
Steuererklärung ade? Gewerkschaft fordert radikale Vereinfachung des deutschen Steuersystems
Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft (DSTG) hat mit einem bemerkenswerten Vorstoß für Aufsehen gesorgt: Sie fordert nichts Geringeres als die komplette Abschaffung der Steuererklärung für Arbeitnehmer. Was auf den ersten Blick wie ein Traum klingt, könnte tatsächlich Realität werden – wenn die Politik endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht.
Revolution im Finanzamt: Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung
DSTG-Bundeschef Florian Köbler bringt es auf den Punkt: Das deutsche Steuerrecht müsse radikal vereinfacht werden. „Weniger Formulare, weniger Nachweise, mehr digitale Lösungen" – so laute das Gebot der Stunde. Die Forderung nach Pauschalen statt endloser Einzelabrechnungen würde Millionen Bürgern Zeit, Nerven und bares Geld sparen.
Besonders pikant: Während die Ampel-Koalition jahrelang von Digitalisierung schwadronierte, ohne nennenswerte Fortschritte zu erzielen, zeigt die neue Große Koalition unter Friedrich Merz zumindest erste Ansätze von Reformwillen. Ob aus den vollmundigen Versprechen des Koalitionsvertrags „Verantwortung für Deutschland" tatsächlich Taten folgen, bleibt abzuwarten.
Österreich macht's vor – Deutschland hinkt hinterher
Der Blick über die Grenze zeigt: Was hierzulande als revolutionär gilt, ist andernorts längst Alltag. Österreich habe das Modell der automatisierten Steuererklärung bereits erfolgreich etabliert, betont Köbler. Die Steuererklärung werde dort vollautomatisch erstellt und müsse vom Arbeitnehmer nur noch geprüft und gegebenenfalls ergänzt werden.
„Technisch ist dieses Modell nicht nur möglich, sondern wird von vielen Ländern bereits erfolgreich praktiziert"
Auch für Rentner fordert die DSTG eine Befreiung von der lästigen Pflicht. Ein automatischer Quellenabzug direkt durch die Rentenkasse könnte die Lösung sein. Doch während andere Länder voranschreiten, verharrt Deutschland in seiner bürokratischen Lethargie.
Künstliche Intelligenz als Heilsbringer?
Die Gewerkschaft setzt große Hoffnungen in moderne Technologie. Ein zentrales Serviceportal mit KI-Unterstützung, persönlichen Bereichen für alle steuerlichen Pflichten und digitalen Regelwerken zur Compliance – so stelle man sich die Zukunft vor. Doch angesichts der bisherigen Digitalisierungsbilanz der deutschen Verwaltung drängt sich die Frage auf: Ist das realistisch oder nur Wunschdenken?
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Deutschland bei der Digitalisierung bestenfalls Mittelmaß ist. Während asiatische Länder und selbst kleinere europäische Nachbarn mit innovativen Lösungen voranpreschen, scheitert man hierzulande oft schon an der Einführung einfachster digitaler Prozesse.
Der wahre Kern des Problems
Hinter der komplizierten Steuererklärung steckt ein tieferliegendes Problem: Ein aufgeblähter Staat, der seine Bürger mit immer neuen Regelungen und Vorschriften überzieht. Die Komplexität des deutschen Steuerrechts sei kein Zufall, sondern Ausdruck einer Politik, die den mündigen Bürger bevormundet und kontrolliert.
Während die neue Bundesregierung ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant – trotz Merkels Versprechen, keine neuen Schulden zu machen –, bleibt die dringend notwendige Entbürokratisierung auf der Strecke. Die Prioritäten scheinen klar: Lieber neue Schulden aufnehmen, als den Bürgern das Leben zu erleichtern.
Ein Hoffnungsschimmer in düsteren Zeiten
Die Forderungen der DSTG könnten ein wichtiger Impuls sein, endlich die überfälligen Reformen anzugehen. Doch die Erfahrung lehrt: Zwischen Ankündigung und Umsetzung liegen in Deutschland oft Welten. Ob die neue Regierung den Mut aufbringt, das verkrustete System aufzubrechen, wird sich zeigen.
Eines steht fest: Die Bürger haben es satt, jedes Jahr aufs Neue stundenlang über komplizierten Formularen zu brüten. Sie wollen einen schlanken, effizienten Staat, der ihnen dient – nicht umgekehrt. Die Abschaffung der Steuererklärung für Arbeitnehmer wäre ein erster, wichtiger Schritt in diese Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik endlich handelt, statt nur zu reden.
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