
Silbermarkt vor dem Kollaps: London erlebt beispiellosen Ansturm auf physisches Edelmetall
Was sich derzeit am Londoner Silbermarkt abspielt, gleicht einem finanziellen Erdbeben in Zeitlupe. Die Zahlen sprechen eine unmissverständliche Sprache: Der einjährige Silber-Swap abzüglich der US-Zinsen liegt mittlerweile bei erschreckenden minus 7,18 Prozent. Eine Verzerrung, die selbst erfahrene Marktbeobachter aufhorchen lässt.
Die Anatomie einer Marktzerrüttung
Der niederländische Handelsexperte Karel Mercx hat diese beunruhigende Entwicklung akribisch dokumentiert. Seine Analyse offenbart, was viele Mainstream-Medien geflissentlich ignorieren: Der Londoner Silbermarkt steht unter massivem Druck. Physisches Silber ist heute fast sieben Prozent teurer als Silber zur Lieferung in einem Jahr – eine Situation, die dem normalen Marktverhalten diametral entgegensteht.
Unter gewöhnlichen Umständen müsste dieser Spread positiv sein. Schließlich verursacht Silber, das erst in einem Jahr benötigt wird, Kosten für Lagerung, Versicherung und Finanzierung. Doch die Realität zeichnet ein völlig anderes Bild.
Das Kartenhaus der Papierversprechen wankt
Der Silber-Swap-Mechanismus wurde einst geschaffen, um den physischen Transport von Metall rund um den Globus zu vermeiden. Große Akteure wie Banken, Produzenten und industrielle Abnehmer tauschten Silber gegen Dollar, ohne dass das Metall tatsächlich von Tresor zu Tresor wandern musste. Dieses System verband den physischen Londoner Markt eng mit dem New Yorker Finanzmarkt.
Doch genau dieses System zeigt nun gefährliche Risse. Käufer bestehen zunehmend auf tatsächlicher Lieferung – und das Metall wird bewegt, weil es bewegt werden muss.
„Solange der einjährige Silber-Swap abzüglich der US-Zinsen unter der roten Linie bleibt, hält der Aufwärtsdruck auf Silber an. Niemand weiß, wo sich Angebot und Nachfrage wieder treffen werden."
Die physische Realität holt die Papierwelt ein
Was wir hier beobachten, ist nichts Geringeres als ein Ansturm auf den Londoner „physischen" Silbermarkt. Inhaber von nicht zugewiesenen Schuldscheinen für Silberbesitz und -lieferung beginnen am Rand, physische Metalllieferung zu fordern. Die enorme Hebelwirkung der Londoner Papieransprüche gegenüber dem tatsächlich zur Lieferung verfügbaren physischen Silber birgt das Potenzial für eine rasante Abwicklung.
Besonders bemerkenswert ist der extreme Spread zwischen den Silber-Futures an der Shanghai Futures Exchange und der COMEX. Diese Preisdifferenz schafft massive Anreize für Silberflüsse von London nach Shanghai – ein weiterer Faktor, der die ohnehin angespannte Lage verschärft.
Gold und Silber als Anker in stürmischen Zeiten
Diese Entwicklungen unterstreichen einmal mehr, warum physische Edelmetalle als Bestandteil eines diversifizierten Portfolios unverzichtbar sind. Während Papierversprechungen platzen können, behält echtes Metall seinen inneren Wert. In Zeiten, in denen das Vertrauen in das Finanzsystem schwindet, erweisen sich Gold und Silber als das, was sie seit Jahrtausenden sind: ein sicherer Hafen für Vermögen.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Anlageberatung dar. Jeder Anleger ist für seine Investitionsentscheidungen selbst verantwortlich und sollte vor einer Anlageentscheidung eigene Recherchen durchführen oder einen qualifizierten Finanzberater konsultieren.

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