaut zu, nickt ab oder wendet sich diskret ab – je nachdem, was die aktuelle Interessenlage gerade erfordert.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die angekündigte Offensive tatsächlich stattfindet. Eines ist jedoch bereits jetzt klar: Die Hoffnung auf einen friedlichen, inklusiven Neuanfang in Syrien erweist sich einmal mehr als Illusion. Stattdessen droht das nächste Kapitel in der endlosen Tragödie dieses geschundenen Landes.
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