
Spritpreis-Schock: Ostdeutsche zahlen bis zu 20 Cent mehr pro Liter – Kartellamt wittert systematische Abzocke
Die deutsche Tankstellen-Landschaft offenbart ein erschreckendes Bild der Zweiklassengesellschaft: Während Autofahrer im Westen für durchschnittlich 1,70 Euro pro Liter Superbenzin tanken, müssen ihre Landsleute im Osten bis zu 1,80 Euro und mehr berappen. Das Bundeskartellamt schlägt Alarm und spricht von "auffällig hohen Preisen" – ein Euphemismus für das, was viele Ostdeutsche längst als systematische Benachteiligung empfinden.
Die Spaltung des Landes zeigt sich an der Zapfsäule
Besonders pikant: Die Preisunterschiede erreichen stellenweise bis zu 20 Cent pro Liter. In Zeiten, in denen jeder Cent zählt und die Inflation die Kaufkraft der Bürger auffrisst, wirkt diese regionale Preisdiskriminierung wie ein Schlag ins Gesicht der ohnehin gebeutelten ostdeutschen Bevölkerung. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe dokumentierte diese Misere in den ersten drei Quartalen des Jahres – und die Wettbewerbshüter können sich die eklatanten Unterschiede selbst nicht erklären.
Die Hochburgen der Abzocke finden sich ausgerechnet dort, wo die Einkommen traditionell niedriger sind: im Norden Sachsen-Anhalts, etwa im Landkreis Börde, und in Sachsen rund um Dresden. Hier scheinen die Mineralölkonzerne die wirtschaftliche Schwäche der Region schamlos auszunutzen. Währenddessen genießen Autofahrer in Teilen von Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bayern regelrechte Schnäppchenpreise.
Morgens abkassieren, abends Gnade walten lassen
Als wäre die regionale Preisdiskriminierung nicht genug, offenbart die Analyse auch die perfide Tageszeit-Strategie der Tankstellenbetreiber. Wer morgens um sieben Uhr auf dem Weg zur Arbeit tanken muss, zahlt in Metropolen durchschnittlich acht Cent mehr als im Tagesschnitt. Die günstigste Zeit? Zwischen 17 und 21 Uhr – wenn die meisten bereits zu Hause sind. Ein Preisunterschied von elf Cent pro Liter zwischen Morgen und Abend zeigt, wie schamlos die arbeitende Bevölkerung zur Kasse gebeten wird.
"Verbraucher können so günstige Anbieter leicht identifizieren und sie mit ihrer Tankentscheidung belohnen", meint Kartellamtschef Andreas Mundt und empfiehlt Tank-Apps.
Doch was nützen Apps, wenn die strukturelle Benachteiligung ganzer Regionen offensichtlich geduldet wird? Die 15.000 deutschen Tankstellen mögen verpflichtet sein, Preisänderungen binnen fünf Minuten zu melden – doch gegen regionale Preiskartelle scheint auch modernste Transparenz machtlos.
Die Politik schaut tatenlos zu
Während die Große Koalition unter Friedrich Merz vollmundig von Gerechtigkeit und Zusammenhalt spricht, zeigt sich an der Zapfsäule die harte Realität: Der Osten bleibt abgehängt, die Schere zwischen den Regionen klafft weiter auseinander. Statt endlich durchzugreifen und faire Preise für alle Deutschen zu garantieren, beschränkt sich das Kartellamt auf vage Ankündigungen, "den Sachverhalt unter die Lupe nehmen" zu wollen.
Die Ironie dabei: Ausgerechnet in Zeiten, in denen die Bundesregierung ein 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur plant und die Klimaneutralität im Grundgesetz verankert, werden Millionen Pendler durch überhöhte Spritpreise zusätzlich belastet. Die Zeche zahlen wieder einmal die kleinen Leute – besonders im Osten.
Zeit für echte Marktwirtschaft statt regionaler Abzocke
Es ist höchste Zeit, dass die Wettbewerbshüter ihrer Aufgabe nachkommen und die offensichtlichen Preisabsprachen in ostdeutschen Regionen unterbinden. Die deutsche Einheit darf nicht an der Tankstelle enden. Wenn schon die Politik versagt, müssen wenigstens die Kartellbehörden für faire Bedingungen sorgen.
Bis dahin bleibt den geplagten Autofahrern nur der Griff zur Tank-App und die bittere Erkenntnis: In Deutschland ist man gleich – aber manche sind eben gleicher als andere.
- Themen:
- #Energie

DER DIGITALE EURO KOMMT!
Keine Kreditkarte erforderlich • Keine versteckten Kosten
Ihre Experten im Webinar:

Dominik
Kettner

Ernst
Wolff

Peter
Hahne

Dr. Thilo
Sarrazin

Roland
Tichy

Philip
Hopf

Jochen
Staiger

Emanuel
Böminghaus
Der gläserne Bürger
die Systeme greifen ineinander
Konkrete Lösungen
zum Schutz
15.000€ Gold
zu gewinnen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik