
Supermarkt-Einsturz in Baden-Württemberg: Wenn Renovierungen zur tödlichen Falle werden
Ein ohrenbetäubender Knall, splitterndes Holz und panische Schreie – was sich am Samstagnachmittag in einem Supermarkt im beschaulichen Lauchringen abspielte, hätte in einer Katastrophe enden können. Tonnenschwere Holzbalken stürzten genau dort herab, wo Sekunden zuvor noch Kunden ihre Wocheneinkäufe bezahlten. Vier Verletzte, zwei davon schwer – und die bange Frage: Wie konnte das passieren?
Das Glück im Unglück
„Innerhalb von drei Sekunden sackte das Dach ab", berichtet Mike König, stellvertretender Kommandant der örtlichen Feuerwehr, sichtlich erschüttert. Die Bilder, die sich den Einsatzkräften boten, gleichen einem Schlachtfeld: Massive Dachbalken hängen wie mahnende Finger über den Kassenbereichen, Trümmer bedecken den Boden, dazwischen verstreute Einkaufswagen – stumme Zeugen des Chaos.
Was bei diesem Szenario fast schon an ein Wunder grenzt: Der Markt war zum Zeitpunkt des Einsturzes nur spärlich besucht. Gerade einmal 26 Menschen befanden sich im Gebäude. „Das hätte viel schlimmer ausgehen können", resümiert König mit hörbarer Erleichterung in der Stimme. „Wir haben Glück gehabt, dass so wenig im Markt los war."
Renovierung als möglicher Auslöser?
Besonders brisant wird der Fall durch einen pikanten Umstand: Der betroffene Rewe-Markt war erst kürzlich renoviert und Mitte August wiedereröffnet worden. Welche Arbeiten genau durchgeführt wurden und ob dabei auch Hand an die Dachkonstruktion gelegt wurde, darüber schweigen sich die Verantwortlichen bislang aus. Vom Handelsriesen Rewe? Fehlanzeige – keine Stellungnahme bis zum späten Abend.
Diese Informationspolitik wirft Fragen auf. Wurden bei den Renovierungsarbeiten möglicherweise Sicherheitsstandards vernachlässigt? Haben Kostendruck und Zeitnot zu fahrlässigen Entscheidungen geführt? Die Staatsanwaltschaft wird diese Fragen klären müssen, denn eines ist klar: Dächer stürzen nicht einfach so ein.
Ein Millionenschaden und viele offene Fragen
Die Polizei beschlagnahmte noch am Abend das gesamte Gebäude und sperrte es weiträumig ab. Ein Sachverständiger soll nun die genaue Ursache des Einsturzes ermitteln. Die ersten Schätzungen der Feuerwehr gehen von einem Millionenschaden allein am Gebäude aus – ganz zu schweigen von den verderblichen Waren in den Kühl- und Tiefkühlabteilungen.
Rund 50 Feuerwehrleute waren bis in die späten Abendstunden im Einsatz, unterstützt von Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk. Mit Wärmebildkameras suchten sie unter den Trümmern nach weiteren Verletzten – zum Glück vergeblich. Ein Rettungshubschrauber, der vorsorglich angefordert worden war, konnte unverrichteter Dinge wieder abdrehen.
Ein Weckruf für die Baubranche?
Dieser Vorfall sollte ein Weckruf sein. In Zeiten, in denen überall gespart wird und Renovierungen oft unter enormem Zeit- und Kostendruck stattfinden, darf die Sicherheit niemals auf der Strecke bleiben. Jeder eingesparte Euro bei der Bauausführung kann im schlimmsten Fall Menschenleben kosten.
Die Verantwortlichen – seien es Bauunternehmen, Architekten oder Auftraggeber – müssen sich fragen lassen, ob hier möglicherweise am falschen Ende gespart wurde. Wenn sich herausstellt, dass Pfusch am Bau oder mangelnde Kontrollen zu diesem Beinahe-Desaster geführt haben, müssen die Konsequenzen gezogen werden.
Für die vier Verletzten und ihre Angehörigen ist dieser Samstagnachmittag zu einem Albtraum geworden. Sie hatten Glück im Unglück – doch das nächste Mal könnte es anders ausgehen. Es liegt nun an den Ermittlern, dafür zu sorgen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen. Die Menschen in diesem Land haben ein Recht darauf, beim Einkaufen nicht um ihr Leben fürchten zu müssen.
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