
Steinmeiers Zensur-Fantasien: Wenn der Bundespräsident zum digitalen Oberlehrer wird
Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Vehemenz sich unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun als digitaler Sittenwächter geriert. Bei der Verleihung des Deutschen Schulpreises in Berlin-Adlershof will er am Dienstag eine flammende Rede gegen die sozialen Medien halten – und dabei gleich die komplette Verantwortungsarchitektur des Internets umkrempeln. Die Plattformbetreiber von Facebook, X, TikTok und Co. sollen künftig für jeden einzelnen Post ihrer Nutzer haften. Ein Vorhaben, das nicht nur naiv, sondern auch gefährlich für die Meinungsfreiheit ist.
Der Präsident als Zensor
Steinmeier argumentiert, dass jeder Chefredakteur einer Zeitung für seine Inhalte geradestehen müsse – warum also nicht auch die Tech-Giganten? Diese Gleichsetzung offenbart ein fundamentales Unverständnis der digitalen Welt. Während Zeitungen kuratierte Inhalte publizieren, sind soziale Netzwerke Plattformen für Millionen individueller Stimmen. Wer hier eine Gleichschaltung fordert, der träumt von einer Zensurinfrastruktur, die George Orwell vor Neid erblassen ließe.
Besonders pikant: Der Bundespräsident spricht von „Hass und Hetze", von „erniedrigender Darstellung" und „Verschwörungsglauben". Doch wer definiert diese Begriffe? In Zeiten, in denen bereits kritische Fragen zur Migrationspolitik als „Hetze" gebrandmarkt werden, sollten wir hellhörig werden. Die Geschichte lehrt uns, dass staatliche Zensur stets mit den besten Absichten beginnt – und in der Unterdrückung unliebsamer Meinungen endet.
Die Jugend als Vorwand
Natürlich darf in Steinmeiers Argumentation auch die obligatorische Sorge um die Jugend nicht fehlen. Er zitiert WHO-Daten, wonach jeder zehnte Jugendliche in Europa „problematisches Verhalten" im Umgang mit sozialen Netzwerken zeige. Schlafmangel und Realitätsflucht werden als Schreckgespenster an die Wand gemalt. Doch sind das wirklich Probleme, die eine staatliche Intervention rechtfertigen?
Generationen von Jugendlichen haben ihre Zeit mit vermeintlich schädlichen Aktivitäten verbracht – vom exzessiven Fernsehkonsum über Videospiele bis hin zu Rock'n'Roll. Stets waren es die Erwachsenen, die den Untergang des Abendlandes prophezeiten. Und stets hat sich die Jugend ihren Weg gebahnt, ohne dass der Staat als digitaler Erziehungsberechtigter eingreifen musste.
Die wahre Gefahr: Meinungsunterdrückung
Steinmeier verweist auf eine Studie mit dem bezeichnenden Titel „Lauter Hass – leiser Rückzug", wonach sich über die Hälfte der Befragten aus Angst seltener zur eigenen politischen Meinung bekenne. Doch liegt das wirklich an fehlender Plattform-Regulierung? Oder nicht vielmehr an einem gesellschaftlichen Klima, in dem abweichende Meinungen systematisch stigmatisiert werden?
Wenn Menschen sich nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern, dann nicht wegen fehlender Zensur, sondern wegen zu viel davon. Die Cancel Culture, die Diffamierung Andersdenkender, die Verengung des Meinungskorridors – das sind die wahren Übel unserer Zeit. Und ausgerechnet der Bundespräsident, der als moralische Instanz für Meinungsvielfalt einstehen sollte, will nun die Daumenschrauben noch fester anziehen?
Ein Blick in die digitale Zukunft
Was Steinmeier vorschwebt, ist nichts weniger als die Abschaffung des freien Internets, wie wir es kennen. Wenn Plattformen für jeden Nutzerinhalt haften müssten, bliebe ihnen nur eine Option: präventive Zensur im großen Stil. Algorithmen würden jeden Post scannen, verdächtige Inhalte blockieren, kritische Stimmen zum Schweigen bringen. Das Ergebnis wäre ein digitaler Einheitsbrei, in dem nur noch regierungskonforme Meinungen eine Chance hätten.
Besonders perfide: Steinmeier begrüßt ausdrücklich Smartphone-Verbote in Grundschulen, will aber auch ältere Schüler „besser schützen". Hier offenbart sich ein paternalistisches Weltbild, das mündige Bürger zu unmündigen Schutzbedürftigen degradiert. Die Lösung kann nicht in mehr Verboten und Regulierungen liegen, sondern in der Stärkung der Medienkompetenz und der Eigenverantwortung.
Die eigentliche Agenda
Hinter Steinmeiers Vorstoß steckt mehr als nur die Sorge um das Kindeswohl. Es geht um Kontrolle, um die Deutungshoheit im digitalen Raum. Die etablierte Politik hat längst erkannt, dass soziale Medien ihre Machtbasis bedrohen. Hier können Bürger ungefiltert kommunizieren, sich organisieren, alternative Narrative entwickeln. Das ist der wahre Dorn im Auge der Mächtigen.
Wenn der Bundespräsident davon spricht, dass junge Menschen „nur durch praktische Erfahrungen lernen" könnten, „sich in der Demokratie zu behaupten", dann meint er damit offenbar: Sie sollen lernen, sich dem vorgegebenen Meinungskorridor anzupassen. Echte Demokratie aber lebt vom Widerspruch, von der Kontroverse, vom freien Austausch der Argumente – auch und gerade im digitalen Raum.
Es ist höchste Zeit, dass wir uns gegen diese Bevormundung zur Wehr setzen. Die Freiheit des Internets ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht. Wer sie beschneidet, beschneidet die Demokratie selbst. Steinmeiers Pläne mögen gut gemeint sein – der Weg zur Hölle ist bekanntlich mit guten Vorsätzen gepflastert. Wir sollten aufpassen, dass wir nicht in einer digitalen Diktatur aufwachen, in der nur noch sagt, was der Staat für richtig hält.
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