
S&P bestätigt US-Rating: Trumps Zollpolitik als Rettungsanker für marode Staatsfinanzen?
Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat in einer bemerkenswerten Wendung das Kreditrating der USA mit AA+ und stabilem Ausblick bestätigt. Was auf den ersten Blick wie eine Routinemeldung klingt, offenbart bei genauerer Betrachtung die absurde Logik der amerikanischen Finanzpolitik unter Donald Trump. Die Begründung der Analysten liest sich wie ein Lehrstück in wirtschaftlicher Schizophrenie: Ausgerechnet die umstrittenen Strafzölle sollen die klaffenden Löcher stopfen, die Trumps "Big Beautiful Bill" mit ihren massiven Steuersenkungen in den Staatshaushalt reißt.
Zölle als neue Melkkuh des Staates
Die Analysten um Lisa Schineller argumentieren, dass die "bedeutenden Zolleinnahmen die schwächeren Haushaltsergebnisse weitgehend ausgleichen werden". Eine Einschätzung, die bei näherer Betrachtung mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Denn wer zahlt am Ende diese Zölle? Nicht die ausländischen Produzenten, sondern der amerikanische Verbraucher an der Supermarktkasse. Was Trump als geniale Finanzierungsstrategie verkauft, entpuppt sich als perfide Umverteilung von unten nach oben: Steuererleichterungen für Vermögende, finanziert durch versteckte Konsumsteuern für die breite Masse.
Die Zahlen mögen auf den ersten Blick beeindrucken: 28 Milliarden Dollar Zolleinnahmen allein im Juli, ein neuer Monatsrekord. Finanzminister Scott Bessent träumt bereits von Einnahmen "deutlich über 1% des BIP". Doch diese Milchmädchenrechnung ignoriert die fundamentalen Widersprüche in Trumps Wirtschaftspolitik.
Der große Selbstbetrug der "Buy American"-Politik
Hier offenbart sich die ganze Absurdität des trumpschen Wirtschaftsmodells: Einerseits sollen die Zölle Milliarden in die Staatskasse spülen, andererseits predigt der Präsident unermüdlich seine "Buy American"-Doktrin. Sollen die Amerikaner nun importierte Waren kaufen, damit der Staat Zölle kassiert, oder sollen sie auf heimische Produkte umsteigen und damit die Zolleinnahmen zum Versiegen bringen? Diese Quadratur des Kreises können selbst die kreativsten Spin-Doktoren im Weißen Haus nicht auflösen.
Das überparteiliche Congressional Budget Office bringt die nüchterne Wahrheit auf den Tisch: Trumps Haushaltsgesetz wird das Defizit in den nächsten zehn Jahren um satte 3,4 Billionen Dollar erhöhen. Da helfen auch keine Zolleinnahmen-Fantasien mehr. Die USA haben nicht umsonst ihre letzte Top-Bonität bei allen drei großen Ratingagenturen verloren. Moody's stufte im Mai herab, Fitch und S&P hatten bereits zuvor die Reißleine gezogen.
Die Märkte bleiben skeptisch
Die Reaktion der Finanzmärkte auf S&Ps Gefälligkeitsgutachten fiel entsprechend verhalten aus. Die Renditen 30-jähriger US-Staatsanleihen verharrten bei knapp unter 5%, ein Niveau, das die anhaltende Skepsis der Investoren widerspiegelt. Homin Lee von Lombard Odier bringt es auf den Punkt: Dies seien "kleine Nuancen nahe der Spitze der Kreditrating-Hierarchie", die keine wesentliche Verbesserung der desaströsen US-Finanzlage signalisierten.
Die Nettoverschuldung wird laut S&P in den nächsten drei Jahren die Marke von 100% des BIP überschreiten. Ein Alarmsignal, das in Washington offenbar niemanden mehr schreckt. Stattdessen feiert man sich für die Reduzierung des Haushaltsdefizits von 7,5% auf "nur noch" 6% des BIP. In jedem anderen Land würden bei solchen Zahlen die Alarmglocken schrillen.
Lehren für deutsche Anleger
Was bedeutet dieses Rating-Theater für den deutschen Sparer? Die Botschaft ist klar: Die vermeintlich sicheren US-Staatsanleihen sind längst nicht mehr das, was sie einmal waren. Während die Politik in Washington Luftschlösser baut und Ratingagenturen willfährig applaudieren, sollten vorausschauende Anleger ihre Portfolios überdenken. In Zeiten, in denen Staatsschulden durch kreative Buchführung und Zollexperimente "finanziert" werden, gewinnen reale Werte an Bedeutung. Physische Edelmetalle wie Gold und Silber bieten einen Schutz vor den Experimenten überschuldeter Staaten und ihrer willfährigen Ratingagenturen.
Die Geschichte lehrt uns: Wenn Regierungen beginnen, ihre Bürger durch versteckte Steuern zur Kasse zu bitten und dies als wirtschaftspolitischen Geniestreich verkaufen, ist Vorsicht geboten. Die Zeche zahlt am Ende immer der kleine Mann – ob durch Inflation, Währungsreformen oder eben durch Zölle, die nichts anderes sind als eine Konsumsteuer für die breite Masse.

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